Instandhaltung : Die vier Stufen der Anlagenwartung
Die Instandhaltungs-Reifekurve kann ein Instrument zur Analyse und Optimierung der Anlagenwartung in Unternehmen sein. Erst wenn der individuelle Reifegrad ermittelt ist, können konkrete Schritte zur Verbesserung unternommen werden, um die Kluft zwischen den aktuellen Instandhaltungsfähigkeiten und dem gewünschten Niveau zu schließen.
Eine Umfrage von Hexagon aus dem Jahr 2022 zeigt, dass die meisten Betriebe sich auf Stufe zwei sehen, aber gerne bereits auf Stufe drei oder vier wären. Viele Unternehmen sind mit der Herausforderung der Digitalisierung veralteter Strukturen überfordert. Das Reifegrad-Modell soll dabei helfen, die Digitalisierungsstrategie in der Instandhaltung schrittweise voranzutreiben und so eine einfachere und realistischere Umsetzung zu ermöglichen.
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1. Reagieren
Die erste Stufe zeichnet sich durch reaktive und korrektive Wartung aus. Das bedeutet, Anlagen werden nur im Falle eines Schadens oder Ausfalls repariert und gewartet. Funktionalitäten werden aufgezeichnet, und die Beschaffung von MRO (Wartung, Reparatur und Überholung) -Teilen erfolgt manuell. Dieses reaktive Verhalten ist oft ineffektiv und führt zu einer mangelhaften oder ineffektiven Priorisierung.
2. Vorbereiten
Auf dieser Stufe erfolgt die Wartung geplant anstelle von ad hoc. Dafür wird ein Anlagenverzeichnis erstellt, traditionelle Asset-Management-Strategien werden verfolgt, und risikobasierte Priorisierungen von Reparaturen und Maßnahmen werden vorgenommen. Zeitabhängige Wartungen werden von einem qualifizierten Technikerteam durchgeführt. So kann die Arbeit auf kritische Anlagen konzentriert und das Asset Management effektiv eingesetzt werden.
3. Verhindern
Die dritte Stufe konzentriert sich auf die aktive Verhinderung von anfallenden Wartungsansprüchen – wir sprechen hier von einer zustandsorientierten vorbeugenden Instandhaltung. Daten von der Anlage werden erfasst und verarbeitet, um ein Verständnis für die Leistung der Anlage und die Gesamtbetriebskosten zu entwickeln. Reaktionspläne können erstellt, Anlageinvestitionen geplant und ein vollständiges Asset-Lifecycle-Management integriert werden.
5. Voraussagen
Der vierte und letzte Grad der Reifekurve ist die vorausschauende Instandhaltung. Die Wartung basiert auf Echtzeit-Überwachung von Leistung und Zustand der Ausrüstung, Predictive Analytics und fortgeschrittener Zuverlässigkeitsanalyse. Vorausschauende Wartung kann effektiv nur in der Cloud umgesetzt werden, wo KI-generierte Erkenntnisse und Aktivitätsautomatisierung, dynamische Zustandsüberwachung, Alarmierung und Workflow, Datenvisualisierung und IoT-Sensordaten zusammengetragen werden können. Langfristig minimiert die vorausschauende Instandhaltung anfallende Wartungsaufgaben.
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