Personalia : AMS-Osram: Aldo Kamper halbiert Vorstand

Der Vorstandsvorsitzender von AMS-Osram, Aldo Kamper, gab bekannt, dass sich das Unternehmen auf LED- und Sensor-Chips für die Automobilindustrie, die Industrie und die Medizintechnik konzentrieren wird. Die weniger profitablen Geschäfte, die einen Umsatz von 300 bis 400 Millionen Euro erzielen, wie zum Beispiel Prismen und Linsen für Smartphones und Computer, sollen abgestoßen werden. Das Geschäft mit Smartphone-Bauteilen, das AMS durch den Kunden Apple groß gemacht hat, wird in Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen. Insgesamt schreibt AMS-Osram 1,3 Milliarden Euro auf die Firmenwerte weniger erfolgreicher Geschäftsbereiche ab, was zu einem Verlust in dieser Höhe im zweiten Quartal führt. Ab Jänner wird der Vorstand nur noch aus Kamper und dem ehemaligen Siltronic-Finanzchef Rainer Irle bestehen, während die Vorstandsposten von Technologie-Chef Thomas Stockmeier und Mark Hamersma entfallen.

Das Kerngeschäft der Firma liegt im Halbleiterportfolio mit intelligenten Sensor- und Emitter-Teilen. Bei Chips für die Konsumelektronik will sich AMS Osram nur noch dort engagieren, wo es sich durch Spitzeninnovationen vom Wettbewerb abheben kann. Das Geschäft mit Smartphones schrumpft aufgrund des Preisdrucks und der Einführung neuer Komponenten erst im Jahr 2024.

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CEO Aldo Kamper
Aldo Kamper hat mit April 2023 seine Tätigkeit als CEO des Unternehmens aufgenommen. - © AMS Osram

Das Unternehmen werde kleiner, aber profitabler, so Kamper in einer Aussendung. Ein Sparprogramm soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bis 2025 um 150 Millionen Euro verbessern, was jedoch zunächst 50 Millionen Euro kostet. Der Umsatz soll auf der verkleinerten Basis um jährlich sechs bis zehn Prozent wachsen. Im kommenden Jahr werde der Umsatz aufgrund der Verkäufe von Unternehmensbereichen weiter schrumpfen; im Jahr 2022 lag er bei 4,8 Milliarden Euro.

Aldo Kamper denkt bei seinem Sparprogramm auch an Stellenstreichungen. "Wir können auch einen Stellenabbau nicht ausschließen", sagte er am Freitag Reuters. "Wir sind bei der Profitabilität nicht da, wo sie sein muss." Zahlen, wie viele Jobs am Standort im steirischem Premstätten betroffen sein könnten, nannte er noch keine. Gleichzeitig sprach er von einer Stärkung für den Standort.

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Über AMS Osram

Die AMS Osram Gruppe ist ein weltweiter Anbieter von optischen Halbleitern. Das Unternehmen blickt auf eine mehr als 110-jährige Geschichte in der Entwicklung von Sensor- und Lichttechnologien für die Branchen Automobil, Industrie, Gesundheit und den Consumer-Bereich. Die rund 21.000 Mitarbeiter:innen weltweit arbeiten an Technologien für sichereres Fahren, effektivere medizinische Diagnosen und mehr Komfort im Kommunikationsalltag. Mit über 15.000 erteilten und angemeldeten Patenten ist das Unternehmen führend in seinen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Der Hauptsitz befindet sich in Premstätten bei Graz und der Co-Hauptsitz in München.