Anwenderbericht : Wie Kässbohrer seine Energiekosten um 30% senkte

Kässbohrer Gebäude
© Kässbohrer

Kässbohrer ist ein renommierter deutscher Hersteller von geländegängigen Fahrzeugen im gewerblichen Einsatz. In der Vergangenheit bezog das Unternehmen den Großteil seines Stroms aus dem Netz, doch wie viele energieintensive Betriebe haben die kontinuierlich steigenden Strompreise Kässbohrer negativ belastet.

Dies veranlasste Kässbohrer, eine umfassende PV-Anwendung zur Senkung der Energiekosten zu suchen. Hinzu kam die umweltfreundliche Vision des Unternehmens: Die Fertigungsanlagen sollten mit erneuerbarer Energie versorgt werden.

Die Ansprüche an das neue PV-System waren:

  • Einhaltung der sehr hohen Sicherheitsstandards von Kässbohrer in Bezug auf Brandgefahr und Hochspannung, um die Sicherheit des Personals und der Maschinen vollständig zu gewährleisten.
  • Integration eines bestehenden Energie-Managementsystems und zahlreiche Komponenten von Drittanbietern
  • Anpassung der Stromgeneratoren für den Eigenverbrauch des PV-Stroms
    Der lokale Netzbetreiber hatte strenge Auflagen für die Blindleistungsregelung

Kässbohrer zog mehrere PV-Systeme in Betracht, als Markus Schäfer, Geschäftsführer der Mein Solar GmbH EPC SolarEdge empfahl. Nach eingehender Prüfung entschied man sich für SolarEdge als die beste Anwendung, die all diese Anforderungen erfüllt.

Die SolarEdge-Anlage

Die SolarEdge PV-Anlage wurde auf einer 6.000 m2 großen Dachfläche des Logistikzentrums von Kässbohrer in Laupheim installiert - mit einer Leistung von 750 kWp. Das System wurde so konfiguriert, dass es die Energieerzeugung und -verteilung in der gesamten Produktionsstätte steuert. Mehrere bereits vorhandene Stromgeneratoren wurden integriert. Zur Einspeisung der gesamten erzeugten Energie ins Verteilernetz wurde eine neue Transformatorstation gebaut.

Das SolarEdge System ermöglicht es Kässbohrer, mehr Strom zu geringeren Kosten zu produzieren und seine Energierechnungen jedes Jahr um einen sechsstelligen Betrag zu senken. Außerdem werden die CO₂-Emissionen jährlich um 368 Tonnen reduziert. Kässbohrer verbraucht ca. 80 % des von der PV-Anlage erzeugten Stroms und speist die restlichen 20 % überschüssigen Stroms in das Netz ein - eine sehr beeindruckende Eigenverbrauchsquote.

Mit Leistungsoptimierern und MPPT mehr Energie gewinnen

Die SolarEdge Anwendung verwendet Maximum Power Point Tracking (MPPT), um die Energiegewinnung unter allen Außenbedingungen zu maximieren. Dies wird erreicht, indem pro Modulpaar ein Leistungsoptimierer angeschlossen wird, so dass jedes einzelne Solarmodul unabhängig seine maximale Leistung erbringen kann. Sollte ein Modul eine zu geringe Leistung erbringen, hat dies keinen Einfluss auf die Leistung der anderen Module im Strang. Bei herkömmlichen PV-Systemen führt ein leistungsschwaches Modul hingegen dazu, dass die Leistung aller anderen angeschlossenen Module sinkt.

Absicherung der Anlage

Strukturelle Integration und die Sicherheit der MitarbeiterInnen, der Anlage und der Maschinen waren für Kässbohrer besonders wichtig. Die SolarEdge Anwendung entspricht den strengsten internationalen Sicherheitsstandards für Hochspannungssysteme. Sie verfügt über eine integrierte intelligente SafeDC™-Funktion, die die Stromversorgung der Solaranlage automatisch auf einen berührungssicheren Wert von einem Volt herunterfährt, wenn ein Wechselrichter oder das Netz abgeschaltet wird. Im unwahrscheinlichen Fall eines Brandes schützt dies die Wartungs- Teams, ElektrikerInnen, NotfallhelferInnen und MitarbeiterInnen sowie die gesamte Anlage und PV-Installation.

Zusätzlich wurde die bestehende Brandmeldeanlage um ein Feuerwehr-Gateway erweitert, das die automatische Abschaltung der Anlage im Brandfall ermöglicht. Die SolarEdge Wechselrichter verfügen über eine Funktion, die den Wechselrichter abschaltet, sobald ein Lichtbogen erkannt wird, um die Auswirkungen von etwaigen Ereignissen, die ein Brandrisiko darstellen könnten, zu mindern.

Betrieb von Produktionsanlagen mit kostenlosem Solarstrom

Das SolarEdge System liefert Energie für mehrere stromintensive Maschinen, beispielsweise Lackier- und Lüftungsanlagen sowie Lagerroboter. Der Mein Solar Parkregler wurde in das neue PV-System integriert, zusammen mit dem bestehenden Energiemanagementsystem des Werks. Dazu gehören ein 100 kWp-Blockheizkraftwerk (BHKW) und zwei 640 kW-Prüfstände mit hochdrehenden Fahrzeugreifen, die mit Generatoren gekoppelt sind und mechanischen Laststrom erzeugen.

Die Anlage ist vollständig in das Kontrollzentrum des Netzbetreibers (NetzeBW) integriert. Dies ermöglicht es dem Netzbetreiber, die Leistung aus der Ferne an den aktuellen Bedarf im Netz anzupassen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Das gesamte System wird über eine Echtzeitverbindung mit der Mein Solar Anlagensteuerung gesteuert.

Echtzeit-Warnungen

Um einen reibungslosen Betrieb der PV-Anlage zu gewährleisten, ermöglicht die firmeneigene Monitoring-Plattform von SolarEdge die Fernüberwachung der Systemleistung bis auf Modulebene. Von den Sensoren an den Leistungsoptimierern werden automatische Benachrichtigungen an die Monitoring-Plattform übermittelt, darunter auch Warnungen in Echtzeit wenn es zu einem Fehler kommt. Zusätzlich werden die Daten zur Energieproduktion auf einem Bildschirm im Hauptfoyer der Produktionsstätte angezeigt.

SolarEdge war das einzige Unternehmen, das unsere Spezifikationen für die Installation und Integration des neuen PV-Systems von Kässbohrer erfüllt hat. Wir waren begeistert von der Flexibilität der SolarEdge Technologie.
Markus Schäfer, Geschäftsführer Mein Solar GmbH

Fazit

Für Betriebe mit großen, ungenutzten Dächern und Bodenflächen, die stromintensive Maschinen betreiben, ist PV-Strom eine sinnvolle Investition. Je größer die Produktionsanlage ist, desto größer sind der Ertrag und die langfristigen Einsparungen, da die Kosten pro Watt, die das Unternehmen für eine Solaranlage zahlt, mit zunehmender Anlagengröße sinken.

Da die meiste Energie in Produktionsstätten tagsüber verbraucht wird (wenn die Solarsysteme ihre Produktionsspitzen erreichen), können diese Systeme den Großteil oder sogar den gesamten Energiebedarf eines Werks decken. Und natürlich ist die Umstellung auf umweltfreundliche Produkte eine große Chance für die Unternehmen, da die KundInnen - wenn sie wissen, dass ihre Wunschprodukte mit nachhaltiger Energie hergestellt werden - eher geneigt sind, der Marke treu zu bleiben.

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