Klimaschonende Produktion : Wie die Peneder Gruppe in OÖ klimaneutral werden will
Klimaneutral sollen alle Produkte und Standorte von Peneder werden - und zwar bis zum Jahr 2030. Das verkündete kürzlich Christian Peneder, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe. Die international Peneder Gruppe setzt sich aus drei Business Units zusammen: Brandschutztüren und Brandschutztore, Bau und Architektur für Industrie- und Gewerbebau, sowie Facility Management und Facility Services. Sie betreibt zwei oberösterreichische Standorte in Atzbach und Fraham, sowie Vertriebsniederlassungen im gesamten deutschsprachigen Raum. Insgesamt beschäftigt die Peneder Gruppe 400 Mitarbeitende. „Wir haben uns der Vision verschrieben, Menschen und Umwelt zu schützen, um für uns alle eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Wir wachsen und entwickeln uns stetig weiter. Damit sichern wir gleichzeitig Arbeitsplätze und bringen Wertschöpfung in die Region“, so Christian Peneder.
(Lesen Sie auch: Peneder baut neuen Headquarter von Agilox in Neukirchen)
Die durch die Gasverbrennung verursachten hohen CO2-Emissionen konnten durch den Umstieg auf Biomasse drastisch gesenkt werden.Christoph Moser, Produktionsleiter bei Peneder in Fraham
Erneuerbare Energie in Fraham
Seit dem Jahr 2018 wird der Standort Fraham mit großen Investitionen (rund 11 Mio. Euro) weiterentwickelt. Kernziel war neben der Steigerung der Produktivität, auch die drastische Reduktion des CO2-Fußabdrucks. Mit Ende des Jahres 2021 wurde der größte Schritt gesetzt und in nur sechs Wochen konnte dieser auch abgeschlossen werden. Der Pulverbeschichtungsofen wird nun mit Biomasse, genauer gesagt mit Hackgut aus der Region, befeuert. Die daraus entstehende Abwärme wird ressourcenschonend zur Beheizung des Gebäudes genutzt. Zudem wurde die Fassade des Heizhauses natürlich begrünt. Damit wird das Mikroklima verbessert und in der Folge CO2 gebunden.
„Vor der Modernisierung wurden sowohl der Pulverofen als auch die Gebäudeheizung mit Gas betrieben. Die damit verbundenen hohen CO2-Emissionen konnten durch den Umstieg auf Biomasse drastisch gesenkt werden. Ebenso sind wir bereits im Jahr 2018 komplett auf Ökostrom aus dem nahegelegenen Kraftwerk Glatzing-Rüstorf umgestiegen“, erklärt Christoph Moser, Produktionsleiter bei Peneder in Fraham. Im Zuge des Umbaus wurde der gesamte Prozess der Pulverbeschichtung von Grund auf optimiert: So werden Wärmeverluste durch spezielle Vor- und Abkühlzonen vermieden und ungenutzte Energie über Wärmerückgewinnung, u.a. für andere Produktionsschritte, eingesetzt. Im Rahmen der sogenannten „Umweltproduktdeklaration“ wird das bei der Herstellung der Produkte entstehende Treibhauspotential ermittelt. Ein Vergleich zeigt: Peneder Türen und Tore weisen heute einen „CO2-Footprint“ auf, der deutlich unter dem von anderen Mitbewerbern der Branche liegt.
Mit allen Maßnahmen, an beiden oberösterreichischen Standorten, spart die Peneder Gruppe pro Jahr 2.018 Megawattstunden Energie oder 441 Tonnen CO2 ein.Markus Brychta, Experte für Prozess- und Energiemanagement
Klimaschonender Gebäudebetrieb in Atzbach
Nachhaltigkeit soll auch im Headquarter der Peneder Gruppe in Atzbach eine Rolle spielen. Das Gebäude verfügt über ein auf Biomasse basierendes Heiz- und Kühlsystem sowie Wärmerückgewinnungs-Anlagen zur Warmwasseraufbereitung. Modernste Gebäudeleittechnik wird zur optimalen Energiesteuerung genutzt. Neben der hauseigenen Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von über 1000 m2 und einer Leistung von rund 200 kWp, wird die Basis mit erneuerbarer Energie vom unweit entfernten Kraftwerk Glatzing-Rüstorf beliefert.
Hunderte Tonnen CO2-Einsparung
Das Unternehmen profitiert von der Expertise aus den eigenen Reihen. Jegliche Themen rund um das nachhaltige Betreiben und Bauen von Industrie- und Gewerbebauten deckt die Unternehmensgruppe selbst ab. Markus Brychta, Experte bei Peneder für Prozess- und Energiemanagement wird konkret: „Mit allen Maßnahmen, an beiden oberösterreichischen Standorten, spart die Peneder Gruppe pro Jahr 2.018 Megawattstunden Energie oder 441 Tonnen CO2 ein.“
Weitere Maßnahmen befinden sich bereits in Planung; u.a. der erneute Ausbau der PV-Anlage und die Umstellung der Flotte auf E-Mobilität. Die dafür benötigten E-Ladestationen befinden sich in laufender Erweiterung und auch die zusätzliche Photovoltaikanlage in Atzbach wird bereits projektiert.
(Lesen Sie auch über ein anderes Vorbild in Sachen Klimaschutz: ZKW stellt bis 2025 auf CO2-neutrale Produktion um)