"Keine positiven Impulse" : voestalpine: Gewinn ist massiv eingebrochen
Der konjunkturelle Abschwung macht sich nach Konzernangaben in einigen Bereichen bemerkbar: So hätten sich die zinssensitiven Segmente Bau, Maschinenbau, Konsumgüterindustrie sowie generell die Investitionen in industrielle Produktionsanlagen deutlich abgeschwächt. Hier sei aus heutiger Sicht auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres keine Erholung zu erwarten. Das Segment Automotive sieht die Konzernleitung auch im letzten Quartal auf dem aktuellen Niveau stabil. Das Segment Energie wird die bisher gute Dynamik fortsetzen. Auch für das Segment Bahnsysteme wird mit einer anhaltend guten Marktentwicklung gerechnet. Gleiches gilt für die Luftfahrtindustrie. Hier hat nach dem massiven Einbruch im Zuge der COVID-19-Pandemie eine dynamische Erholung eingesetzt.
Für Europa wird "die weltweit schwächste wirtschaftliche Entwicklung" für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2023/24 erwartet. Der Euroraum habe sich in den letzten beiden Quartalen am Rande einer Rezession bewegt. Auch für das letzte Quartal des laufenden Geschäftsjahres seien "keine positiven Impulse zu erwarten". Die Entwicklung in Nordamerika wird dagegen weiterhin als "relativ robust" eingeschätzt. Etwas abgekühlt scheint sich die Konjunktur in Südamerika - hier ist für den voestalpine-Konzern vor allem Brasilien relevant - im letzten Geschäftsquartal zu haben. In China wachse die Gesamtwirtschaft, wobei sich die einzelnen Sektoren sehr unterschiedlich entwickelten. Die Probleme im Immobiliensektor würden sich aller Voraussicht nach nicht kurzfristig lösen lassen und in weiterer Folge auch die damit verbundenen Branchen, wie z. B. die Bauindustrie, belasten. Das produzierende Gewerbe, insbesondere im High-Tech-Bereich, werde sich hingegen wie im bisherigen Geschäftsjahr weiterhin positiv entwickeln.
Neues Edelstahlwerk im Vollbetrieb
Leicht gestiegen ist dagegen die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Sie erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 50.712 Beschäftigte (auf Vollzeitkräfte umgerechnet). Gestiegen ist auch das Eigenkapital. Es erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung konnte um knapp ein Viertel von 2,7 Mrd. Euro auf 2 Mrd. Euro reduziert werden. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital sank von 35,1 Prozent auf 25,8 Prozent.
Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg sei seit Beginn des Jahres 2024 im Vollbetrieb, das alte Edelstahlwerk sei wie geplant mit Ende des Jahres 2023 stillgelegt worden. Im neuen Werk wird die voestalpine jährlich bis zu 205.000 Tonnen Hochleistungswerkstoffe für die Automobil-, Luftfahrt- und Energieindustrie produzieren. Das sichere rund 3.500 Arbeitsplätze in Kapfenberg und Mürzzuschlag.