Batterietechnologie : Silicon Austria Labs: So soll die Antriebsbatterie als Stromspeicher nutzbar werden
Neue Ladeideen für E-Autos sind gefragt. Mit der stetigen Zunahme der E-Mobilität - derzeit sind 110.000 E-Autos in Österreich unterwegs - steigt die Relevanz des Stromflusses vom Auto ins Stromnetz und vom Auto in den Haushalt. Der Forschungsbereich Leistungselektronik von Silicon Austria Labs entwickelte dafür den On-board Charger „Tiny Power Box“. Projektpartner waren renommierte Firmen wie Fronius, Infineon, sowie AT & S.
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„Das E-Auto potenziell zum Speicher für die Energie aus der hauseigenen PV-Anlage“
Christian Mentin
Laden in beide Richtungen
Die kleine Box ist ein direkt im E-Auto verbautes Ladegerät. Sie ermöglicht, die Batterie mit dem Strom des eigenen Haushalts zu laden, ohne dafür in teure Ladeinfrastruktur investieren zu müssen. Im Unterschied zu bestehenden Onboard-Chargern kann das Gerät Strom in der Batterie speichern und diesen bei Bedarf auch wieder abgeben. Beim bidirektionalen Laden wird zuerst die Netzspannung (230V/50Hz) in eine Gleichspannung (Batterie) für den Antrieb des E-Autos umgewandelt. Um die Antriebsbatterie auch als Stromspeicher für den Haushalt oder das öffentliche Netz zu nutzen, kann der Charger den aus der Batterie entnommenen Gleichstrom wieder in einen 50Hz Wechselstrom umzuwandeln.
„Die ‚Tiny Power Box‘ kann bidirektional arbeiten. Dadurch wird das E-Auto potenziell zum Speicher für die Energie aus der hauseigenen PV-Anlage“, sagt Christian Mentin, Leiter des Geschäftsbereichs Packaging & Multiphysics bei den SAL. Das erfolgreiche Forschungsprojekt geht derzeit in die nächste Runde. In der „Tiny Power Box 2“ werden mittels neuester Halbleitertechnologie nochmals verkleinerte und leistungsstärkere Onboard-Charger erprobt, um bei selbem Bauraum die doppelte Leistung übertragen zu können.
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