Reinigungsverfahren : Rohr frei beim Spritzguss - mit Luftblasen!
In den Leitungen von Spritzgusswerkzeugen bilden Korrosion oder Kalkablagerungen mit der Zeit eine Isolationsschicht, die den Querschnitt dieser Kanäle verringert. In der Folge kann nicht mehr genügend Wärme abgeführt werden, weshalb eine regelmäßige Reinigung der Leitungen für eine effiziente Kühlung notwendig ist. Bisherige chemische Methoden zur Säuberung müssen oftmals manuell ausgeführt werden. Wattec aber bietet mit dem Dreyproper eine vollautomatische, mobile Reinigungshilfe, die solche Ablagerungen schnell und sicher entfernen soll. Nun wurde die vierte Generation des Reinigungsgeräts noch einmal überarbeitet: Mit dem optimierten Rampling-Verfahren lassen sich acht statt bisher vier Kreisläufe reinigen, wodurch sich der gesamte Prozess deutlich beschleunigt. Dabei werden über eine frequenzgeregelte Pumpe und einen zusätzlichen Pressluftanschluss Luftblasen in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzt, um selbst hartnäckige Kalk- oder Schlammablagerungen zu entfernen.
Sensoren überwachen den Reinigungsprozess
Zudem lässt sich die Reinigungsleistung mit neuen Sensoren und einer verbesserten Steuerung effizienter überwachen und dokumentieren. Dank eines neuen Wärmetauschers kann der nächste Reinigungszyklus bis zu 45 Minuten schneller gestartet werden als beim Vorgänger. Der patentierte Dreyproper 4.1 löst sämtliche Ablagerungen in einem Spritzgusswerkzeug, indem er unkompliziert an dessen Kühlkanäle angeschlossen wird. So wird der direkte Kontakt des Personals mit Reinigungsmitteln vermieden. Anschließend aktiviert sich als erstes die Trinkwasserflutung, dann wird die Umwälzpumpe eingeschaltet und Frischwasser durch die Kanäle gepumpt, um festzustellen, ob es im Werkzeug eine undichte Stelle gibt. Wurde keine Leckage gefunden, beginnt das Gerät, die Reinigungschemikalie einzuleiten und startet den eigentlichen Säuberungsprozess.
„Damit selbst Schlammschichten, die sich manchmal auf Kalk oder Rost in den Leitungen gebildet haben, nicht nur gelockert, sondern auch entfernt werden, ergänzt das sogenannte Rampling-Verfahren die chemische Reinigung“, erklärt Joachim Rohmann, Geschäftsführer der wattec GmbH. „Bei dieser mechanischen Reinigungsmethode fungieren unterschiedlich große Luftblasen als Luftbürste und lösen die Ablagerungen und Verkrustungen von der Kanalwand.“ Während des gesamten Prozesses überwachen und dokumentieren verschiedene Sensoren den Durchfluss sowie die Reinigungsleistung. Dies lässt sich via Touch-Screen einsehen; ebenso erfolgt die Steuerung der automatischen Reinigung über diese Konsole.
Doppelte Anzahl Reinigungskanäle verringert Prozessdauer
Bei der Überarbeitung des Dreyproper zur Variante 4.1 stand die verbesserte Reinigungsökonomie im Vordergrund. Eine optimierte Geometrie ermöglicht nun den Anschluss von acht anstatt vier Kühlkanälen für die durchflussüberwachte Spülung. Gleichzeitig lässt sich so mehr Reinigungsflüssigkeit durchpumpen. Diese wird über eine mehrstufige, frequenzgesteuerte Kreiselpumpe, die hohen Druck erzeugen kann, in die Kanäle eingebracht. Dahinter ist ein Pressluftanschluss montiert, mit dessen Hilfe Luftblasen in den Volumenstrom des Reinigungsmittels eingespritzt werden. „Über eine vollautomatische Veränderung des Drucks werden die Luftblasen abwechselnd vergrößert und verkleinert“, erläutert Rohmann. „Die dabei entstehende Strömung wirbelt die Luftblasen durcheinander und lässt sie immer wieder gegen die Ablagerungen prallen. Auf diese Weise werden selbst hartnäckige Verkrustungen abgelöst und mitgerissen.“ So lässt sich die Innenfläche der Kühlkanäle großflächig bürsten, sodass sowohl isolierende Schlammschichten als auch die Ablagerungen darunter entfernt werden.
Restflüssigkeit wird ausgeblasen
Im Anschluss an den gesamten Reinigungsprozess wird die Chemikalie mit einer zweiten Lösung neutralisiert und danach mit Frischwasser ausgespült. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass sämtliche chemische Rückstände aus dem Spritzgusswerkzeug entfernt werden. Ein zusätzlicher Wärmetauscher führt die entstandene Wärme zügig ab. In der Folge kann der Reinigungszyklus bis zu 45 Minuten schneller gestartet werden. „Um die Stillstandzeiten der Anlage weiter zu verkürzen, können die Kanäle am Ende der Reinigung automatisch über den Pressluftanschluss ausgeblasen werden“, so Rohmann. „Dadurch wird verbleibende Flüssigkeit aus dem Spritzgusswerkzeug beseitigt, die sonst über einen zusätzlichen Arbeitsschritt entfernt werden musste. Es ist sofort sauber und trocken.“ Danach werden alle Anschlüsse des Dreypropers vom jeweiligen Spritzgusswerkzeug abmontiert und das Reinigungsgerät, in dem sich nun die neutralisierte Lösung befindet, entfernt. Das Spritzgusswerkzeug ist direkt einsatzbereit.