Neues Führungstrio beschlossen : Restrukturierung bei Werkzeugbauer Emco: Geschäftsführer wurde abberufen

Emco beschäftigte in Österreich, Deutschland und Italien zuletzt etwa 700 Mitarbeitende. Am Standort Hallein waren Ende Dezember knapp über 350 Personen (VZÄ) tätig.

Emco beschäftigte in Österreich, Deutschland und Italien zuletzt etwa 700 Mitarbeitende. Am Standort Hallein waren Ende Dezember knapp über 350 Personen (VZÄ) tätig.

- © Michael Schartner Photography

Der Salzburger Werkzeugbauer Emco mit Sitz in Hallein hat im Rahmen seiner Restrukturierungsmaßnahmen den derzeitigen CEO Markus Nolte „mit sofortiger Wirkung aus der Geschäftsführung abberufen", wie das Unternehmen mitteilte. Ab heute, dem 18. Februar, soll eine gleichberechtigte dreiköpfige Geschäftsführung mit klarer Kompetenztrennung das Unternehmen führen.

Neu im Team der Geschäftsführung ist Karl Pichler als Chief Operating Officer (COO), der künftig für Produktion, Qualität, Entwicklung und Einkauf verantwortlich sein wird. Gemeinsam mit CFO (Leitung Finanzen) Alexander Steinacher und CSO (Leitung Verkauf) Jörg Weinkogel bilde er das neue Führungstrio. Ziel der neuen Geschäftsführung sei es, die Produktentwicklung zukunftssicher zu gestalten und den Fokus auf zentrale Unternehmensbereiche wie Controlling & Finanzen, Verkauf und operative Prozesse zu richten, wie Emco-Eigentümervertreter Stefan Kuhn erläuterte. 

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Unterstützt werde Pichler durch den bereits im vergangenen Jahr ins Unternehmen berufenen Restrukturierungsmanager Andreas Tostmann, der als Experte den laufenden Restrukturierungsprozess interimistisch unterstützen wird. Gemeinsames Ziel sei, das Unternehmen rasch zurück auf Wachstumskurs zu bringen und fit für die Zukunft machen.

Emco kämpft mit Auftragsrückgang

Der Werkzeugmaschinenhersteller kämpft mit einem deutlichen Auftragsrückgang aus Industrie und Wirtschaft und soll seit dem Vorjahr beträchtliche Verluste angehäuft haben – ohne dass die Eigentümer Dividende oder Gewinne entnommen hätten. Im Jänner wurden bei einem Medientermin die weitreichenden Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt und "als letztes Mittel" auch Kündigungen in den Raum gestellt. Um wie angestrebt im Geschäftsjahr 2025/26 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, muss das Unternehmen einen nicht näher bezifferten zweistelligen Millionenbetrag einsparen.

Erstes Sparpaket wurde vor Weihnachten geschnürt

Emco hat bereits vor Weihnachten ein erstes Sparpaket beschlossen. Die Belegschaft nahm in einer Abstimmung ein zunächst auf sechs Monate befristetes internes Kurzarbeitsmodell an, zudem verzichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer zweiten Vereinbarung auf Lohnerhöhungen in der vollen Höhe des von den Sozialpartnern ausverhandelten KV-Abschlusses.

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Emco beschäftigte in Österreich, Deutschland und Italien zuletzt rund 700 Mitarbeitende, 2022 waren es noch 820 gewesen. Am Standort Hallein waren Ende Dezember knapp über 350 Personen (VZÄ) tätig. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz von 188 Millionen Euro, über aktuelle Zahlen wollte das Management am Dienstag nicht sprechen. Die Bilanz für 2023/24 soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Emco gehört seit 2011 zu 100 Prozent zur Kuhn Holding mit Sitz in Eugendorf (Flachgau), die auf den Vertrieb und Handel von Baumaschinen und Ladekränen spezialisiert ist.