Anlagenbauer : Pörner: Raffinerie- und Nachhaltigkeitsgeschäft beschert stabile Auftragslage

Der österreichische Anlagenbauer Pörner und sein Ableger EDL mit Hauptsitz in Leipzig schreiben trotz ökonomischer Widrigkeiten 2023 eine Erfolgsgeschichte. Einen Umsatz von etwa 70 Millionen Euro und eine solide Auftragslage verdankt die Gruppe verschiedenen Projekten aus dem Raffinerie- und Nachhaltigkeitssektor. Zu Beginn des Jahres erweiterte Pörner seine Bitumenoxidationssparte mit dem Bau von drei neuen Biturox® Bitumenanlagen in Indien. Zeitgleich nahm in Schwechat bei Wien ein Forschungszentrum von Pörner seinen Betrieb auf, wo maßgefertigtes Qualitätsbitumen aus vielfältigen Rohölen und Raffinerie-Zwischenprodukten entwickelt wird. Die Ingenieurgruppe erhielt zudem den Auftrag von Agrana zur Generalplanung einer Walzentrocknungsanlage in Gmünd.

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Nachhaltigkeit im Brennpunkt

Die Ingenieure von Pörner spielten Mitte des Jahres eine entscheidende Rolle bei einem Raffinerie-Turnaround der OMV und nutzten die Gelegenheit für die Finalisierung von drei Revamp-Projekten. Diese Projekte, zusammen mit Initiativen im Bereich der Altölaufbereitung, Umrüstung von Anlagen und Umweltprojekten der EDL, trugen wesentlich zum erfreulichen Umsatzergebnis bei. Andreas Pörner, Geschäftsführer der Pörner Gruppe, betont: "Wir setzen uns dafür ein, Anlagen für neue, spezielle Produktqualitäten nachhaltig zu gestalten." Dies geschieht durch die Rekonstruktion bestehender Anlagen oder den Neubau mittelgroßer Anlagen für innovative Spezialprodukte wie Bio-Silikate.

Neben dem traditionellen Raffineriegeschäft treibt Pörner auch das Thema Nachhaltigkeit voran. In Kooperation mit Heliovis entwickelt das Kompetenzzentrum "Pörner Water" eine solarthermische Wasserentsalzungsanlage im Oman. Die Pyrolyse-Pilotanlage der Thermischen Apparate Freiberg unterstützt das Kunststoff-Recycling. Ein interessantes Projekt ist auch die HyKero-Anlage der EDL, die ab 2027 in der Nähe von Leipzig 50.000 Tonnen strombasierten nachhaltigen Flugkraftstoff produzieren wird.

Ausblick auf 2024

Angesichts der allgemeinen Prognosen des VDMA für das Jahr 2024, die einen Produktionsrückgang von zwei Prozent vorhersagen, bleibt Pörner optimistisch. "Um wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht die Industrie intelligenten Anlagenbau", erklärt Peter Schlossnikel, zweiter Geschäftsführer der Pörner Gruppe. Die Firma wird sich auf Heimmärkte mit Optimierungsprojekten konzentrieren und das internationale Anlagenliefergeschäft weiterentwickeln.

Michael Haid, CEO der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH, sieht die Prozessindustrie am Anfang eines neuen Zeitalters: "Mit unserer Technologiekompetenz leisten wir einen Beitrag, zukunftsfähige Anlagen für moderne Produkte und nachhaltige Kraftstoffe (z.B. SAF) zu schaffen, die Energie einsparen und den Ressourceneinsatz sowie Emissionen reduzieren."

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