LogBOX : Pilotprojekt von Kone und Econsult soll Aufzuglogistik nachhaltiger machen

V.l.n.r.: Jürgen Schrampf (Geschäftsführer Econsult GmbH), Kasim Ekicni (Projektmitarbeiter KONE), Erwin Trinkl-Sebald (Logistikleiter KONE), Christian Wukovits (KONE), Markus Zachistal (Wartungstechniker KONE), Gerda Hartmann (Projektmitarbeiterin Econsult GmbH) und Franz Schwammenhöfer (Leiter der Abteilung Logistikkoordination BMK)

V.l.n.r.: Jürgen Schrampf (Geschäftsführer Econsult GmbH), Kasim Ekicni (Projektmitarbeiter KONE), Erwin Trinkl-Sebald (Logistikleiter KONE), Christian Wukovits (KONE), Markus Zachistal (Wartungstechniker KONE), Gerda Hartmann (Projektmitarbeiterin Econsult GmbH) und Franz Schwammenhöfer (Leiter der Abteilung Logistikkoordination BMK)

- © KONE/foto-agent.at

Die Materiallogistik in der Aufzugsbranche stellt insbesondere bei der Wartung und Modernisierung von Anlagen eine große Herausforderung dar. Kone versendet Ersatzteile, Verbrauchsmaterialien und Werkzeuge von zentralen europäischen Verteilzentren zunächst an nationale Lager, bevor sie schließlich zu den Servicetechnikerinnen und -technikern gelangen. Dabei fällt eine beträchtliche Menge an Verpackungs- und Füllmaterial an, ebenso wie ein erhebliches Sendungsgewicht, das vor Ort ausgepackt, sortiert und entsorgt werden muss.

Genau hier setzt das Projekt LogBOX – „Logistics delivery with a box cyclus“ an. In Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen Econsult testete Kone zwischen September 2023 und Februar 2025 den Einsatz von Mehrweg-Transportboxen. Ziel des Projekts ist es, Verpackungsmüll zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz der Kone Supply Chain nachhaltig zu steigern. „Das Entpacken und Entsorgen von Verpackungsmaterialien beansprucht viel Zeit. Eine nachhaltigere Logistik kann hier entscheidend zur Arbeitsqualität und Effizienz beitragen“, erklärt Christian Wukovits, Kone Regionalleiter DACH Süd.

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Der österreichweite Pilotbetrieb von LogBOX wurde mit ausgewählten Servicetechnikerinnen und -technikern durchgeführt. Das Logistiksystem soll nicht nur Abfälle vermeiden, sondern auch Transportwege optimieren und den Arbeitsalltag effizienter gestalten. Außerdem sei es in allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen wirksam: „Auf ökologischer Ebene werden Ressourcen geschont und Emissionen reduziert, während auf ökonomischer Ebene Zeitaufwand und Logistikkosten durch effizientere Abläufe gesenkt werden. Gleichzeitig bringt das System auf sozialer Ebene Vorteile für Kone Mitarbeitende, die sich stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können“, erläutert Wukovits.

Potenzial von Mehrwegbehältern

Im Pilotprojekt wurden drei wiederverwendbare Boxgrößen getestet. Dabei setzen Kone Servicetechnikerinnen und -techniker das Mehrwegsystem in verschiedenen Logistikprozessen ein, von der Lagerabholung bis zur Kofferraumzustellung. „Innovative Lösungen sind dann erfolgreich, wenn sie Effizienz und Nachhaltigkeit gleichermaßen in den Fokus rücken. Mehrwegbehälter erfordern zwar anfängliche Investitionen, doch viele Systeme amortisieren sich bereits nach wenigen Umläufen“, erklärt Jürgen Schrampf, Geschäftsführer von Econsult, die das Projekt beratend begleiteten. Zudem engagiert sich Kone in der Initiative „Nachhaltige Logistik 2030+ Niederösterreich-Wien“, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Logistik zukunftsfit auszurichten.

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Die im österreichischen Pilotbetrieb gesammelten Erkenntnisse belegen das Potenzial von wiederverwendbaren Boxensystemen für eine nachhaltige Materiallogistik in der Aufzugsbranche und bilden die Basis für eine zukünftige internationale Umsetzung, heißt es in einer Aussendung von Kone. 

Im Zuge einer Roll-out-Evaluierung wurden 25 Länder befragt, um Anforderungen und Potenziale für eine weitere Implementierung zu identifizieren. Nach Österreich wird innerhalb der Kone Region Süd jetzt auch in der Schweiz ein vergleichbares System umgesetzt. Europaweit betrachtet sind bei Kone auch Belgien, Italien und die Niederlande aktiv in den Erfahrungsaustausch eingebunden, um das Konzept weiterzuentwickeln und auf eine breitere internationale Anwendung vorzubereiten.

Förderung vom BMK

Das Umsetzungsprojekt wurde aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) im Rahmen des Programms Logistikförderung der SCHIG mbH gefördert. 

„Nachhaltige Logistiklösungen sind ein entscheidender Hebel zur CO₂-Reduktion im Transportwesen. LogBOX zeigt, dass innovative Konzepte in der Praxis funktionieren und sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind“, betont Franz Schwammenhöfer, Abteilungsleiter Logistik Koordination im BMK.