Brandhemmende Drucklösungen : ÖBB setzen zunehmend auf Teile aus dem 3D-Drucker

BILD zu OTS - Anwendungsbeispiel der ?BB: Die Geh?use von LED - Leseleuchten waren nicht mehr lieferbar. Dank 3D-Druck konnte schnell Abhilfe geschaffen und teure Werkzeugkosten sowie lange Lieferzeiten vermieden werden.

Anwendungsbeispiel der ÖBB: Die Gehäuse von LED - Leseleuchten waren nicht mehr lieferbar. Dank 3D-Druck konnte schnell Abhilfe geschaffen und teure Werkzeugkosten sowie lange Lieferzeiten vermieden werden.

- © ÖBB

Der 3D-Druck hat sich in der Eisenbahnindustrie bereits etabliert und wird eingesetzt, um Serien-, Ersatz- und Vorrichtungsteile herzustellen. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen aus Ultem (PEI) ermöglicht die neue Lösung von NEVO3D und KIMYA auf Basis von Polycarbonat (PC) und EL-140 jedoch Kosteneinsparungen von bis zu 80 Prozent. Ermöglicht wird dies durch die deutlich geringeren Materialkosten, die geringeren Anforderungen an die verarbeitenden 3D-Drucker sowie die Möglichkeit, lösliche Stützmaterialien zu verwenden.

Einer der wichtigsten Bausteine zur Erreichung der europäischen Klimaziele und eine große Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte ist die Modernisierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur und der Zugflotte. Durch den Einsatz von 3D-Drucklösungen können Baugruppen repariert werden, die sonst verschrottet worden wären, obwohl nur ein Teil von ihnen defekt ist. Darüber hinaus können Einzelteile und Kleinserien für die Modernisierung der Fahrzeugflotte hergestellt werden. Dies trägt zur Reduzierung des Materialverbrauchs, zur Minimierung des Abfalls sowie zur Verkürzung der Lieferwege und -zeiten bei.

5.000 digitalisierte Bauteile bis 2028

Sebastian Otto, Leiter Additive Fertigung bei ÖBB Technische Services GmbH skizziert den Einsatz von 3D Druck und die Ziele der ÖBB: "Schon heute fahren über 40.000 3D gedruckte Bauteile auf österreichischen Schienen. Wir haben bereits knapp 1.000 3D druckfähige Bauteile in unserem virtuellen Ersatzteil- und Modernisierungslager. Unser Ziel ist es, bis 2028 die Anzahl auf 5.000 digitalisierte Bauteile zu erhöhen."

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Für die Zukunft plant NEVO3D die Zertifizierung von 3D-gedruckten Bauteilen in Kombination mit einer speziellen Lackierung. Dies würde die Einsatzmöglichkeiten des 3D-Drucks in der Bahnindustrie weiter ausbauen und die Implementierung beschleunigen. Neben dem Verkauf von 3D-Drucklösungen, bestehend aus 3D-Druckern, innovativen Materialien und maßgeschneiderten Prozessparametern, bietet NEVO3D auch eine umfassende Druckdienstleistung an. Mit über 20 Maschinen ermöglicht NEVO3D eine schnelle und effiziente Produktion von Einzel- und Serienteilen für Kunden in der Bahnindustrie. Die Eröffnung des neuen 3D Druckzentrums wird Anfang Juni mit einer Hausmesse in Schörfling am Attersee gefeiert.