Hoyer Brandschutz : Innovative Brandschutzlösungen für die Zukunft der E-Mobilität: Ein Blick ins BMW Group Werk Steyr

Die BMW Group setzt mit ihrem Werk in Steyr auf eine innovative Brandschutzplanung von Hoyer Brandschutz GmbH
- © Hoyer Brandschutz/Robert ToberDas BMW Group Werk Steyr, ein zentraler Standort für die Motorenproduktion, positioniert sich zunehmend als Dreh- und Angelpunkt für die Elektromobilität. Mit der Transformation hin zur Fertigung von Antrieben für die nächste Generation von E-Fahrzeugen zeigt das Werk, wie technologischer Fortschritt und zukunftsorientierte Infrastruktur Hand in Hand gehen. Dabei spielt die Brandschutzplanung eine Schlüsselrolle – sowohl bei Neubauten als auch bei der Anpassung bestehender Gebäude. Die Hoyer Brandschutz GmbH hat in den letzten Jahren die Transformation des BMW Group Werk Steyr begleitet und für die Produktionsstätte der künftigen E-Antriebe die Brandschutzplanung übernommen.
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Im Rahmen der Elektrifizierungsstrategie des Unternehmens wurde eine neue Montagehalle mit beeindruckenden 60.000 Quadratmetern Produktionsfläche errichtet. Diese Halle, die auf zwei Geschossen und zwei zusätzlichen Zwischengeschossen genutzt wird, ist nicht nur architektonisch ein Highlight, sondern auch brandschutztechnisch eine Herausforderung. Simone Schwaiger-Ruess, Projektleiterin der Brandschutzplanung, erläutert: „Mit überdurchschnittlich großen Brandabschnitten konnten wir die Nutzungsfreiheit der Halle gewährleisten, ohne zusätzliche brandschutztechnische Trennungen einzuführen.“
Neubau der Montagehalle: Maßgeschneiderter Brandschutz für großflächige Produktionsstätten
Die innovative Lösung sieht nur zwei Brandabschnitte für die gesamte Halle vor, indem jeweils ein Vollgeschoss und ein Zwischengeschoss zu einem Abschnitt zusammengefasst wurden. Diese Abweichung von klassischen Standards erforderte eine Sondergebäude-Einstufung und die Entwicklung eines speziellen Brandschutzkonzepts. Um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, wurden unter anderem eine Brandrauchverdünnungsanlage mit einem 12-fachen Luftwechsel pro Stunde sowie eine Sprinkleranlage zur Sicherung der Tragkonstruktion installiert.
Ein weiteres Highlight des Projekts ist das Entfluchtungskonzept. In einer Halle dieser Größenordnung gelten strenge Richtlinien: Personen müssen spätestens nach 40 Metern einen sicheren Bereich oder einen Notausgang erreichen. Die Lösung besteht aus elf zentral gelegenen Fluchttreppenhäusern, die mit einem unterirdischen, druckbelüfteten Fluchtkollektor verbunden sind. Von dort aus gelangen Personen sicher ins Freie. Zusätzlich wurden an den Fassaden vier Außentreppen installiert, die als ergänzende Fluchtwege dienen.
Einbindung der Betriebsfeuerwehr: Ein "Wettbewerbsvorteil"
Die enge Zusammenarbeit mit der werkseigenen Betriebsfeuerwehr trug wesentlich zur Effizienz der Planung bei. Die Feuerwehr unterstützte unter anderem die Entscheidung für eine Brandrauchverdünnungsanlage, da diese Technologie bereits in anderen Bereichen des Werks erfolgreich eingesetzt wird. Gleichzeitig gewährleistet die Betriebsfeuerwehr einen hohen Standard im organisatorischen Brandschutz, was die Sicherheit für den Betrieb zusätzlich stärkt.
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Beeindruckend ist auch der straffe Zeitplan des Projekts. Bereits im September 2022 begann der Bau der Halle, und nur ein Jahr später konnte die Gleichenfeier gefeiert werden. Die anschließende Inneneinrichtung mit Sondermaschinen und Produktionsanlagen lief parallel zur flexiblen Anpassung des Brandschutzkonzepts. „Wir mussten immer wieder nachjustieren, etwa wenn neue Produktionslinien geplant wurden“, so Schwaiger-Ruess.
Das BMW Group Werk Steyr zeigt exemplarisch, wie moderne Industriebauten die Herausforderungen von Sicherheit und Nutzung optimal vereinen können. Mit innovativen Brandschutzlösungen, die auf die besonderen Anforderungen der Elektromobilität zugeschnitten sind, setzt das Unternehmen Maßstäbe – nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch im Bereich nachhaltiger Bauplanung.