Green-Steel-Aktivitäten voestalpine : Grüner Stahl: voestalpine baut Elektrolichtbogenofen in der Steiermark
Die voestalpine hat in Leoben-Donawitz ihren Dreistufenplan zur Umstellung auf umweltfreundlichere Stahlerzeugung gestartet. Am Mittwoch erfolgte hier der Spatenstich für den Bau eines Elektrolichtbogenofens. CEO Herbert Eibensteiner verkündete ehrgeizige Ziele: Bis 2050 sollen insgesamt fünf Hochöfen in den Standorten Donawitz und Linz durch innovative Technologien ersetzt werden. Die Umstellung soll dazu beitragen, Einsparungen von etwa 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu erzielen, was fast 5 Prozent der gesamten österreichischen CO2-Emissionen entspricht. Ab 2030 wird jeweils ein weiterer Hochofen in Linz und Donawitz ersetzt, und der letzte Schritt erfolgt im Jahr 2050 in Linz. Wenn es soweit ist, kann sich die voestalpine offiziell als CO2-neutral bezeichnen.
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Nächster Schritt: Grüner Wasserstoff
Die Gesamtinvestitionen an beiden Standorten belaufen sich auf 1,5 Milliarden Euro, und laut Eibensteiner sind sie bereits in den finalen Vergabeprozessen. Nach dem aktuellen Zeitplan kann die Produktion ab 2027 aufgenommen werden. In weiterer Folge setzt der Stahlkonzern auf den verstärkten Einsatz von grünem Wasserstoff.
Laut Franz Kainersdorfer, Leiter der Metal Engineering Division, werden die Investitionen in Donawitz etwa 450 Millionen Euro betragen, was zu einer österreichweiten Wertschöpfung von 237 Millionen Euro führt. Kainersdorfer verweist außerdem auf ein Technikum für Metallurgie: "Das ist ein Stahlwerk im Kleinen, zum Testen alternativer Energieträger". Darüber hinaus verfolge man das Wasserstoffprojekt Sustainable Steel.
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Inbetriebnahme 2027
Der Bau des Elektrolichtbogenofens startet 2024, und bereits drei Jahre später wird er in Donawitz in Betrieb genommen. Er wird jährlich etwa 850.000 Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, ohne fossile Energieträger zu verwenden, im Gegensatz zum bisherigen Linz-Donawitz-Verfahren, das Kohle und Koks als Reduktionsmittel einsetzte. Je nach Qualitätsanforderungen wird eine Mischung aus Schrott, flüssigem Roheisen und HBI, Hot Briquetted Iron, verwendet. Daher wird eine Schrotthalle errichtet und der bestehende Anlagenbestand vor Ort angepasst. Zwei neue Umspannwerke mit 220 kV und 110 kV wurden ebenfalls zur Energieversorgung errichtet, was den Anfang der Abkehr vom Einsatz von Koks als Energieträger markiert, wie die voestalpine-Führungskräften betonen.
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