Kann flexibel automatisiert werden : G520F von Grob kommt bei Druckguss Westfalen zum Einsatz

V.l.n.r.: Frank Uelwer (Verkaufsleiter bei Produktionstechnik NRW, Offizielle Handelsvertretung GROB), Andreas Kräntzer (Leiter Vertrieb / Prokurist, Druckguss Westfalen), David Halekoh (CNC-Technologe, Druckguss Westfalen), Martin Simon (Leiter Produktion, Druckguss Westfalen)

V.l.n.r.: Frank Uelwer (Verkaufsleiter bei Produktionstechnik NRW, Offizielle Handelsvertretung GROB), Andreas Kräntzer (Leiter Vertrieb / Prokurist, Druckguss Westfalen), David Halekoh (CNC-Technologe, Druckguss Westfalen), Martin Simon (Leiter Produktion, Druckguss Westfalen)

- © GROB-WERKE GmbH & Co.KG

Martin Simon, Produktionsleiter bei Druckguss Westfalen, lernte die G520F auf der AMB 2022 kennen. Schon der erste Eindruck der Maschine war für ihn äußerst positiv, ebenso der Kontakt mit den Mitarbeitenden von Grob: „Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen auf der Messe vor rund 20 Jahren bin ich eher vorsichtig auf den Stand gegangen. Damals wurde mir gesagt, dass nur OEMs zu den Hauptkunden von Grob zählen. Das war 2022 dann jedoch ganz anders und von der ersten Minute des Gesprächs an erhielten wir sowohl einen Einblick in das technische Know-how der Grob Mitarbeiter als auch das Gefühl, mit unseren Fragen und Anliegen ernst genommen zu werden“, erzählt Simon von seiner ersten Begegnung mit Grob und der G520F. Er sei bereits auf der AMB von der Größe und Dynamik der Maschine begeistert gewesen und würde Grob immer weiterempfehlen.

„Durch unsere schnelle Verfügbarkeit und unsere Spezialisten rund um die Zerspanung können wir unseren Kunden vielfältige Lösungen anbieten. Umso mehr freuen wir uns natürlich, wenn aus einer solchen Zusammenarbeit weitere Projekte entstehen“, so Frank Uelwer, Verkaufsleiter bei Produktionstechnik NRW, einer offiziellen Handelsvertretung von Grob.

Kurze Lieferzeit ein wesentliches Kaufargument

Druckguss Westfalen wurde durch einen Auftrag eines großen deutschen Automobilherstellers vor neue Herausforderungen gestellt. Diese seien mit dem vorhandenen Maschinenpark nicht zu bewältigen gewesen. So waren die im Auftrag enthaltenen Bauteile größer als alle bisher im Unternehmen gefertigten Teile, heißt es. Zudem sei der Maschinenmarkt damals, 2022, stark überhitzt gewesen: Nach der Pandemie stieg die Nachfrage nach Produktionsanlagen sprunghaft an. In Verbindung mit der globalen Lieferkettenproblematik habe das dazu geführt, dass einige Lieferanten, die in die engere Wahl gekommen waren, aufgrund der Lieferzeiten kategorisch von Druckguss Westfalen ausgeschlossen wurden.

Lesetipp: Pariser Autosalon: wo Europas Autobauer auf die chinesische Konkurrenz treffen

Die Wahl fiel schlussendlich auf den Maschinenbauer Grob: Dieser habe sich von den anderen Anbietern vor allem durch die sofortige Rückmeldung am selben Tag und die kurze Lieferzeit der Maschine abgehoben. Nur einen Tag später habe man zur Klärung weiterer Details eine Einladung nach Mindelheim ins Stammwerk des Maschinenbauers erhalten. Innerhalb von drei Monaten konnte die G520F in Betrieb genommen und die Produktion gestartet werden, erklärt Druckguss Westfalen die Kaufentscheidung.

Gleichzeitig zwei Werkstücke bearbeiten

Die G520F wurde speziell für die Bearbeitung von Leichtbauteilen wie Rahmenstrukturbau- und Fahrwerksteile, aber auch für Batteriegehäuse entwickelt. Bei der G520F handelt es sich um eine zweispindlige Maschine zur parallelen Bearbeitung von zwei Werkstücken. Sie besitzt einen Störkreisdurchmesser bis 1.200 mm in der B-Achse und 1.200 mm in der A-Achse (ohne Einschränkung), bei einer maximalen Werkstücklänge bis 1.500 mm (bei eingeschränktem Achsen-Schwenkbereich). Die A-/B-Achskombination im Tisch garantiert laut Grob einen freien Spänefall und besten Wärmeabtransport, der sich ideal für die MMS-Bearbeitung eignet.

Die Achsanordnung entspricht dem Grob-Maschinenkonzept der G-Baureihe. Dabei sollen modular aufgebaute und standardisierte Grob-Maschinenkomponenten höchste Produktqualität, eine sehr hohe Dynamik und kurze Span-zu-Span-Zeiten gewährleisten. Zudem kann die Maschine flexibel automatisiert werden, wie es auch bei Druckguss Westfalen der Fall war. Grundsätzlich kann bei der G520F zwischen zwei Arten der Werkstückbeladung gewählt werden: Entweder eine Topbeladung durch ein Grob-Linearportal oder aber eine Frontbeladung durch einen Grob-Palettenwechsler, einen Schwenk- oder Schiebewechsler sowie durch einen Roboter oder manuell durch einen Mitarbeitenden.

Reduzierter Personaleinsatz, erhöhte Maschinenverfügbarkeit

Die G520F wurde in die bestehende Produktionsumgebung bei Druckguss Westfalen integriert – innerhalb einer Fertigungsinsel, in der sowohl gefräst als auch gewaschen und eine Differenzdruckprüfung durchgeführt wird. Auf der Anlage werden Aluminiumgehäuse für einen Automobilhersteller gefertigt, in denen die Leistungselektronik untergebracht ist. Aufgrund der Bauteilgröße von 280 mm mal 800 mm entschied sich Druckguss Westfalen schließlich für die Integration eines Schwenkwechslers. Zum einen, um die ergonomische Belastung der Mitarbeiter zu reduzieren, zum anderen, um die Produktivität zu erhöhen. Durch die Integration der G520F konnte Druckguss Westfalen den Personaleinsatz um eine Person pro Dreischicht reduzieren.

Lesetipp: Aluminium: Der Werkstoff mit besonderen Ansprüchen

Durch die Reduzierung des Personaleinsatzes und die Erhöhung der Laufzeit bzw. Verfügbarkeit der Anlage konnte die Gesamtanlageneffektivität auf 90 Prozent gesteigert werden. Und auch der Grob Service und der technische Support waren jederzeit zur Stelle: “Im Rahmen der Produktion hatten wir tatsächlich zweimal Themen, bei denen wir die volle Unterstützung von Grob benötigten. Die schnelle und kompetente Hilfe hat uns super weitergeholfen und alles konnte umgehend gelöst werden“, so Simon.