Ranking der Top-50 : Die größten Maschinenbauer in Österreich
Die Marktlage: Getrübte Stimmung im Maschinenbau
Die österreichische Maschinen- und Anlagenbaubranche blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Die Konjunktur im Maschinenbau hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich an Schwung verloren. Sogar deutliche Produktionsrückgänge waren gegen Jahresende zu verzeichnen. Bezogen auf das Gesamtjahr konnte noch ein leichtes Produktionswachstum erzielt werden. Der konjunkturelle Abschwung spiegelt sich in der anhaltenden Verschlechterung der Auftragslage wider. Diese ist zum Jahresende auf den niedrigsten Stand seit dem ersten pandemiebedingten Stillstand im Frühjahr 2020 gesunken.
Die Zeichen stehen auf Vorsicht auch für das laufende Geschäftsjahr. Die negative Beurteilung der Auftragslage und die trotz leichter Verbesserung per saldo pessimistischen Erwartungen an die Produktion lassen für die kommenden Monate keine unmittelbare konjunkturelle Besserung erwarten. Die Nachfrage nach neuen Maschinen dürfte weiterhin durch die schwache (europäische, insbesondere deutsche) Investitionskonjunktur gedämpft werden. Auf den außereuropäischen Märkten, wo vergleichsweise höhere Wachstumsraten zu erwarten sind, könnte zumindest ein Teil der Nachfrageausfälle kompensiert werden.
So entsteht das Top-50-Ranking
Im vorliegenden Maschinenbau-Ranking betrachten wir den Maschinenbau bewusst getrennt vom Anlagenbau, da die unterschiedlichen Auftragsgrößen in den beiden Branchen die Unternehmen schwer vergleichbar machen. Im Maschinenbau liegt der Schwerpunkt der Projekte häufig auf der Produktentwicklung, während im Anlagenbau eher die Prozessgestaltung im Vordergrund steht.
Die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen des vergangenen Geschäftsjahres basieren zum einen auf den Angaben der Unternehmen, die uns im Vorfeld des Rankings zur Verfügung gestellt wurden. Zum anderen auf Zahlen aus dem Firmenbuch, wo die Umsatzzahlen veröffentlicht werden.
Die Top-10 in der Übersicht
Alle weiteren Details zu Umsatz, Mitarbeiteranzahl, Entwicklung, etc. finden Sie im Ranking.
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1Der Sieger Engel Austria
Trotz eines leichten Umsatzrückgangs im vergangenen Geschäftsjahr schafft es Engel erneut auf Platz 1 der Top-Maschinenbauer Österreichs. Treibend für die Entwicklung seien hier insbesondere die Bereiche Medical sowie Packaging. So sei vor allem im amerikanischen Raum die Nachfrage für die Herstellung von Produkten zur Diabetestherapie unvermindert groß. In europäischen Gefilden befeuern neue Regularien die Verpackungsindustrie. Positiv entwickelte sich laut Engel auch der Umsatz im After Sales Geschäft mit einem Anstieg von knapp 15 % im Vergleich zum Vorjahr.
Der österreichische Maschinenbauer hält an seiner Wachstumsstrategie fest und sieht für das neue Geschäftsjahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für den Ausbau des globalen Netzwerkes vor. In den Regionen Europa, Amerika und Asien setzt das Unternehmen auf weitgehend eigenständige Hub-Strukturen, die sich jeweils aus Vertrieb, Auftragsbearbeitung, Produktion und After Sales bilden. Engel hat im Frühjahr auch mitgeteilt, dass im mexikanischen ein neues Werk errichtet wird. Das Grundstück bemisst sich auf 70.000 Quadratkilometer und soll ausreichend Platz für weiteren Wachstum bieten. Das Investment beträgt 30 Millionen Euro. -
2Innovation aus Tirol INNIO Jenbacher
Der Tiroler Anbieter von Energielösungen und Services besticht im vergangenen Jahr nicht nur mit einem Umsatzplus, sondern mit Produkten, die voll im Trend liegen. Innio setzt auf grünen Wasserstoff und will bis 2025 seine gesamte Produktpalette der Jenbacher-Motoren für den Betrieb mit Wasserstoff anbieten.
Innio ist an mehreren wegweisenden Projekten beteiligt, die die Kassa klingeln lassen. So wird im niederländischen Eindhoven die weltweit erste Notstromlösung mit H2-Motoren mit dem Know-how aus Tirol errichtet. -
3Der Radlader-Platzhirsch Liebherr-Werk Bischofshofen
Jeder siebte Radlader europaweit kommt aus Bischofshofen. Das satte Umsatzplus im Vorjahr führt zu Investitionen. Liebherr hat insgesamt über 2,2 Millionen Euro in eine neue Produktionseinrichtung in Bischofshofen investiert. Der knapp 1.000 m² große Bereich ist für eine maximale jährliche Produktionsmenge von bis zu 500 Radladern mit batterieelektrischem Antrieb ausgelegt.
Die Radlader-Palette wird laufend erweitert und umfasst Modelle in verschiedenen Produktgruppen: Compactlader und Stereolader sowie mittelgroße und große Radlader, die mit ihren innovativen Antriebskonzepten überzeugen. -
4Baumaschinen aus Vorarlberg Liebherr-Werk Nenzing
Mit dem Werk in Nenzing schaffte es Liebherr erneut unter die Top-10 der heimischen Maschinenbauer. Nicht zu Unrecht, konnte doch mit einem Plus von mehr als 30 Prozent ein Rekordergebnis erzielt werden. Nordamerika bleibt nach wie vor der wichtigste Markt der Nenzinger.
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5Bagger und Dumper Wacker Neuson Linz
Das größte Produktionswerk von Wacker Neuson in Hörsching bei Linz überzeugt im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Umsatzzuwachs. Am konzernweiten Kompetenzzentrum für Bagger und Dumper wurde im vergangenen Sommer das neue Feldtestgelände „TestArena“ in unmittelbarer Nähe des Werkes eröffnet. Auch der Mutterkonzern konnte letztes Jahr ordentlich zulegen, was auf eine Aufbruchstimmung in der Baumaschinenbranche hindeutet.
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6Exportkönig Pöttinger Landtechnik
Pöttinger besticht im vergangenen Jahr erneut mit einer imposanten Exportquote, die bei 90 Prozent liegt. Der Umsatzanteil der Bodenbearbeitungsmaschinen, der Sätechnik und der neuen Kulturpflegetechnik habe sich dabei weiter sehr gut entwickelt: Mit mittlerweile mehr als einem Drittel des gesamten Maschinenumsatzes wachse dieser Bereich weiterhin planmäßig. In den letzten Jahren hat das Traditionsunternehmen beachtliche Investitionen in die Erweiterung von Produktionskapazitäten und die Optimierung der Prozesse getätigt
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7Paschinger Kompetenzzentrum TRUMPF Maschinen Austria
Das Unternehmen in Pasching ist konzernweit Kompetenzzentrum für Biegemaschinen und Biegeautomatisierung in der weltweit tätigen deutschen Trumpf-Gruppe. Trotz der Probleme in den Lieferketten konnte der Umsatz stark gesteigert werden. Das Geschäftsjahr 2022/23 zeichnete durch die Erholung der Lieferketten und verbesserte Lieferzeiten aus, obgleich die Liefersituation vereinzelt noch angespannt bleibt.
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8F1 und Aerospace Pankl Racing Systems
Besonders im Bereich Motorkomponenten konnte Pankl im vergangenen Jahr zulegen. Die Vorbereitungen für den ab 2026 neu vorgeschriebenen F1-Motor haben begonnen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet sich das Unternehmen Zuwächse im Bereich Aerospace.
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9Expansion Wittmann Battenfeld
Die Wittmann Gruppe blieb im vergangenen Jahr nur knapp hinter den eigenen Erwartungen. Das Umsatzplus ist auf die Produktionserweiterungen der vergangenen Jahre zurückzuführen. Die zusätzlich zur Verfügung stehenden Produktionsflächen dienen vorrangig der Erweiterung der Kapazität für Spritzgießmaschinen.
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10Rekordumsatz Starlinger
Das Maschinenbauunternehmen aus Weissenbach an der Triesting hat im Jahr 2023 den höchsten Umsatz seiner Unternehmensgeschichte erzielt. Die Entwicklung von Starlinger ist beeindruckend: Seit 2016 hat sich der Umsatz verdoppelt.