Milliardeninvestition : BMW startet Produktion von Elektro-Antrieben in Steyr

BMW Group

Klaus von Moltke, Werksleiter im BMW Group Werk Steyr

- © BMW Group Werk Steyr

BMW hat am Standort Steyr wie angekündigt mit der Vorserienproduktion der neuen Generation von Elektroantrieben für den Konzern begonnen. Ab sofort laufen die Antriebe vom Band und werden intern ausgiebig getestet. Ein Jahr später soll die neue E-Motorenklasse für den Markt produziert werden.

"Wir rechnen damit, dass rund 50 Prozent des Absatzes bis 2030 die E-Mobilität betreffen wird", sagte Klaus von Moltke, Werksleiter der BMW Group Werk Steyr. "Es wird Teil unserer Mobilität sein und auch bleiben." Von Moltke wollte sich nicht festlegen, wie lange BMW noch Verbrenner-Motoren entwickeln werde. Die BMW Group werde sich an den Marktgegebenheiten orientieren, ein mögliches Verbrenner-Aus in der EU mit 2035 wäre aber ein wesentliches Datum.

Eine Milliarde Euro investiert

Wie seit 2022 geplant, ist etwa die Hälfte der neuen Produktionshallen fertiggestellt. Die Investitionssumme beträgt eine Milliarde Euro, drei Viertel davon fließen in die Produktion selbst. Mit der am Mittwoch offiziell gestarteten Vorserienproduktion habe man bereits zwei Drittel des zeitlichen Projektfortschritts" erreicht. Ab dem dritten Quartal 2025 sollen die Antriebe der neuen Klasse auf die Straße kommen. Die Vorserie selbst werde bis dahin auf Prüfständen, auf der Straße und auf Rennstrecken auf Herz und Nieren getestet, hieß es bei der Pressekonferenz.

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Das Werk Steyr werde damit zum Kompetenzzentrum für die sechste Generation der E-Motoren ausgebaut. Insgesamt beschäftigt BMW in Steyr 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf jeden Fall gehalten werden sollen. Ob diese Zahl sogar erhöht werde, hänge von der Marktentwicklung ab, so von Moltke. In der Entwicklung seien zwei Drittel der Beschäftigten mit E-Mobilität beschäftigt, in der Produktion sei der Anteil geringer.

Wasserstoff auch Thema in Steyr

Dass Wasserstoff auch für BMW ein Thema ist, konnte Werksleiter von Moltke bestätigen. Es werde zwar geforscht, aber es gebe noch keinen konkreten Auftrag in diese Richtung für den Standort. Derzeit würden noch rund eine Million Autos mit Verbrennungsmotor für den Weltmarkt gebaut. "Unsere Aufgabe ist es, uns breit aufzustellen und an der Dekarbonisierung mitzuarbeiten", so von Moltke.

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In Österreich beschäftigt die BMW Group nach eigenen Angaben rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2023 würden die österreichischen Gesellschaften der BMW Group einen Umsatz von rund 8,9 Milliarden Euro erwirtschaften. In Steyr befindet sich auch ein wichtiges Entwicklungszentrum für die Forschung und Entwicklung neuer Antriebe.