vision.eXpress baut neuen Standort : Spatenstich mit Roboter: Vision.eXpress Group baut "Zukunftsfabrik" in Kundl
Die Tochterfirmen von Vision.Express - Automation.Express, Fabrikation.Express und Shopfloor.Express - bekommen ein neues Dach überm Kopf. Aktuell noch in Langkampfen und Kirchbichl beheimatet, ziehen sie bald in das 5000 Einwohner:innen zählende Örtchen Kundl um, die ca. 14 und 16 Kilometer von den ursprünglichen Standorten entfernt liegt.
Mit einem neuen Standort für rund 500 Mitarbeiter:innen soll die dreijährige Erfolgsgeschichte der Unternehmensgruppe weitergeschrieben werden. Am 9. September 2023 erfolgte dort der Spatenstich. Dafür ließ es sich CEO Markus Grud nicht nehmen, zwei Roboter von Fanuc und ABB "anzuheuern". Die entstehende sogenannte Zukunftsfabrik soll aber mehr als nur symbolträchtig sein. Vision.Express will hier mit gutem Beispiel vorangehen, was die Digitalisierung und Automatisierung in der Produktion betrifft, aber auch hinsichtlich zukünftiger Fachkräfte.
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Über Vision.Express
Die Unternehmensgruppe Vision.Express wurde 2020 gegründet und vereint heute die Tochterfirmen Automation.Express, Fabrikation.Express und Shopfloor.Express. Diese erwirtschaften mit insgesamt 105 Mitarbeiter:innen rund 12 Millionen Euro an drei Standorten in Langkampfen und Kirchbichl in Tirol. Die Tätigkeiten der Gruppe reichen von der Fertigung mechanischer Bauteilen über Sondermaschinenbau für die Produktion bis hin zu Softwarelösungen zur Optimierung von Fertigungsprozessen. Damit konnten die Tiroler etwa Aufträge von ZF Friedrichshafen, Leitner Liftanlagenbau oder Stihl Tirol an Land ziehen.
Digitalisierung auch in der Aus- und Weiterbildung
Bereits jetzt sei jeder Arbeitsplatz digitalisiert, man habe also weitestgehend kein Papier mehr im Einsatz, erklärt Markus Grud. Auch in der Montage stehen die Mitarbeiter:innen vor Bildschirmen, die die Montagepläne anzeigen. "Hier laufen keine Parallelprozesse, sondern alles wird softwareseitig digital dokumentiert", geht der Geschäftsführer ins Detail. Grud war jahrelang beim Dienstleistungsunternehmen TCM International Tool Consulting & Management tätig, unter anderem als Betriebsleiter des Service Centers und zuletzt als Sales-Chef. Anfang 2022 wechselte er zu Vision.Express in seinem Heimatland Tirol.
Dem Unternehmen stellt er, was den eigenen Gebrauch von Automatisierungssystemen betrifft, ein sehr gutes Zeugnis aus: "Wir arbeiten mit Catia und SAP, also mit den führenden Systemen in den jeweiligen Bereichen, und sind in deren Nutzung schon sehr weit". Am neuen Standort möchte Grud laut Aussendung die Vorstellung von effizienter Fertigung in Gewerbe und Industrie neu definieren.
Auch auf das Problem der fehlenden Arbeits- und Fachkräfte soll die "Zukunftsfabrik" eine Antwort liefern. Dabei sei es laut Grud nicht nur wichtig, neue Lehrlinge zu gewinnen und auszubilden, sondern auch die bestehenden Mitarbeiter:innen im Alter von 40 bis 60 Jahren auf die digitale Transformation hin zu schulen. "Wir brauchen neue Berufsfelder und eine offene Ausbildung", ist der Geschäftsführer überzeugt. "Mechatroniker hatten früher den Schwerpunkt eher auf mechanische Systeme. Heute muss man die Lerninhalte stärker auf Software- und Roboter-Programmierung ausrichten. Am entstehenden Campus für Automation soll künftig nicht nur die eigene Belegschaft aus- und weitergebildet werden, sonder auch jene der benachbarten Betriebe
Nachhaltigkeit mitgedacht
Auch was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, gibt sich Grud zukunftsgewandt: "Wir orientieren uns an den SDGs. Die Firmenflotte ist elektrisch, das neue Gebäude wird mit modernen Thermowänden, einer Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe ausgestattet sein", zählt er auf. Durch die Nähe zu einer ÖBB-Station soll zudem ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vermieden werden. Die 500 in Kundl geplanten Parkplätze lassen zunächst anderes vermuten, jedoch sind diese nicht nur für die Express-Belegschaft gedacht, sondern auch für die Mitarbeiter:innen der benachbarten Novartis. Einzig am Gefährt des Geschäftsführers muss man noch nachbessern: "Ich bin der einzige, der noch einen Verbrenner als Firmenauto hat", gibt Grud schmunzelnd zu.