Befragung am kommenden Sonntag : Windkraft-Volksbefragung in Kärnten: Sozialpartner sprechen sich gegen Verbot aus

Am Sonntag, dem 12. Jänner 2025, wird in Kärnten über ein Verbot weiterer Windräder abgestimmt. Konkret lautet die Frage: "Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?"

Am Sonntag, dem 12. Jänner 2025, wird in Kärnten über ein Verbot weiterer Windräder abgestimmt. Konkret lautet die Frage: "Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?"

- © Massimo Cavallo - stock.adobe.co

Fünf Tage vor der Windkraft-Volksbefragung in Kärnten haben sich die Jugendorganisationen der Kärntner Sozialpartner am Dienstag entschieden gegen ein Verbot weiterer Windräder im Land ausgesprochen. Die Vertreter von Junger Wirtschaft, Österreichischer Gewerkschaftsjugend und Junger Industrie betonten, dass Kärnten einen "technologieoffenen und nachhaltigen Energiemix" benötige.

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Am kommenden Sonntag wird in Kärnten über ein Verbot weiterer Windräder abgestimmt. Die Frage lautet: "Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?" Die Volksbefragung wurde von der FPÖ und einzelnen Abgeordneten des Team Kärnten angestoßen, das Ergebnis ist jedoch rechtlich nicht bindend.

Unsere Großeltern haben mit dem Ausbau der Wasserkraft den Grundstein für Kärntens Energiesicherheit gelegt. Jetzt ist es an uns, diese Erfolgsgeschichte mit einem erneuerbaren Energiemix weiterzuführen.
Mario Pichler, Vorsitzender der Kärntner Gewerkschaftsjugend

"Verbote rauben uns die Zukunft"

Am Dienstag präsentierten die Sozialpartner einen eigenen "Generationenvertrag". Darin verpflichten sich die Jugendorganisationen, die "Energiewende aktiv zu begleiten und die Politik an ihre Verantwortung zu erinnern", so die Vertreter. "Unsere Großeltern haben mit dem Ausbau der Wasserkraft den Grundstein für Kärntens Energiesicherheit gelegt. Jetzt ist es an uns, diese Erfolgsgeschichte mit einem erneuerbaren Energiemix weiterzuführen", so Mario Pichler, der Vorsitzende der Kärntner Gewerkschaftsjugend.

Markus Sylle, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten, erklärte: "Verbote rauben uns die Zukunft." Man wolle Chancen nutzen, die Energiewende aktiv mitzugestalten und stehe für einen Energiemix aus Wasserkraft, Windenergie, Photovoltaik, Biomasse und Wasserstoff. Politische Verbote "waren und sind nie eine Lösung", so Sylle, nun werde aber die Windkraft zum Spielball parteipolitischer Interessen.

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Technologieoffenheit sei der Schlüssel zu einer sicheren, nachhaltigen und weitgehend autarken Energieversorgung, sagte Paul Podhajsky, Vorstandsmitglied der Jungen Industrie Kärnten. Solarenergie und Wasserkraft unterliegen saisonalen Schwankungen: "Gerade im Winter könnte Windkraft eine zuverlässige Quelle erneuerbarer Energie sein." Es wäre fatal, den Ausbau dieser Erzeugungsform zu verbieten.

Schuschnig: Aufruf zum "Nein"

Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) appellierte bei dieser Gelegenheit an die Kärntnerinnen und Kärntner, mit einem "Nein" zum Windrad-Verbot abzustimmen. Er verwies auf die Windkraftzonenverordnung des Landes, laut der lediglich auf 0,26 Prozent der Landesfläche Windparks errichtet werden dürften – und auf das neue Regierungsprogramm der steirischen Landesregierung. 

In dem von FPÖ und ÖVP getragenen Papier sei nämlich sehr wohl der Ausbau der Windkraft in der Steiermark vorgesehen: "Da ist man ein wenig verwundert, was in Kärnten so viel anders ist."