Halbleiterindustrie : Infineon vermeldet für 2022 "sehr starkes Wachstum"
Die Digitalisierung und Dekarbonisierung sorgten 2022 für einen strukturell steigenden Halbleiterbedarf in den Zielmärkten von Infineon. Diese liegen mitunter in der Automobilindustrie, bei Anwendungen für das Internet der Dinge sowie bei erneuerbaren Energien. Dies ist der Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns zugute gekommen: Infineon Austria erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 5,240 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 34 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 663 Millionen Euro, ein erheblicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 84 Prozent. Auch bei den Mitarbeiter:innen konnte aufgestockt werden: Zum Bilanzstichtag beschäftigte Infineon Austria insgesamt 5.461 Personen - rund 650 mehr als im Vorjahr. Aktuell sind dennoch etwa 160 Stellen offen. Es werden Fachkräfte in den Bereichen Elektrotechnik, Physik, Chemie, Verfahrenstechnik, IT und Software oder Instandhaltung gesucht.
Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG sagt zur Entwicklung des Unternehmens: „Mit ‚Tech for Green‘ bieten wir konkrete Lösungen für die großen und viel diskutierten Herausforderungen unserer Zeit. Mit diesen Technologien haben wir wesentliche Beschleuniger von Digitalisierung und Dekarbonisierung an der Hand, die einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten". Im aktuell diskutierten EU Chips Act sieht sie ein wichtiges Instrument, um in Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik wettbewerbsfähig zu bleiben und diese auszubauen.
Investitionen deutlich erhöht
Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Investitionen um 27 Prozent erhöht und betrugen 588 Millionen Euro. Investiert wurde beispielsweise in Sachanlagen für die neue, vollautomatisierte Chipfabrik für 300-Millimeter-Leistungshalbleiter in Villach. Außerdem hat Infineon Austrian alleine 160 Millionen Euro in Produktionskapazitäten für die Volumenfertigung sowie Technologieentwicklung bei den neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) investiert. Diese neuen Halbleitermaterialien finden sich verstärkt in energieeffizienten Anwendungen wie Solaranlagen, in Elektroautos, Rechenzentren oder Ladestationen. Sie schalten Strom noch effizienter und ermöglichen noch kleinere Bauformen. Mit dem globalen Kompetenzzentrum für die neuen Halbleitermaterialien Siliziumkarbid und Galliumnitrid in Villach sind Forschung, Entwicklung und auch Produktion in Villach angesiedelt.