Günstige Windenergie : Europäische Industrie fordert einen Industriedeal und günstige Windenergie

Unterstützt wird die gemeinsame Erklärung von den europäischen Verbänden der Chemieindustrie Cefic, der Zementhersteller (Cembureau), der Stahlindustrie (Eurofer), der Windkraftunternehmen (WindEurope) und dem Verband Eurometaux, in dem sich Nichteisenmetallerzeuger und -recycler zusammengeschlossen haben.

"Die Windenergie deckt bereits 20 Prozent des Stromverbrauchs in Europa und ist daher eine strategische Ressource für die europäische Industrie", heißt es. Die Stahlindustrie etwa benötige große Mengen klimafreundlichen Stroms, um grünen Stahl zu produzieren. Cefic teilte mit: "Die europäische Windbranche als Partner zu haben, wird ein entscheidendes Element für jede energieintensive Industrie sein."

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Die Industrie müsse durch günstige Windenergie gestärkt werden, sagen europäische Industrieverbände. - © kbarzycki - stock.adobe.com

Windkraft deutlich ausbauen

Weiter heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme, dass eine energie- und stromintensive Industrie notwendig sei, um den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Ziel müsse es sein, Materialien und Ausrüstungen für die Energieinfrastruktur in Europa herzustellen. Dafür sei unter anderem der Zugang zu Rohstoffen notwendig. "Die derzeitige Politik bietet noch keine Rahmenbedingungen, die Europa helfen, diesen Anforderungen gerecht zu werden."

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Damit die EU ihre Ziele für erneuerbare Energien erreichen kann, muss die Windenergie in der Staatengemeinschaft deutlich ausgebaut werden. Nach Angaben der EU-Kommission müssen die Kapazitäten mehr als verdoppelt werden: Über 500 Gigawatt installierte Leistung seien bis 2030 nötig. Ende 2023 werden laut WindEurope 221 Gigawatt installiert sein. Um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben, hatte die Kommission im Oktober ein Windpaket vorgelegt.

So sollen nach dem Willen der Brüsseler Behörde die nationalen Genehmigungsverfahren stärker digitalisiert werden, um den Ausbau zu beschleunigen. Zudem soll es unter anderem finanzielle Hilfen für die Schulung von Behörden geben. Von der Antragstellung bis zum Bau von Windkraftanlagen vergehen derzeit europaweit mehrere Jahre. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch in der EU auf 42,5 Prozent steigen.