Das Ergebnis im Überblick : Chemische Industrie: KV-Abschluss bleibt deutlich unter Inflationsrate

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KV Chemische Industrie: Löhne und Gehälter steigen um 2,65 Prozent, mindestens aber um 80 Euro.

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Bei der dritten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie konnte nach 13-stündiger Verhandlung eine Einigung erzielt werden:

  • Erhöhung der Mindestlöhne um 2,65 %
  • Erhöhung der Mindestgehälter in den VwGr I bis III, sowie in der Meistergruppe MI um 2,65 %. Die Mindestgehälter der Verwendungsgruppen IV, IVa sowie MII und MIII um 113 Euro. Die Mindestgehälter der VwGr V bis VI um den Fixbetrag iHv 60 Euro
  • Erhöhung der IST-Löhne und -Gehälter um 2,65 %, mindestens um 80 Euro, maximal jedoch um 113 Euro.
  • Erhöhung der Lehrlingseinkommen um 2,65 %
  • Erhöhung der Schicht- und Nachtarbeitszulagen um 2,65 %
  • Erhöhung der Aufwandsentschädigungen und Messegelder um 2 %
  • Erhöhung des steuerfreuen Kilometergeldes auf 0,50 Euro für 30.000km / Jahr

Der Abschluss ist der erste der Frühjahrslohnrunde 2025 in einigen der größten Industriebranchen Österreichs. Der nächste Verhandlungstermin der diesjährigen Frühjahrslohnrunde ist die dritte Runde der Elektro- & Elektronikindustrie am 30. April.

Verhandler trotz zäher Verhandlungen zufrieden

"Die Verhandlungen gestalteten sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgesprochen schwierig. Trotzdem ist uns gelungen, nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten in der Chemischen Industrie zu erreichen, anstatt der von den Arbeitgebern forcierten Einmalzahlungen", bilanzieren die Chefverhandler auf Gewerkschaftsseite, Johann Schernberger (PRO-GE) und Mario Mayrwöger (GPA). "Mit der Mindesterhöhung von 80 Euro konnten wir zudem geringe Einkommen besonders stärken und damit eine unserer wesentlichen Forderungen umsetzen.“

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Ernst Gruber, Arbeitgeber-Verhandlungsleiter im Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO), hält dazu fest: "Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise war die Suche nach einer gemeinsamen Lösung auch heuer besonders herausfordernd. Heute haben wir gezeigt, dass mit einer gelebten Sozialpartnerschaft in schwierigen Zeiten tragfähige Kompromisse für den Wirtschaftsstandort geschlossen werden können. Dadurch wurde ein Kollektivvertragsabschluss erreicht, der mit einer durchschnittlichen Auswirkung von 2,02 Prozent für die Unternehmen der Branche wirtschaftlich gerade noch tragbar ist und durch die soziale Staffelung für die Beschäftigten eine weiterhin faire Entlohnung bedeutet.“

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Ernst Gruber vom FCIO - © FCIO2