3D-Druck-Trends : Additive Fertigung:
Die größten Trends 2024

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In der additiven Fertigung sorgen neue Materialien für immer mehr Anwendungen. Immer häufiger werden auch Multimaterial-Druck-Anwendungen.

- © Mesago

1. Automatisierung und Durchsatzoptimierung

Für den 3D-Druck ist, wie bei anderen Technologien, eine klare Ausrichtung auf höhere Wirtschaftlichkeit die wesentlichste Zukunftsstrategie. Zwei Faktoren können dafür der Schlüssel sein: Automatisierung und gesteigerte Druckgeschwindigkeiten. Nahezu alle großen Systemanbieter stellten Lösungen für die Automatisierung der gesamten Prozesskette vor. Zusätzlich präsentierten viele spezialisierte Unternehmen innovative Softwarelösungen wie 3D-Ceram, AM-Flow und Mosaic. Ein bedeutender Trend auf der AM-Messe Formnext war die Einführung von Druckern mit höheren Druckgeschwindigkeiten, darunter der Stratasys F3300, der einen doppelt so hohen Durchsatz wie herkömmliche FDM-Drucker verspricht.

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2. Materialien im Fokus

Materialien sind weiterhin eine treibende Kraft für neue Anwendungen in der additiven Fertigung. Sowohl etablierte Systemanbieter wie 3D Systems als auch spezialisierte Anbieter wie Henkel brachten 2023 zahlreiche neue Materialentwicklungen heraus. Besonders bemerkenswert war der Eintritt traditioneller Materialhersteller, wie Cunova, in den Markt. Kupferpulver wurden erstmals vorgestellt, und die wachsende Bedeutung von Pellet-Druckern wurde deutlich, wobei Bosch Industrial Additive Manufacturing heuer sogar eine neue Pellet-Druck-Technologie präsentierte.

3. Kooperationen für Synergien

In der additiven Fertigung setzen Unternehmen vermehrt auf Kooperationen, um gemeinsam Kosten zu sparen und komplexe Herausforderungen zu bewältigen. Auf der Formnext 2023 wurden beispielhafte Kooperationsprojekte vorgestellt, darunter "AM I Navigator". Diese Initiative, bestehend aus Siemens, DyeMansion, BASF Forward AM, EOS und HP, bietet individuelle Beratung für Anwender:innen in der komplexen AM-Landschaft. Auch auf kleinerer Ebene wurden interessante Entwicklungen präsentiert, wie die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Fraunhofer IGCV und Nikon SLM Solutions AG im Multimaterial-Bereich.

Die Kooperationspartner des Projekts "AM I Navigator".

4. Größere und kleinere Bauteile

Der anhaltenden Trend zu immer größeren und kleineren Bauteilen bestätigte sich auch in diesem Jahr. Im Metalldruck wurden Maschinen präsentiert, auf denen tonnenschwere Bauteile hergestellt werden können. Gleichzeitig beeindruckten Live-Demonstrationen von roboterbasierten 3D-Druckern, die voluminöse Kunststoffteile produzierten. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Nano-Bereich wider, in dem immer mehr Unternehmen, darunter Nano Dimension und 3D MicroPrint, eine breite Palette von Anwendungen zeigten – von 3D-gedruckter Elektronik bis zu winzigen Raumfahrtkomponenten.

5. Branchenfokus auf Medizin, Aerospace und Automotive

Die entscheidenden Treiber der additiven Fertigung bleiben die Branchen Medizin, Aerospace und Automotive. Dies zeigte sich nicht nur auf Seiten großer Systemanbieter, sondern auch bei Forschungsinstituten wie Fraunhofer. Neben den etablierten Branchen wurden auf der Formnext 2023 auch interessante Entwicklungen im Textilbereich präsentiert. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt war das verstärkte Engagement von Unternehmen wie Trumpf, Prima Additive und Mimete in der Automobilindustrie, insbesondere im Bereich Bremsscheiben, um den neuen Anforderungen der Abgasnorm Euro-7 gerecht zu werden.