Hyperscaler : Wo die Cloud am klimafreundlichsten ist

Ecological footprint
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Das Uptime-Institute ist eine Beratungsorganisation, deren Fokus auf der Verbesserung von Leistung, Effizienz und Zuverlässigkeit geschäftskritischer Infrastrukturen liegt. Nun haben dessen Entwickler ein Tool erarbeitet, das ermittelt, wie sich eine Verlagerung von Hyperscaler-Lasten von Region zu Region auf die CO2-Bilanz auswirkt. Cloud Carbon Explorer nennt sich das Tool und es verspricht, dass Unternehmen sowohl ihre Cloud-Emissionen als auch ihre Kosten senken können, indem sie Workloads in andere Regionen verlagern. Der Nachteil dieser Migration ist jedoch eine Erhöhung der Latenz.

Cloud-Benutzer:innen wählen Regionen hauptsächlich auf der Grundlage von zwei Faktoren aus: Schnelligkeit und die jeweils herrschenden Datenschutz-Bestimmungen. Wenn sich die Anwendung in der Nähe der Endbenutzer befindet, können Inhalte schneller bereitgestellt werden. Nicht alle Anwendungen benötigen jedoch eine so schnelle Reaktion. Manche User können eine leichte Erhöhung der Latenz ohne wesentliche praktische Beeinträchtigung tolerieren.

Das Anbieten von Cloud-basierten Diensten in einem Land hat Auswirkungen auf den Datenschutz, was es manchmal erfordert, dass Daten in der gleichen Gerichtsbarkeit wie ihre Endnutzer aufbewahrt werden. Sind diese rechtlichen Gründe nicht gegeben, können Cloud-Nutzer ihre Workloads oft in eine nahegelegene Region migrieren und so ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. Diese Migration kann auch zu geringeren Kosten führen.

Auf einer digitalen Landkarte zeigt das Uptime Institute für AWS, Google Cloud und Microsoft Azure auf, wohin sich Workload potenziell migrieren lässt. Diese Workload-Migrationspfade können den CO2-Fußabdruck verringern, ohne die Benutzererfahrung wesentlich zu beeinträchtigen, was in einigen Fällen auch Kosten senkt. Benutzer können das Tool verwenden, um für sich und ihre Anwendungen einen Kompromiss aus Latenz, Kosten und CO2 zu schließen.

Beispielsweise zeigt der Explorer, dass Migrationen nach Paris, Stockholm, Mailand und London zu CO2- und Kosteneinsparungen führen können. Und zwar bei einer relativ geringen Erhöhung der Latenz von weniger als 30 ms.

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