Lieferketten : Neue Software "Holocene" verspricht stabile und vorhersehbare Lieferketten
Wie lassen sich grenzüberschreitende Lieferketten stabil, transparent und vorhersehbar gestalten? Mit dieser Frage hat sich das in Berlin ansässige Unternehmen Holocene beschäftigt. Denn einzuhalten sind verschiedene Handelsabkommen und -bestimmungen, sowie zollrechtliche Einstufungen – die sich jedoch ständig verändern. Um auf dem aktuellen Stand zu sein, nutzen Unternehmen viele unterschiedliche Quellen oder beauftragen häufig ExpertInnen. Und nicht selten bereiten Spediteure Dokumente manuell vor, basierend auf veralteten Bestimmungen und aus möglicherweise hektisch zusammengestellten Informationen verschiedener Abteilungen. Im schlimmsten Fall können wichtige Versanddokumente sogar unvollständig oder falsch ausgefüllt sein.
„Unsere Software „Holocene“ basiert auf modernsten Cloud- und KI-Technologien“, beschreibt Romain Fayolle, Gründer und CEO von Holocene. „Damit können wir unseren KundInnen helfen, die Handelsbestimmungen sicher einzuhalten und ihre Prozesse zur Dokumentenerstellung zu optimieren.“
Sein Team besteht aus Supply-Chain-, Logistik- und Tech-IngenieurInnen sowie Trade-Compliance-ExpertInnen. Unterstützung erhielten die Gründer von Beam – dem ebenfalls in Berlin sitzenden Company Builder der BEUMER Group. Gemeinsam mit den Gründerteams will der Systemanbieter einzigartige Probleme in der Logistik lösen. Holocene ist das siebte Unternehmen, das unter dem Dach der Beam in eine eigene Gesellschaft überführt wird. Von der Idee bis zur Gründung der Gesellschaft dauerte es sieben Monate.
Mit Holocene unterstützen wir alle, die physische Güter von einem Land in ein anderes versenden. Unsere Kunden können so die Zeit für die Auftragsbearbeitung reduzieren und Kosten für Verzögerungen minimieren.Romain Fayolle, Gründer und CEO von Holocene
Funktionen der Software
„Holocene“ ist eine Software, die Kunden Zugang zu Cloud- und KI-Technologien bietet, die zur Einhaltung der Trade Compliance angewendet werden. Als Plug-and-Play-Lösung kann der Kunde diese ohne großen IT-Aufwand mit seinem ERP-System verbinden. Damit spart er Kosten, ist flexibel und profitiert von einer einfachen Handhabung.
Der Kunde kann sämtliche verstreuten, manuell erstellten Handels- und Zollanweisungen für die grenzüberschreitende Logistik in Holocene hochladen. Die Software konvertiert diese in digitalisierte, standardisierte und umsetzbare Geschäftsregeln, die in einer gesicherten Datenbank gespeichert werden. Darauf hat nur das dafür zuständige Versandteam des Kunden Zugriff. Die Software Holocene prüft die Versanddokumente automatisch auf die Einhaltung von Handelsbestimmungen wie Einfuhrzölle, Einfuhrlizenz- oder Ausfuhrgenehmigungspflichten, auf interne Besteuerungen oder auf technische Konformitätserklärungen in 191 Ländern. Automatisch aktualisiert sie die Richtlinien und benachrichtigt die zuständigen Mitarbeitenden im Falle von Änderungen. Hat dies Auswirkungen auf die Versanddokumente, spricht die Software-Empfehlungen aus. Können die Vorschriften nicht eingehalten werden, gibt sie Warnungen aus. Das schließt Probleme bei der Zollabfertigung am Zielort aus. „Um regelmäßig Updates bereitstellen zu können und immer auf dem Laufenden zu sein, arbeiten wir mit führenden öffentlichen Institutionen zusammen“, erläutert Romain Fayolle.
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