Hackerschutz : Worauf man bei einer Cyberversicherung achten sollte

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über große Angriffe von Hackern auf Unternehmen berichtet wird. „Wobei Cyber-Kriminelle sich heute längst nicht mehr nur auf Großkonzerne konzentrieren“, betont Ole Sieverding, Product Head Cyber & Data Risks von Hiscox. „Denn in vielen KMU schlummert hochspezialisiertes Wissen bzw. sensible Daten, die Hacker leicht zu Geld machen können. Zudem verfügen KMU meist nicht über die Abwehrmechanismen großer Unternehmen.“ Laut dem „Hiscox Cyber Readiness Report 2017“ hinken Unternehmen der DACH-Region im internationalen Vergleich mit den USA und Großbritannien deutlich hinterher. So stellt allein Deutschland im Ländervergleich (USA: 40 Prozent, GB: 57 Prozent) mit 62 Prozent den höchsten Anteil an Unternehmen, die als „Cyber-Anfänger“ unzureichend auf Cyber-Attacken vorbereitet sind. „Laut dem Österreichischen Innenministerium ist die Anzahl der Tatbestände von Cyber-Crime von 2015 auf 2016 österreichweit um 55,1 Prozent gestiegen“, erklärt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung. „Das ist eine weltweit zu beobachtende Entwicklung, von der sich Österreich nicht abkoppeln kann.“ Hier gibt es also noch enormen Nachholbedarf. Im Vergleich dazu hat die Versicherungsbranche die Zeichen der Zeit längst erkannt. So bieten mittlerweile viele Versicherungen Policen an, mit denen sich Unternehmen ihre „Kronjuwelen“ gegen Cyber-Kriminalität schützen können.

Das Portfolio ist sehr vielfältig: Je nach Versicherer können sich Unternehmen zum Beispiel gegen Hackerangriffe, vorsätzliche Programm- oder Datenänderung durch eigene Mitarbeiter, Unterbrechungen von Betriebsprozessen oder Ansprüche von Dritten infolge eines Cyber-Angriffs absichern. Nicht überall erhält der Versicherungsnehmer den gewünschten Schutz: Während manche Versicherer nur ganz bestimmte Bereiche anbieten, werben andere mit einem Rundum-Schutz gegen Cyber-Angriffe und ihre Folgen. Hinzu kommt, dass manche Schäden bereits durch die klassischen Versicherungen abgedeckt werden. Da Cyber-Risiken in jedem Unternehmen an anderer Stelle auftreten können, verschaffen sich die Versicherer meist vorab ein detailliertes Bild über die Situation beim Kunden. „Bevor wir Policen ausgeben, müssen unsere Kunden jedoch gewisse Mindestvoraussetzungen an Datensicherheit vorweisen“, sagt Wendler. „Dazu gehören Update- und Patchmanagment, Passwort-Management (eventuell mit 2-Faktor-Authentifizierung), Firewall, Virenschutz und bei besonders sensiblen Daten (z. B. Gesundheitsdaten) zusätzlich Hardening und Verschlüsselung. Natürlich haben hier vorhandene oder fehlende risikoverbessernde Maßnahmen Einfluss auf die Konditionen.“

Cyber Risk Management by Hiscox setzt sich aus zwei Modulen zusammen, um eigene Kosten abzudecken sowie weitreichenden Schutz gegen Ansprüche Dritter zu bieten. Hiscox arbeitet mit HiSolutions, einem erfahrenen Krisendienstleister und IT-Sicherheitsexperten für Kunden aus nahezu allen Branchen, zusammen.

Cyber-Eigenschadenversicherung: Abdeckung der eigenen Kosten, die durch einen Cyber-Schaden entstehen. Zum Beispiel Kosten zur Identifikation und Beweissicherung des Vorfalls (IT-Forensik), zur Information der jeweiligen Dateninhaber oder für die Wiederherstellung der Daten oder auch Kosten für anschließende Sicherheitsverbesserungen. Sofern vereinbart, werden auch Kosten, die eine Betriebsunterbrechung durch einen Hacker-Angriff oder eine Denial-of-Service-Attacke verursacht wurden, erstattet.

Cyber-Haftpflichtversicherung: Übernahme von Schadenersatzansprüchen von Dritten, die aus einem Hacker-Angriff, Datenverlust oder einer Datenrechtsverletzung resultieren können. Zum Beispiel, wenn sensible Kundendaten gestohlen und somit Urheber- und Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Oder wenn der Versicherungsnehmer versehentlich einen Computer-Virus an seine Kunden weiterleitet. Der Schutz umfasst auch das Abwehren unberechtigter Ansprüche (passiver Rechtsschutz).

Das Paket Cyber-Protect besteht aus zwei Säulen: Einerseits umfasst es die Deckung eines Eigenschadens und andererseits die Deckung (oder Abwehr) von Ansprüchen Dritter, sprich Haftpflicht.

Cyber-Protect Eigenschadenversicherung:In das Basispaket Eigenschaden fallen Datenverlust und Datenbeschädigung, Datenschutzverletzungen und die Verletzung von PCI-DSS Standards (die allgemein anerkannten Datensicherheitsstandards der Kartenindustrie). Diese Basisleistung kann je nach Bedarf erweitert werden. Zur Wahl stehen die Pakete Krisen- und PR-Management, Betriebsunterbrechung und Unterstützung bei Cyber-Erpressung.

Cyber-Protect Haftpflicht: Im Bereich der Haftpflicht sind Ansprüche aufgrund von Schäden durch Datenschutzverletzungen, Verletzungen der Geheimhaltungspflicht und der Netzwerksicherheit standardmäßig inkludiert. Zusätzlich kann das Paket Medienhaftpflicht gewählt werden. Cyber-Protect ist speziell auf die Bedürfnisse von KMU ausgerichtet. Der besondere Vorteil: Die Wiener Städtische arbeitet mit einem internationalen IT-Dienstleister zusammen, der auch über eine Niederlassung in Österreich verfügt. Das heißt, die IT-Experten sind über die weltweiten Entwicklungen hinsichtlich Cyber-Kriminalität immer auf dem neuesten Stand und die Wege sind kurz.