Schaltschränke : Wiener Pfiffigkeit: Serverschränke mal anders

AKA
© Elisabeth Biedermann

Otto Krejci ist ein bodenständiger Mensch. Dennoch ist er seit über 40 Jahren dick im Geschäft mit Serverschränken. Besser gesagt, sein Unternehmen die AKA Aluminium Konstruktionen. Kunden wie die Telekom Austria oder die Uni Wien verlassen sich voll und ganz auf seine Expertise. Denn in diesem Familienbetrieb herrscht – wie Krejci es nennt – „eine andere Mentalität“. Der Geschäftsführer hält nichts von Massenware, dann doch lieber Maß-Ware. Deshalb gibt es bei AKA auch keine Serverschränke auf Lager. „Jeder Schrank ist individuell auf den Wunsch des Kunden zugeschnitten und wird innerhalb kürzester Zeit geliefert“, so Krejci. Aber die Wiener bieten noch etwas ganz anderes, was besonders großen Konzernen schwer im Magen liegt: AKA-Serverschränke sind leicht demontierbar und dadurch wiederverwendbar. Dank eines selbstentwickelten „Klemmsystems“ schafft sich dieser Betrieb damit ein Alleinstellungsmerkmal am Markt, das den Mitbewerb seit Jahren neidisch macht. Kaltgang spart rund 40 Prozent Energie.

AKA Aluminium Konstruktionen hat sich auf das Erzeugen eines variablen und beliebig erweiterbares Schranksystem in Aluminium-Bauweise spezialisiert. Kopf dahinter ist Firmengründer Otto Krejci oder auch „Otto, der Problemlöser“ wie ihn seine Kunden oft nennen. Warum? Weil jeder Auftrag für den Wiener Betrieb „anders“ ist und seine speziellen Herausforderungen parat hält. „Herausforderungen, die mit Massenware nicht zu bewerkstelligen sind“, so Krejci. So auch das neueste Projekt an der UNI Wien. Am Wiener Arsenal Gelände entsteht ein neuer Serverraum, gebaut von AKA Aluminium Konstruktionen. Die Herausforderung dabei: „Ein möglichst energiesparendes modulares System zu bauen“, erklärt er. Geschafft haben das Krejci und sein Team mit einer sogenannten Kaltgangeinhausung, ein in sich geschlossener Raum im Raum. Die gekühlte Luft kommt direkt aus dem Boden und verteilt sich im abgetrennten Serverraum. Das Raumvolumen wird dabei so gering wie möglich gehalten, um eine maximale Nutzung der Kaltluft garantieren zu können. An den beiden Ausgängen dichten PVC-Vorhänge die Konstruktion ab. Serverschränke, die nicht befüllt sind, werden einfach blind abgedeckt. „Damit geht keine gekühlte Luft verloren“, so Krejci. Immerhin 30 bis 40 Prozent der Energiekosten ließen sich so sparen. AKA-Schränke mit Nutsystem verklemmt nicht verschweißt.

Was das Team rund um den Mann mit weißem Haar hier präsentiert ist an sich nichts Neues. „Kaltgangeinhausung das können andere auch“, gibt der Firmengründer zu. Was der Mitbewerb allerdings nicht kann, ist das flexible Baukastensystem der Wiener. Aus über 40-jähriger Erfahrung hat das Team von AKA Aluminium Konstruktionen mit dem technisch äußerst versierten Werkstättenleiter Norman Butsek ein Verbindungssystem entwickelt, das so einfach wie genial ist. Auf Kundenwunsch werden Tiefen- wie Querprofile individuell zugeschnitten und mithilfe eines speziellen Nutsystems verklemmt – nicht wie üblich verschweißt. Der große Vorteil für den Kunden: „Der Schrank wird wiederverwendbar“, erklärt Krejci. Alle AKA-Schränke sind mit lediglich einem Imbusschlüssel zerlegbar, und somit wohl das Flexibelste, was der österreichische Markt in Sachen Serverbehausung derzeit zu bieten hat. Im Serverraum der Uni Wien hat sich das Serverschrank-Team aber noch etwas Cleveres einfallen lassen. „Sie würden lachen, aber es passiert immer wieder, dass bei der Bestückung Server falsch eingebaut werden“, so der AKA-Chef. Fatal für jede Kaltgangeinhausung, muss doch die Luftzirkulation streng von innen nach außen verlaufen. Mit einem einfachen Trick, erspart AKA den Mitarbeitern der UNI Wien diese Verwechslungsgefahr. „Wir haben die Türen zu den Serverschränken einfach mit verschiedenen Farben pulverbeschichtet,“ erklärt Krejci. „Hinten, wo die heiße Luft rausgeht sind die Türen rot und im Kaltgang blau.“ So banal diese Lösung auch klingt, bisher eingefallen ist sie niemandem.