In Kooperation mit Securikett : Wie Securikett Produktfälschungen ein Ende bereitet

Die OECD schätzt den globalen Handel mit gefälschten Markenprodukten auf 530 Milliarden Euro pro Jahr – Tendenz steigend. Neben der Bekleidungs- und Kosmetikindustrie ist die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie stark davon betroffen. Aber auch der VDMA kam 2018 in einer Studie zum Ergebnis, dass Plagiate im Maschinenbau Schäden in Milliardenhöhe anrichten. Mit der Digitalisierung ergeben sich im Produkt- und Markenschutz neue Möglichkeiten. Für den Produktschutz nutzt der niederösterreichische Etikettenhersteller Securikett NFC, eimalige QR-Codes und Void-Etiketten in Kombination mit der proprietären Cloudlösung Codikett. IoT (Internet of Things) macht es möglich, dass einzelne Produkte Informationen zu ihrer Historie und ihren Status melden. Unique Codes, bestehend aus einmaligen Buchstaben- und Zahlenkombinationen, erlauben es Produkte auf Stückebene zu identifizieren. Die erforderlichen Informationen sind entweder als QR-Code gedruckt oder in einem RFID Chip gespeichert. Eine digitale Kommunikation mit und unter den Produkten ist dadurch möglich.
Mit IoT gegen Produktpiraterie
Gemeinsam mit einem großen Getränkehersteller arbeitet Securikett an einem NFC-Pilotprojekt für den asiatischen Markt. Der Erstöffnungsnachweis soll verhindern, dass Fälscher leere Flaschen einsammeln und mit gefälschtem Alkohol wieder befüllen. Das Etikett wird oben auf dem Korken angebracht und zusätzlich mit einem Shrink Sleeve versiegelt. Das Etikett besitzt gleich zwei Verifikationsmöglichkeiten: Mit seinem Smartphone kann der Kunde das Produkt verifizieren, indem er den QR-Code mit der Kamerafunktion scannt. Zudem ist der Code auf einem integrierten NFC Tag gespeichert. Über die proprietäre Cloud-Anwendung Codikett kann die Authentifizierung weltweit erfolgen. Das Produkt, auf dem das Etikett angebracht ist, kann über die Cloud-Lösung rückverfolgt und verifiziert werden. Damit sind die rasche Produktidentifikation und -rückverfolgung sowie Kommunikation mit den Endkunden möglich.
Code Cloning ausgeschlossen
Damit beide Sicherheitsvorkehrungen dieselben Informationen liefern wird mit der Software des Etikettenherstellers zuerst der QR-Code generiert. Anschließend wird derselbe Inhalt auf den Chip gespeichert, die so genannte Verheiratung von QR-Code und Chip findet statt. Während dieses Prozessschrittes ist es möglich, auch die ebenfalls eindeutige Seriennummer des Chips im Code zu hinterlegen. Da nur eine Kombination der beiden möglich ist, ist ein Code Cloning ausgeschlossen. Ist der Code auf dem Chip gespeichert, kann dieser auch so geschützt werden, dass er nicht mehr umprogrammiert werden kann.
Void-Etiketten für zusätzliche Sicherheit
Damit das Etikette mit den Informationen nicht einfach vom Produkt abgelöst und auf einem anderen angebracht wird, druckt Securikett Void-Etiketten mit dem einmaligen QR-Code. Der proprietäre Void-Effekt trennt beim Abziehen des Etiketts mehrere Farbschichten voneinander, wodurch eine vorher nicht erkennbare Schrift oder Muster erscheinen. Wird das Etikett abgezogen, bleiben der variable QR-Code, im Konterdruck gedruckt, und der NFC-Tag am Produkt zurück. Die zurückgebliebene Schicht ist so dünn, dass sie nicht abgelöst werden kann, ohne sie zu zerstören. Somit ist sichergestellt, dass der variable Code und der NFC-Tag nicht auf einem gefälschten Produkt wiederverwendet werden können. Dank Manipulationsschutz ist es nicht möglich, ein intaktes Etikett abzulösen, ohne den Void-Effekt auszulösen. Der Code bleibt entweder am Produkt zurück, wird zerstört oder mit dem Etikett abgezogen, je nach Anforderung.
Informationsträger für die Logistik
Ein weiteres Anwendungsgebiet aus der Getränkeindustrie soll Logistikabläufe mit RFID (Radio Frequency Identification) vereinfachen. Die leeren Flaschen werden in Bars und Restaurants gegen ein Pfand wieder abgeholt. Durch den einzigartigen Code auf jeder Flasche, kann der Markenhersteller überprüfen, ob es sich um seine eigenen Flaschen handelt. Ursprünglich aus Papier gefertigte Flaschenetiketten werden durch ein manipulationssicheres Sicherheitsetikett mit RFID-Chip ausgetauscht. Künftig soll damit ein ganzer Karton auf einmal gescannt werden (bulk reading). Mit wenig Aufwand lässt sich damit erfassen, wie viele Flaschen von welcher Sorte sich in einem Karton befinden. „Ab wann sich Sicherheitsetiketten rentieren hängt stark von den Produkten und dem Anwendungsfall des Kunden ab. Wir stellen die Kosten immer dem Nutzen für den Kunden gegenüber, beispielsweise der Höhe des entgangenen Gewinns durch Produktpiraterie“, so Werner Horn CEO von Securikett.