Auch wenn die globalen Schwergewichte mit ihren Vernetzungstechnologien derzeit gehörig Druck auf den Markt ausüben, die Flinte ins Korn zu werfen wollen beide Händler nicht. Lechner: „Das Thema Vernetzung ist nicht für jeden Kunden sinnvoll. Und das wird auch in zehn Jahren noch so sein.“ Es sei nur ein bestimmtes Klientel, das auf solche Features Wert legt, wie etwa Lohnfertiger, nicht Lechner Kernzielgruppe. Kleine Hersteller würden aber bereits mit offenen Plattformen aufholen. Zwar nicht mit eigenen Software-Ökosystemen, sondern eher mit offenen Plattformen, wie zum Beispiel Durma. Seit über 30 Jahren vertreibt Lechner diese Blechbearbeitungsmaschinen. Seit kurzem kann er seinen Kunden auch eine passende Software dazu anbieten. Zwar kann diese noch nicht so viel bieten, wie jene von den großen Herstellern, Lechner freuts trotzdem, „denn unsere ist kostenlos und für alle anderen Hersteller offen.“ Kunden können damit alle Maschinen anbinden.
Eine Prognose, wie das Vernetzungsmatch schlussendlich ausgehen wird, wäre aus heutiger Sicht ein reiner Blick in die Kristallkugel. Sicher ist, dass es auch nicht im Sinne der großen Anbieter sein dürfte, nur abgeschlossene Systeme anzubieten. Schließlich gibt es genug Maschinentypen, die sie nicht im Lieferprogramm haben, der Kunde diese aber trotzdem gerne im Netzwerk hätte. Und das lässt sich eben nur über offene Plattformen spielen. Bleibt also nur noch die Frage, ob dann auch die Einzelkomponentenanbieter das Thema ernsthaft aufgreifen und angehen. Den Maschinenhändlern sei es jedenfalls zu wünschen, damit sie nicht als Bauernopfer der Digitalisierungsschlacht enden.