Statistisch gesehen kann ein Fehler per Zufall nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 13 Prozent entdeckt werden. Wogegen ein Experte, der die Anlage mit herkömmlichen Methoden regelmäßig überwacht und wartet, Fehler in etwa zu 43 Prozent erkennt. Das System ODiN kommt dagegen auf eine Fehlererkennungsrate von mehr als 95 Prozent. Diese hohe Rate kommt zustande, indem entweder die Software den Fehler bereits selbst genau bestimmen kann oder sie den Wartungstechniker bei der Fehlersuche durch eine Lokalisierung des Fehlers auf eine bestimmte Baugruppe unterstützt. „Wir wissen aus zehntausenden Anwendungen, dass Verschleißvorhersagen auf Grund der Unterschiedlichkeit der Anwendungen extrem komplex sind“, sagt Torikka. „Auch ODiN kann einen Anlagenausfall nicht völlig ausschließen, aber wir können die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Stillstands so signifikant reduzieren, dass sich die Kosten schon beim ersten verhinderten Ausfall mehrfach rechnen.“ Hinzu kommt, dass das Walzwerk eine höhere Effizienz nicht nur bei der Wartung erreicht, sondern auch schon beim Betrieb. Der Grund dafür ist die Erweiterung des in der Maschine verbauten Hägglunds-Antriebs von Bosch Rexroth um einen spezifischen Frequenzumrichter. Dieser sorgt gemeinsam mit der Hydraulikpumpe dafür, dass das Hägglunds-Antriebssystem immer im optimalen Wirkungsgradbereich - unabhängig von der Last - betrieben werden kann. Das ist für das Walzwerk deshalb von besonderer Bedeutung, weil es üblicherweise nicht an der maximal ausgelegten Leistung arbeitet, sondern eben auch in geringeren Drehzahlbereichen. Gerade hier erhöht sich die Effizienz durch eine intelligente Kombination der Technologien.