Kennzeichnung : Wie Boehlerit mit RFID Rüstzeiten reduzieren will

Weißenbach Boehlerit
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Industrie 4.0 verzahnt also die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik, was weitgehend selbstorganisierende Produktionsabläufe ermöglicht. Das Ziel ist, eine massen- und kostenoptimierte Automatisierung versus höchstmöglicher Flexibilität bis zur Losgröße 1 neu auszutarieren und beides zu verbinden. Im Klartext geht es darum, den immer kürzeren Produktlebenszyklen und der steigenden Kundenindividualität Rechnung zu tragen und hoch individuelle Produkte effizient sowie in kürzester Zeit herzustellen.

RFID für Zerspanungssysteme

Ein Bereich, in dem sich dieser Trend in besonderem Maß widerspiegelt ist die Zerspanungstechnik. Hier werden zunehmend hoch flexible Bearbeitungszentren eingesetzt und nicht selten zu Mehrmaschinensystemen, sogenannten flexiblen Fertigungssystemen, verkettet. Es gibt bereits Fertigungsstätten mit beeindruckend hohem Automationsgrad, in denen sogar die Werkzeugwechsel über Shuttle-Systeme und Roboter voll automatisiert sind. Dies setzt allerdings unter anderem ein Tool-Management mit einer Kennzeichnung der Werkzeuge voraus. Stand der Technik ist, dass dafür RFID-Datenträger verwendet werden. RFID steht für Radio Frequency Identification und funktioniert berührungslos. Die Datenträger sind Transponder und die darauf gespeicherten Daten werden über Schreib-/Lesegeräte erkannt, ausgelesen beziehungsweise geschrieben. Am bekanntesten wurde die RFID-Technologie über die Produktsicherung im Einzelhandel.

Kooperation von Boehlerit und Bilz

Um den Einsatz dieser RFID-Technologie im Bereich der Zerspanungswerkzeuge weiter zu verbessern, arbeitet Boehlerit mit dem Schwesterunternehmen Bilz zusammen. Dort werden bereits kostengünstige UHF-Varianten solcher RFID-Chips, sogenannte SmartChips, in Thermo Grip Schrumpffutter verwendet. Bilz greift hierbei auf zwei Jahrzehnte Erfahrung der Firma EVO Informationssysteme zurück welche Softwarelösungen für die Fertigungsindustrie entwickelt. Mit den Bilz TDSc Datenträgern lässt sich in Kombination mit der zentralen Werkzeugdatenbank EVOtools von EVO ein Traceabilitykonzept für die Werkzeuge darstellen. Dadurch werden Suchzeiten reduziert, und pro Auftrag Rüstzeiten eingespart.

„Wir verwenden diese SmartChips bereits im eigenen Haus “, ergänzt Ronald Weißenbacher, Leiter Forschung und Entwicklung bei Boehlerit: „Die klebefrei eingebrachten Chips sind prädestiniert für die Kennzeichnung von Werkzeugen unterschiedlichster Art. Damit ermöglichen sie uns die Umsetzung von Industrie 4.0 - Projekten in der eigenen Produktion.“