IT-Sicherheit : Wie ABB und Facebook Cybercrime bekämpfen

Hack the Factory
© ZVEI

ABB und 33 weitere Unternehmen haben einen Cybersecurity Tech Accord unterzeichnet. Es ist die bis dato größte Gruppe von Unternehmen, die gemeinsam gegen Cyberangriffe vorgehen will. Zu den 34 Unternehmen gehören ABB, Arm, Cisco, Facebook, HP, HPE, Microsoft Corp., Nokia, Oracle und Trend Micro und alle zusammen repräsentieren die Technologie, die die weltweite Internetkommunikation am Laufen hält und die Informationsinfrastruktur dafür bildet. (Wie gefährdet Fabriken heute schon sind, zeigt ein Newsgame vom ZVEI aus Deutschland.) ABB-Wettbewerber Siemens gründete schon Anfang des Jahres eine sogenannte Charta of Trust. Sie fordert verbindliche Regeln und Standards, um Vertrauen in die Cybersicherheit aufzubauen und die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Zum Dokument verpflichten sich neben Siemens und der Münchner Sicherheitskonferenz die Unternehmen Airbus, Allianz, Daimler, IBM, NXP, SGS und Telekom.

"Die verheerenden Angriffe der letzten Jahre haben gezeigt, dass es bei der Cybersicherheit nicht bloß darum geht, was irgendein einzelnes Unternehmen tun kann, sondern auch darum, was wir alle gemeinsam tun können", sagte der Präsident von Microsoft, Brad Smith, der zu den Initiatoren des Tech Accords zählt. "Dieses Abkommen des Technologiesektors wird uns dabei helfen, einen geregelten Weg hin zu wirksameren Maßnahmen für eine Zusammenarbeit und für den Schutz von Kunden auf der ganzen Welt zu beschreiten."

Die Unternehmen haben sich auf Maßnahmen in vier Bereichen geeinigt.

Stärkere Abwehr

Die Unternehmen werden Maßnahmen für eine stärkere Abwehr von Cyberattacken bündeln. In diesem Rahmen und aufgrund der Einsicht, dass jeder Schutz verdient, haben die Unternehmen sich darauf verständigt, alle Kunden weltweit zu schützen, ungeachtet der Motivation, die sich hinter einer Online-Attacke verbirgt.

Keine Angriffe

Die Unternehmen werden Regierungen nicht dabei helfen, Cyberangriffe durchzuführen, und werden Schutz vor Manipulation oder unrechtmäßiger Ausnutzung ihrer Produkte und Dienste auf jedweder Stufe der Technikentwicklung, des Designs und des Vertriebs bieten.

Aufbau von Kapazitäten

Die Unternehmen werden mehr dafür tun, dass Entwickler, Privatanwender und Betriebe, die ihre Technologien nutzen, mehr Einflussmöglichkeiten haben, damit diese besser in der Lage sind, sich selbst zu schützen. Das könnte die gemeinsame Arbeit an neuen Sicherheitsstandards und neuen Funktionalitäten umfassen, die Unternehmen in ihren eigenen Produkten und Diensten einsetzen können.

Gemeinsames Handeln

Die Unternehmen werden bestehende Beziehungen weiter ausbauen und gemeinsam neue formelle und informelle Partnerschaften mit der Industrie, der Zivilgesellschaft und Sicherheitsforschern aufbauen, damit die technische Zusammenarbeit verbessert, die Offenlegung von Sicherheitslücken koordiniert, Bedrohungen anderen mitgeteilt und die Möglichkeit, dass Schadprogramme in das weltweit Netz gelangen können, minimiert werden können. Adrian Janotta, früher Hacker und heute Securityberater warnte schon vor Wochen vor der Naivität der Unternehmen im Netz.

Der Tech Accord ist offen für den Beitritt weitere Unterzeichner aus der Privatwirtschaft, ganz gleich, ob große oder kleine Unternehmen, und unabhängig von der Branche, vorausgesetzt diese sind vertrauenswürdig, verfügen über hohe Standards bei der Cybersicherheit und bekennen sich uneingeschränkt zu den Prinzipien des Abkommens. Unternehmen, die das Abkommen unterzeichnet haben, wollen erstmals während der auf Sicherheitsfragen abgestellten RSA Conference zusammenkommen. Die Konferenz wird in San Francisco stattfinden und sich in erster Linie mit dem Aufbau von Kapazitäten und gemeinsamen Aktionen beschäftigen. Zu den zukünftigen Aktionen könnte die gemeinsame Entwicklung von Richtlinien oder von für einen breit angelegten Einsatz geeigneten Funktionalitäten ebenso gehören wie die Weitergabe von besonderen Bedrohungen und deren gemeinsamer Bekämpfung. Auf diesem Weg soll die Online-Welt ein sicherer Ort für Menschen und Betriebe überall werden und es sollen das Versprechen von Technologie und die Vorteile, die diese der Gesellschaft zu bieten hat, aufrechterhalten werden.

Mit dabei sind: ABB, Bitdefender, Cisco, Arm, BT, Cloudflare, Avast!, CA Technologies, DataStax, Dell, HPE ,SAP, DocuSign, Intuit , Stripe, Facebook, Juniper Networks, Symantec, Fastly, LinkedIn, Telefonica, FireEye, Microsoft, Tenable, Secure, Nielsen, Trend Micro , GitHub, Nokia, VMware, Guardtime, Oracle, HP Inc. und RSA,

Mehr zu dem Abkommen erfahren Sie im Video: