Microsoft Build 2018 : Welche Pläne Microsoft mit der Industrie hat

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Microsoft präsentierte an den ersten zwei Tagen der Entwicklerkonferenz keine Apps oder Software. Vielmehr ging es um neue Technologien wie KI und Anwendungen in der Cloud. Zu Beginn des Events präsentierte das Unternehmen Zahlen, die die Bedeutung von KI, Smart Data und Cloud-Computing verdeutlichen. Schon 2020 wird jeder Mensch im Durchschnitt 1,5 Gigabyte (GB) Daten pro Tag erzeugen, jede Smart City, rund 250 Petabyte.

Welche Neuerungen sind für die Industrie wichtig?

Azure IoT Edge Runtime wird Open Source. Über die Runtime von Azure IoT Edge können Unternehmen ihre Edge-Anwendungen ausführen, Komponenten leicht hinzufügen und gleichzeitig mehr Transparenz und Kontrolle über ihre Lösungen erhalten, heißt es bei Microsoft. Die Software Software Azure IoT Edge hatte das Unternehmen bereits 2017 vorgestellt. Edge sind bei Microsoft Geräte, die mit Sensoren ausgestattet sind. Der Clou: KI-Modelle werden in der Cloud zukünftig trainiert.

Der Custom Vision Service für maschinelles Sehen kann künftig auch über Azure IoT Edge ausgeführt werden. So lassen sich auf Geräten wie Drohnen, aber auch in kompletten Industrieanlagen, kognitive Dienste auch ohne Cloud-Verbindung ausführen.

Was Microsoft mit Drohnen will

Ein Exot: DJI, weltweit führender Hersteller von Drohnen, und Microsoft bieten ein SDK für Windows 10-PCs an. DJI hat wählt Microsoft Azure zudem als bevorzugte Cloud-Plattform, um das Angebot an kommerziellen Drohnen um Software-as-a-Service-Lösungen zu erweitern. Beide Partner entwickeln künftig gemeinsam Lösungen auf Basis von Azure IoT Edge und den KI-Diensten von Microsoft, beispielsweise für die Landwirtschaft, die öffentliche Sicherheit oder den Bausektor, schreibt Microsoft.

Microsoft wird im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Halbleiterhersteller Qualcomm Technologies ein Vision AI Developer Kit entwickeln, das auf Azure IoT Edge ausgeführt wird. Das SDK umfasst eine Kamera sowie die Software für die Entwicklung kamerabasierter IoT-Lösungen, die Azure Machine Learning nutzen und von der Hardwarebeschleunigung über die Qualcomm Vision Intelligence Plattform und die Qualcomm AI Engine profitieren. Die Kamera soll zudem Azure-Dienste wie Machine Learning, Stream Analytics für Datenanalysen in Echtzeit sowie Cognitive Services lokal im Edgebereich ausführen, versprechen die Entwickler.

Was ist spannend für Planer

Mit dem Project Kinect for Azure bietet Microsoft zusammen mit der zweiten Generation der Kameratechnologie ein Sensorenpaket speziell für künstliche Intelligenz auf Edge-Geräten an. Auf Basis der Kinect-Technologie, die zum Beispiel bei Microsoft HoloLens verwendet wird, entstehen für Entwickler neue Einsatzmöglichkeiten in der so genannten Ambient Intelligence, also der unmittelbaren, von Sensoren erfassten Umgebung. Project Kinect for Azure ermöglicht Gestensteuerung, setzt räumliche Informationen mit hoher Wiedergabetreue um und erreicht damit eine neue Qualitätsstufe bei Präzisionslösungen, schreibt das Unternehmen.

Was es für Instandhalter gibt

Mit Microsoft Remote Assist kommunizieren Nutzer untereinander per Videotelefonie und können gleichzeitig Bilddateien austauschen, sowie holografische Anmerkungen machen. Der Träger von Microsoft HoloLens hat dabei beide Hände frei und kann sich auf seine Aufgabe konzentrieren. Sogenannte Firstline Worker (Mitarbeiter in Service und Produktion) können ihre Erkenntnisse vor Ort in Echtzeit mit Experten aus ihren Kontaktlisten der Gruppenchat-Software Microsoft Teams teilen und so auftretende Probleme schneller lösen und Aufgaben gemeinsam erledigen, heißt es bei Microsoft.

Und noch was für die Planer: Mit Microsoft Layout konzipieren Nutzer dreidimensionale Räume in Mixed Reality, zum Beispiel 3D-Modelle für die Entwicklung von Raumkonzepten in realem Maßstab oder Designs in Form von Hologrammen im physischen Raum oder in der virtuellen Realität. Diese Modelle lassen sich mit anderen Nutzern in Echtzeit teilen und bearbeiten.