Schaltschrankbau : Weidmüller Configurator: Welche Vorteile bringt das neue Tool
Engineering-Prozesse müssen heute immer schneller, flexibler und noch wirtschaftlicher ablaufen. Daher ist es unabdingbar, den Schaltschrankbau als ganzheitlichen Prozess von der Planung über die Installation bis hin zum Betrieb aufzufassen. Das erfordert wiederum intelligente Tools, die den komplexen Planungsprozess, die Bestellung als auch den Einbau beschleunigen und effektiver gestalten. Der Weidmüller Configurator (WMC) übernimmt als eine Engineering-Software diese Anforderungen für die Konfiguration von Tragschienen und Tragschienenkomponenten oder kompletten Baugruppen des Weidmüller-Portfolios. Dieser Fast Delivery Service beschleunigt nicht nur die Auswahl, Projektierung und Bestellung, sondern unterstützt nahtlos den Gesamtprozess des Schaltschrankbaus. So kann von Anfang an eine Brücke von der Planung bis in den laufen Betrieb hineingeschlagen werden.
Schnell, einfach und sicher
Die Produktdaten sind in allen gängigen Engineering-Tools wie zum Beispiel EPLAN Electric P8 oder Zuken E³.series voll integrierbar. 3D-Ansichten erleichtern das Bemaßen, Verdrahten und Markieren beim Schaltschrankbau. Der Configurator ist durch eine selbsterklärende Oberfläche und Drag-and-drop-Funktionen intuitiv bedienbar. Darüber hinaus soll das Tool in Zukunft auch eine Datenbank mit Best-Pratice-Lösungen für standardisierte Projekte beinhalten. „Die Idee hinter dem Configurator war, dem Kunden eine Möglichkeit zu geben, seine Engineering-Ideen elektronisch darzustellen“, erklärt Thomas Deutsch, Sales Manager Weidmüller Austria. „Gleichzeitig kann sich der Kunde die Produkte als digitalen Zwilling ansehen.“ Des Weiteren wird der Nutzer des Configurators in die komfortable Lage versetzt, eine logische Prüfung seiner Konfiguration durchzuführen.
Das heißt, er kann mit dieser Software die Plausibilität seiner Planung überprüfen und in der Folge zielführende Optimierungen vornehmen. „Wenn beispielsweise eine Abschlussplatte als Schutzvorrichtung für die Planung vergessen werden würde, dann erkennt das der Configurator sofort und liefert den Hinweis für eine Nachrüstung“, sagt Deutsch. Das gleiche gilt zum Beispiel auch für Querverbinder. Würde der Planer dabei einen Fehler begehen, weist ihn der Configurator automatisch auf einen möglichen Schadensfall hin. Das bedeutet im Klartext: Mit dem Tool lässt sich immer nur passend ausgewähltes Zubehör zur aktuellen Konfiguration hinzufügen. Diese automatische Plausibilitätskontrolle und selbstständige Korrektur erleichtert deutlich die Planung, verhindert fehlerhafte Aufbauten und sorgt für eine große Zeitersparnis. Zudem erhält der Nutzer einen weiteren Mehrwert: Eine lückenlose Dokumentation der bestückten Tragschiene.
Engineering-Tool mit Angebotsfunktion
Sobald die ideale Konfiguration erstellt wurde, können die Komponenten direkt aus der Software heraus angefragt und ein Angebot für alle enthaltenden Bauteile erzeugt werden. „Wir profitieren unter anderem auch von den logistischen Vorteilen des Configurators“, streicht Gernot Peter, Leitung Einkauf, EPG Elektrotechnik GmbH, heraus. „Es ist ein großer Unterschied, ob ich viele Einzelteile in meinem Wareneingang oder eine fertig bestückte Klemmleiste in einer Verpackungseinheit mit einer einzigen Artikelnummer erhalte.“ Dieses Angebot besteht entweder aus Einzelkomponenten oder eben aus einer vormontierten Komplettlösung auf einer Hutschiene, die später nur noch im Schaltschrank montiert werden muss. „Eine einzige Artikelnummer für alles hat für den Kunden den großen Vorteil, dass der Logistikleiter nur eine Nummer braucht, um sie im System zu verwalten“, so Deutsch. „Er muss nicht die ganzen Klemmen, die er auf dieser Leiste hat, verwalten oder bevorraten. Das bedeutet für ihn ein riesiges Plus hinsichtlich der Logistik intern als auch extern.“ Der Kunde muss für solche Aufgaben, die unter Umständen nicht ständig auftreten, keine teuren Mitarbeiter aus dem eigenen Unternehmen beschäftigen. Diese fallen dann weg, da alle Daten digital vom Engineering durch den Konfigurator schon vorliegen. Die durchgängige Digitalisierung ist die Basis für die Einsparung an menschlichen Ressourcen. „Das ist unser großer Vorteil, dass wir diese Klemmleisten fix und fertig bei uns angeliefert bekommen, betont Andreas Staltner, Leitung Technik, EPG Elektrotechnik GmbH. „Wir müssen dann nur noch die Fräsungen für die mechanischen Teile ausführen und die Klemmleiste einbauen. Die Klemmleiste ist bereits vollständig bestückt, Beschriftungen sind angebracht und zum Teil sogar auch die Querverbinder. In der Fertigung muss nichts mehr nachgerüstet werden.“ Bei Weidmüller ist der Fertigungsprozess bis auf die Querverbinder weitestgehend automatisiert. Diese werden noch händisch bestückt. Sogar die Markierungen laufen automatisch über die Druckerstraßen.
Absolutes Novum am Markt
Der Weidmüller Configurator (WMC) ist für Deutsch ein absolutes Novum am Markt. Er wird in drei Varianten angeboten: Die eine Variante nennt sich „Fast Delivery Service“. Hierfür erhält der Kunde in Österreich die Klemmleiste in sechs bis sieben Tagen. Innerhalb von Deutschland vier Tagen. Der Configurator lässt sich in einer zweiten Variante auch mit Bauteilen wie das Gehäuse erweitern. Hierbei belaufen sich die Lieferzeiten in Österreich bei neun Tagen. Die dritte Variante, „Konfigure To Order“, umfasst größere Serien von 30 bis 50 Stück. Darüber hinaus ist von Weidmüller eine Best-Practice-Datenbank für standardisierte Projekte vorgesehen. Das heißt, Kunden pflegen ihre Best-Practice-Beispiele ein, geben sie für andere User frei und profitieren dann von einem sogenannten „Schwarm-Wissen“. „Das könnte zukünftig ein großes Thema werden, setzt aber die Bereitschaft voraus, eigenes Wissen preiszugeben“, meint Deutsch. „Wobei hier eher die jüngere Generation in kooperativen Stilen denkt als die ältere. Geht es aber um geheimes Firmen-Know-how geht, so wird dies natürlich niemand verraten.“ Da die Anwender des Configurators nicht alle Produkte mit Weidmüller-Komponenten abdecken können, hat es Weidmüller den Anwendern offen gelassen, auch Komponenten des Wettbewerbs zu verplanen. Die Verplanung erfolgt dann jedoch nur im Sinne eines Platzhalters.
Schaltschränke effizienter planen
Der Weidmüller Configurator (WMC) unterstützt einen durchgängigen Engineering-Workflow von der Planung mit ECAD-Systemen bis zur Dokumentation.
Fehlerminimierung
Automatische Prüfung auf Vollständigkeit und Plausibilität
Komplette Weitergabe der Spezifikationen an ECAD ohne manuelles Erfassen
Usability
Intuitive Nutzung dank selbsterklärender Oberfläche
Best-Practice-Datenbank für standardisierte Projekte
Drag-and-Drop-Funktion für die Konfigurierung der Geräte und ein virtuelles Montieren
3D-Ansichten zum Bemaßen, Verdrahten und Markieren
Dokumentation
Stücklisten mit vollständig spezifizierten Bauteilen
Optimierte Bauteilbeschaffung durch den Einkauf mit projektspezifisch generierter Geräteliste
Komplette Markierer-Projektierung mit Druckeranbindung über M-Print PRO