Vollautomatisches Anarbeiten : Wegweisendes Konzept für die Träger-Anarbeitung

Eine wegweisende neue Anlage für Stahlhandel und Stahlbau war Grund und Anlass einer ganz besonderen Einweihungsfeier bei Elsinghorst vergangene Woche im niederrheinischen Voerde. Mit der Behringer GmbH als Haupt-Projektierungspartner gelang es, ein System zu entwickeln, das in einem Durchlauf sämtliche Bearbeitungsschritte zur Träger-Anarbeitung zentral steuert.
Ein stimmiges Gesamtkonzept.
Der Sägemaschinenhersteller aus dem baden-württembergischen Kirchardt lieferte zudem die gesamte Anlagentechnik inklusive des intelligenten Steuerungssystems. „Ein stimmiges Gesamtkonzept für eine der modernsten Anlagen für Stahlhandel und Stahlbau überhaupt“, fasste Elsinghorst-Geschäftsführer Hans-Christian vom Kolke zusammen.
In beiden Hallenschiffen des ersten Bauabschnittes wird das Material über einen Gleisanschluss angeliefert und in der sich anschließenden Fläche gelagert. Ein rechnergesteuertes Warenwirtschaftssystem sorgt für die eindeutige Auftragszuteilung und mittels Magnetkran gelangen die Träger zur Verarbeitung auf die angrenzende große Verarbeitungsanlage. Sie umfasst 64 Meter in der Breite und 40 Meter in der Tiefe. Sägen und Strahlen erfolgen vollautomatisch. Anschließend fahren die angearbeiteten Träger 40 Meter entfernt in der Kommissionierzone aus der Anlage heraus. Im Idealfall wird das Material von Elsinghorst-Mitarbeitern vom Eingang bis zur Verladung nur dreimal angefasst.
Ein Transportmanagementsystem denkt mit.
Möglich macht dies das weltweit einzigartige vollautomatische Steuerungs- und Transportsystem der Behringer GmbH, das eigens für diese Verarbeitungsanlage konzipiert wurde. „Unser TMS besitzt eine dynamische Funktionalität und navigiert die Träger intelligent durch die gesamte Anlage. Es sucht den sinnvollsten, schnellsten oder kürzesten Weg zum Kommissionierplatz, abhängig vom Wortlaut des Auftrags“, erläutert Behringer-Geschäftsführer Christian Behringer.
Am zentralen Leitsystem lässt sich jederzeit ablesen, wo sich welcher Träger gerade auf der Anlage befindet. Die einzelnen Rollenbahnabschnitte können separat angesteuert werden, um etwa die Priorisierung eines Auftrags vornehmen zu können, Änderungen im Ablauf aktuell aufzugreifen oder Träger aus dem laufenden Prozess zu schleusen. „Egal wie unterschiedlich die Träger in Größe oder Form sind; durch die freie Fächereinteilung der Fördereinrichtung erreichen wir maximale Flexibilität“, ergänzt Behringer.
Sägen mit Köpfchen.
Die Gehrungsbandsäge HBP510-1208G stellt ebenfalls eine Besonderheit dar. „Durch die Schrägstellung des Sägebandes um 8° erreichen wir saubere Schnittergebnisse, selbst bei sehr breiten Trägern von über 1.000 Millimetern und schonen gleichzeitig das Werkzeug. Die Anlage liefert universell beste Leistungen bei großen und auch bei kleineren Trägern“, so Christian Behringer. Ausgestattet ist die Gehrungsbandsägemaschine mit einer Zu- und Abfuhrrollenbahn von jeweils 26 Metern Länge. Greifer auf beiden Seiten der Säge fixieren das Material und sorgen für einen sicheren Transport durch die Maschine.