Produktionslinie : Was der neue EMS-Maschinenpark von Ginzinger kann
Schon einmal machte der EMS-Dienstleister aus dem Innviertel auf sich aufmerksam. Damals berichtete FACTORY, darüber dass Ginzinger Electronics seine 20-jährige Arbeitsweise komplett umkrempelt, um nach dem Vorbild einer intelligenten Fabrik zu fertigen. Jetzt brachte die größte Investition der Firmengeschichte eine neue Produktionslinie. Damit will das Unternehmen für die stetig steigenden Anforderungen von Industrie und Endkunden gewappnet sein, denn die Produktionslinie spielt alle Stückerln.
SMT-Bestücker der Fuji NXT III Serie sind das Herz der Produktionslinie
Das Herz der Produktionslinie bilden die acht SMT-Bestücker der Fuji NXT III Serie, die ca. sechsmal so schnell arbeiten als die vorherige Anlage. Dank eines Greifersystems können nun auch größere Bauteile maschinell bestückt werden. Der SMT-Bestückvorgang wird dadurch flexibler, die Umrüstzeiten werden dank Familienrüstungen für mehrere Aufträge kürzer und die Präzision wird erhöht. Die längste Einheit bildet mit einer Gesamtlänge von über fünf Metern der Reflow Ofen Centurion CT1040A von Vitronic Soltec, der aus 10 Heiz- und 4 Abkühlzonen besteht. Dadurch werden die Leiterplatten homogener erwärmt bzw. abgekühlt. Auf Wunsch kann auch unter N2-Atmosphäre gelötet werden. Um auch wirklich auf Nummer sicher zu gehen, wird direkt nach dem Lötprozess durch das 3D AOI (Automatic Optical Inspection) Zenith von KohYoung kontrolliert, ob nach wie vor alles an der richtigen Stelle sitzt. Als zentrale Einheit steuert und regelt ein Leitrechnersystem von Asys sämtliche Abläufe und Komponenten innerhalb der Produktionslinie.
Lasermarkierer und Pastendrucker
Dank des neuen Inline-Lasermarkiersystems Insignum 4000 von Asys können erstmals kundenspezifische Seriennummern, Codes, Texte oder Logos in den Lötstopplack von Leiterplatten gelasert werden. Jede Baugruppe wird eindeutig serialisiert und somit unverwechselbar und nach verfolgbar. Der Pastendrucker MPM Momentum Elite ist eine der Schlüsselkomponenten in der Produktionslinie. 70 Prozent der Fehler im SMT-Prozess sind auf schlechten Pastendruck zurück zu führen. Durch automatische Abläufe und vollständige Pastenüberwachung wird diese Fehlerquelle nun ausgeschlossen. Anschließend inspiziert das 3D-SPI (Solder Paste Inspection) aSPIre3 von KohYoung den Pastendruck und lässt – wenn notwendig – noch einmal nachbessern.
Neues Röntgengerät mit Schrägblick von bis zu 70 Grad
Neben der Produktionslinie wurde auch in den Maschinenpark investiert. Das erste Röntgengerät seiner Klasse in Österreich ermöglicht einen Blick in das tiefste Innere Ihrer Chips und Baugruppen. Durch einen Schrägblick von bis zu 70 Grad können alle relevanten Lötstellen hier noch einmal hinsichtlich Füllgrad und weiterer Qualitätsmerkmale überprüft werden.