Lakeside Park : Was der Lakeside Park kann

Diese Kärntner preschen vor. Mit dem Monitoringprojekt „Energiekultur“ will sich der Lakeside Park eine Vorreiterrolle sichern. „Wir wollen einen Leitfaden für andere Technologieparks bieten“, so Projektverantwortlicher Martin Krch. Denn hinter diesem Monitoringdeal steckt das Programm Interreg IV Italien-Österreich. Ein von der Europäischen Union finanziertes Förderungsprogramm für regionale Entwicklungen. „Regionen im Grenzraum zwischen Italien und Österreich arbeiten an gemeinsamen Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz“, erklärt Krch. „Im Falle des Lakeside Parks soll der gesamte Energiefluss und Medienfluss genauestens analysiert werden.“ Große Energieverbraucher und deren Lastprofile sollen erfasst werden. Zukünftig sollen sie durch erneuerbare Energien versorgt oder mit pfiffigen Anreizmodellen der Energieverbrauch ohne Komfortverlust reduziert werden.

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700 MWh Verbrauch pro Jahr

Auf einer Fläche von 220.000 Quadratmetern bietet der Lakeside Park einer bunten Mischung an Unternehmen ein Zuhause. Über 60 Firmen finden in zehn Gebäuden Platz. Das Spannende am Park: Die bunte Hightech-Mischung. So sind unter anderem Leiterplattenhersteller Infineon und Engineering-Spezialist BEKO hier fast Tür an Tür. Auch Jutta Isopp, Geschäftsführerin von Messtechnikprofi Messfeld Gmbh, ist seit 9 Jahren Teil des Technologieparks. Zusammen mit Mitarbeitern und zwei Studenten der FH Kärnten analysiert sie seit November 2014 alle Energie- und Medienflüsse des Parks. So wurden unter anderem Temperaturstationen und verschiedenen Echtzeit-Messeinheiten verbaut. „So kann nun in Echtzeit der Verbrauch dokumentiert werden“, erklärt Isopp. Die Kärntnerin will damit unter anderem den größten Energiefressen im Park, den Wärme- und Kälteanlagen, zu Leibe rücken. Im Moment verbraucht der Park rund 700 MWh pro Jahr, fast ein Drittel davon entfällt allein auf die Kühlanlagen“, gibt Isopp einen ersten Einblick in ihre Ergebnisse. 700 MWh entsprechen rund 250 Haushalten. „Jetzt wollen wir die einzelnen Verbräuche und Medienflüsse untersuchen und darstellen“, erklärt Isopp weiter. Der Lakeside Park möchte sich damit nicht nur auf eventuelle Auswirkungen des Energieeffizienzgesetzes rechtzeitig vorbereiten, sondern die Entscheidungsgrundlage für konkrete Maßnahmen schaffen.

Anreizmodelle schaffen.

Parallel dazu entwickelt Projektleiter Krch bereits entsprechende Anreizmodelle, die die einzelnen Mieter zum Energiesparen antreiben sollen. Eines davon im Rahmen einer Kooperation mit Jungunternehmen Kärntner Solar. „Die beiden Gründer von Kärnten Solar Michael Jaindl und Christian Garz haben derzeit die Lastkurven des Lakeside Parks vorliegen“, erklärt Krch. „Sie sollen nun errechnen wie groß eine entsprechende Photovoltaik-Anlage sein müsste, um diesen Verbrauch optimal ausgleichen zu können.“ Die Idee dahinter: Unternehmen könnten sich gemäß ihres Energieverbrauchs entsprechende Quadratmeter PV-Anlage mieten und bekommen dafür gratis Sonnenstrom. Für die Energiefresser Kühlanlagen sieht Krch auch in der PV eine Lösung. „Damit könnten auch die Lastspitzen der Kühlanlagen abgedeckt werden“, so der Projektleiter.

Das große Ziel von Energiekultur steckt eigentlich schon im Namen. „Der Lakeside Park ist eine riesige Mischung aus unterschiedlichen Kulturen, Altersgruppen, Arbeitsweisen“, so Messtechnikerin Isopp. „Jeder hat ein anderes Verständnis für Energie und damit auch ein anderes Nutzerverhalten.“ Mithilfe von Umfragen unter den Mitgliedern wird aktiv Feedback gesammelt, um den Energieverbrauch mit Raumkomfort und Nutzerverhalten in Einklang zu bringen. Dadurch ist es wesentlich die technisch gewonnenen Daten auch für Nichttechniker entsprechend aufzubereiten und damit „User Awarness“ zu schaffen. „Besonders gespannt sind wir auf die Darstellung der Energieflüsse in einem 3-dimensionalen Park-Modell“, so Krch. „Im Moment entstehe da ein echter „Kult“ unter den Befragten, so Isopp. Immerhin wollen 80 Prozent aktiv am Projekt Energiekultur teilnehmen und über 64 Prozent würden eine PV-Anlage im Park begrüßen.

Gibt 61 Firmen ein Zuhause

Schafft Arbeitsplätze für rund 1.000 Mitarbeiter

Gesamtfläche: 220.000 m2

Gesamtenergieverbrauch: bis zu 700 MWh/Jahr

Gesamtinvestitionen: 54 Millionen Euro