Studie : Warum Singapur Datenweltmeister ist

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Der souveräne Umgang mit Daten ist für Unternehmen entscheidend, denn sie können dadurch Geld verdienen. Das geht aus einer neuen, weltweiten Studie des Data-Analytics-Spezialisten Qlik hervor. Erstellt wurde der Data Literacy Index im Auftrag von Qlik durch die amerikanische Wharton School und das Institut IHS Markit. Laut dem Index können große Organisationen ihren Wert um bis zu 500 Millionen Dollar steigern, wenn sie unternehmensweit und konsequent auf eine datenversierte Kultur setzen.

Der Data Literacy Index stellt deutliche Zusammenhänge zwischen Unternehmensleistung und Datenkompetenz der Mitarbeiter her. Unter anderem zeigt die Studie, dass Organisationen mit ausgeprägter Daten-Souveränität einen bis zu 5% höheren Unternehmenswert aufweisen als andere. Jedoch: Während die Mehrheit der Geschäftsentscheider die Bedeutung einer datenkompetenten Belegschaft zwar erkennt (92%), ermutigen nur weniger als 20% ihre Mitarbeiter tatsächlich, selbstsicherer im Umgang mit Daten zu werden.

Was ist Datenkompetenz?

Datenkompetenz im Unternehmen bezieht sich einerseits auf die Fähigkeit der Mitarbeiter, Daten für Entscheidungen zu lesen, zu analysieren, neue Einsichten aus den digitalen Informationen zu gewinnen und diese schließlich zu nutzen. Und andererseits darauf, das Lernen von, mit und über Daten unternehmensweit zu kommunizieren und breites Datenwissen für Entscheidungen in der gesamten Organisation und auf allen Ebenen anzuwenden. Der Data Literacy Index unterscheidet Unternehmen danach, inwieweit Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen über die für sie notwendigen Daten verfügen – und inwieweit sie in der Lage sind, Daten für Entscheidungen zu nutzen. Der Trend zeigt deutlich, dass Unternehmen, die im oberen Drittel des Data Literacy Index liegen, einen um 3% bis 5% höheren Unternehmenswert aufweisen. Darüber hinaus zeigt verbesserte Datenkompetenz eine positive Korrelation mit anderen Messgrößen der Unternehmensleistung, einschließlich Bruttomarge, Kapitalrendite, Eigenkapitalrendite und Umsatzrendite.

Die Mehrheit der Entscheidungsträger in Unternehmen hält es zwar für wichtig, dass die Mitarbeiter über Datenkenntnisse verfügen. Aber nur 24% der Mitarbeiter fühlt sich wirklich in der Lage, Daten zu lesen, sie zu analysieren, zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten (Quelle: How to Drive Data Literacy within the Enterprise).

Diese Lücke wird dadurch vertieft, dass der Aufbau von Datenkompetenz oft nur als Verantwortung der einzelnen Mitarbeiter wahrgenommen wird – obgleich fast zwei Drittel der befragten Unternehmen (63%) gern mehr Mitarbeiter mit Datenkenntnissen hätten. Nur 34% der Unternehmen bieten derzeit Schulungen zur Verbesserung der Datenkenntnisse an. Nur 36% sind bereit, höhere Gehälter an Mitarbeiter zu zahlen, die über Datenkompetenz verfügen.

Fast alle Entscheider in Unternehmen erkennen an, dass Daten für ihre Branche (93%) und die Entscheidungsfindungen (98%) wichtig sind. Erstaunlicherweise haben aber nur 8% der Unternehmen in den letzten fünf Jahren die Art, wie sie Daten verwenden, signifikant verändert.

Europäer sind Vorreiter

Europa hat laut der neuen Untersuchung den höchsten Data Literacy Score aller Regionen, wobei Großbritannien, Deutschland und Frankreich zu den am weitesten fortgeschrittenen Nationen für Corporate Data Literacy gehören. Zwar ist Singapur die datenkundigste Nation weltweit, regional betrachtet liegen USA und APAC jedoch gleichauf mit einem geringeren Wert als Europa.

Dies spiegelt eine größere Anerkennung wider, die europäische Entscheidungsträger offenbar für den Wert von Daten haben. Denn 72% von ihnen bestätigen, dass diese „sehr wichtig“ sind – verglichen mit nur 60% in Asien und 52% in den USA.

Während die US-Entscheidungsträger die meisten Veränderungen in der Art und Weise vorgenommen haben, wie ihre Unternehmen Daten verwenden – 47% berichteten von „ziemlich vielen“ Änderungen, verglichen mit 40% in Asien und 36% in Europa – tun sie weniger, um die Mitarbeiter für den Umgang mit Daten zu rüsten. Die USA weisen das niedrigste Niveau von Schulungen zur Datenkompetenz auf.

Zudem deckt der Index auf: Es gibt weitaus größere Unterschiede in der Datenkompetenz zwischen den Branchen als zwischen den Regionen: Das Gesundheitswesen, der Einzelhandel und die Immobilienbranche schnitten bei der Datenkompetenz unterdurchschnittlich ab (mit Datenkompetenzen zwischen 67,1 und 70,7 Punkten), während die Verwaltungs-, Technik- und Finanzbranche besser abschnitten (bis zu 81,1 Punkte).

Für den Data Literacy Index wurden 604 globale Entscheidungsträger von Unternehmen in 10 Regionen über die Verwendung von Daten und zur Datenkompetenz in ihren Organisationen befragt.