Halbleiterindustrie : Warum Silizium so wertvoll ist
Die Halbleiterbranche kämpft derzeit bekanntlich mit Engpässen. Was für die Mikrochips gebraucht wird, ist Silizium. Auch wenn Silizium nicht gleich Silizium ist, ist es die Basis für die gesamte Halbleitertechnik und die elektronischen Bauteile. „Bei Infineon in Villach wurden im Geschäftsjahr 2020 rund 1,8 Millionen Siliziumscheiben – sogenannte Wafer – verarbeitet und insgesamt 8,45 Milliarden Mikrochips daraus produziert. Die Wafer sind die Basis für die Produktion unserer Halbleiterchips“, berichtet Birgit Rader-Brunner von Infineon Österreich. Infineon bezieht die monokristallinen Roh-Wafer, deren Ausgangsmaterial Silizium ist, von unterschiedlichen Lieferanten. Daher können von Infineon nur Angaben zu den Siliziumscheiben, nicht aber zum gesamten Siliziumverbrauch gemacht werden.
Infineon sicherte sich kürzlich auch über den japanischen Wafer-Produzenten Showa Denko Grundmaterial für die Herstellung bestimmter Chips. Der Vertrag mit den Japanern laufe über mindestens zwei Jahre, teilte das Unternehmen, das auch in Villach ein großes Werk betreibt, mit. Die Japaner liefern Siliziumkarbid-Material (SiC), das für die Produktion von bestimmten Mikrochips benötigt wird. SiC ermögliche effiziente und robuste Leistungshalbleiter, die insbesondere in den Bereichen der Photovoltaik, der industriellen Stromversorgung und der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen.
Die führenden Halbleitersiliziumhersteller weltweit sind Shin-Etsu Chemical, der japanische Hersteller Sumco, Siltronic und SK Siltron. Deren Umsätze bewegten sich im Jahr 2020 zwischen rund 3,3 Milliarden Euro bei Shin-Etsu und 1 Milliarde Euro bei SK Siltron.