Ersatzteillogistik : Wann 3D Druck für Ersatzteile Sinn macht

3D-Druck Zentrum Düsseldorf
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Eine Produktion von Ersatzteilen „on demand“? Geht es nach Fraunhofer Austria soll das bald möglich sein. Im Forschungsprojekt mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen „EntEr-Gf“ wird gerade an einer Alternative zu herkömmlichen und kostenintensiven Ersatzteilstrategien geforscht. So können die Kosten entlang der Supply-Chain durch den Einsatz generativer Fertigungstechnologien (3D-Druck) entscheidend gesenkt und die Teileverfügbarkeit deutlich erhöht werden. Da sich gegenwärtig nicht alle Ersatzteile für solche Fertigungstechnologien eignen, arbeitet Fraunhofer Austria an einem entsprechenden Entscheidungsmodell.

Hybride Bereitstellung

Die Arbeitsgruppe entwickelt im Projekt „EntEr-GF“ ein Modell zur Entscheidungsunterstützung für Unternehmen, die eine effiziente Ersatzteilstrategie unter Einbindung additiver Fertigungstechnologien realisieren möchten. „Wir wollen mit unserem Modell den Unternehmen eine prozess- bzw. bauteilspezifische Bewertung in die Hand geben.“ Karl Ott, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Fraunhofer Austria, geht dabei besonders strukturiert vor. Unternehmen sollen dabei jene Ersatzteile identifizieren können, die sich für die generative Fertigung eignen „und die daraus entstehenden Kosten- und Qualitätsvorteile bewerten können“, so Ott. Für eine umfassende Beurteilung müssen sowohl technische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt werden. Diese werden im Forschungsprojekt als bauteilspezifische (Fertigbarkeit des Bauteils, Komplexität der Geometrie, Herstellkosten etc.) und prozessbezogene (Termintreue, Prozessintegration, Servicelevel, Herstellkosten, Transportkosten, Abrufverhalten etc.) Kriterien definiert. Gleichzeitig werden konventionelle als auch generative Strategien zu einer effizienten Bereitstellung von Ersatzteilen (Endeindeckung, generative Fertigung etc.) zusammengeführt. Ott will mit dem Modell auch Gestaltungs- und Optimierungspotenziale herauskristallisieren. „Dies soll zu einer Erhöhung der Bereitstellungsqualität beitragen“, so Ott über die Steigerung der Effizienz.

Bündel an Vorteilen

Die Vorteile für eine Produktion „on demand“ liegen für Ott klar auf der Hand. Während es im technischen Bereich die Bauteiloptimierungen durch Verbesserungen in den Materialeigenschaften, Geometrieoptimierungen, Gewichteinsparungen, Verschleißfestigkeit ist „kommt es im ökonomischen Bereich zu Kosteneinsparungen bei der Herstellung, den Lagerhaltungskosten sowie zur Reduktion von Lieferzeiten.“

Die generative Fertigung macht Sinn, wenn

Umrüstprozesse sehr aufwendig, teuer und zeitintensiv sind

Lagerhaltungskosten sehr hoch sind

komplexe Werkzeuge nur sehr sporadische produziert werden müssen

Teile nur sehr selten benötigt werden

bei Teilen, das Risiko einer Überalterung besteht

Die generative Fertigung macht keinen Sinn, wenn

Teile sehr einfachen Geometrien haben

Teile konventionell sehr kostengünstig gefertigt werden können

Teile in sehr großen Mengen benötigt werden

Teile ein konstantes Abrufverhalten aufweisen

Das Forschungsprojekt „EntEr-GF“ wird im Rahmen des Programms „Industrienahe Dissertationen“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG durchgeführt.

Sie wollen mehr Infos zum Projekt oder vielleicht sogar mit Ihrem Unternehmen Projektpartner werden? Dann melden Sie sich hier: karl.ott@fraunhofer.at

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