Outsourcing : Vier Gründe, warum sich Mexiko für Ihre Produktion auszahlt

Mexiko
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Mexiko gilt seit langem als interessanter Markt für österreichische Technologie und Anlagen. Das bestätigen die Außenhandelszahlen: 2018 nahmen die Exporte um 15,3 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zu, nachdem erst im Jahr zuvor die Milliarden-Schallmauer deutlich übersprungen wurde. Obwohl Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge etwas schwächer zunahmen, waren letztes Jahr bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren die klaren Sieger im Wachstumsmarkt. Übrigens: Die österreichischen Warenlieferungen nach Mexiko haben sich zwischen 2014 und 2018 mehr als verdoppelt. Mexiko gehört damit gemeinsam mit Australien und Korea zu den wachstumsstärksten Überseemärkten. Warum aber über eine Produktion in Mexiko nachdenken? Vier Gründe, die reizen.

1. Das Tor zum US-Markt

Die Automobilindustrie hat es vorgemacht: Die geographische Lage reizt Unternehmen Fertigungseinrichtungen in Mexiko zu eröffnen. Es bedeutet einen einfachen Zugang zum US-Markt.

Mit 178,5 Milliarden US-Dollar waren die USA 2018 der weltweit größte Importeur von Fahrzeugen. Hersteller, die nach einem Zugang zu diesem Markt streben, sehen natürlich Mexiko als idealen Standort. Auch andere Zahlen locken. So sollen die Fahrzeugexporte von Mexiko in die USA seit 2011 laut Daten des Automobilherstellerverbands Aima um satte 93 Prozent gestiegen sein. Die Verhandlungen rund um das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada sind zwar noch mit gewissen Unsicherheiten behaftet, das schadet aber der langfristigen Perspektive nicht. Nicht zu vergessen: Mexiko bietet dank Häfen sowohl einen Atlantik- als auch an der Pazifikzugang. Fakt ist: Automobilhersteller verstärken kontinuierlich ihr Engagement in ihren mexikanischen Niederlassungen. Erst im November 2018 gab es bei BMW Spekulationen, dass das BMW-Coupe der 2-er-Serie im BMW-Werk in San Luis Potosi vom Band laufen soll, das Anfang 2018 zur Fertigung der neuen 3-er Serie eröffnet worden war. Zum Vergleich: 2005 gab es sechs große Automobilhersteller, die Fahrzuege aus Mexiko exportierten. Heute sind es elf.

2. Die verdichtete Lieferkette

Die starke Präsenz der Automobilbauer verstärkt die in Mexiko ansässige Zulieferkette. Das wiederum hebt das verfügbare technische Know-how.

Zulieferer wollen in der Nähe von Automobilgiganten sein. Ein Beispiel: Hella, Hersteller von Automobilelektronik und Beleuchtungskomponenten mit Sitz in Lippstadt, hat 2018 die achte Fertigungseinrichtung in Mexiko eröffnet. Das Unternehmen hat mehr als zwölf Millionen US-Dollar in seine Fertigungsanlage in Guanajuato investiert. Ein weiteres Beispiel ist Continental. Im November 2018 haben die Hannoveraner ihre Planungen für den Bau eines Werks in Aguascalientes vorgestellt. Dort sollen elektronische Steuerungen, Beleuchtungsplatinen und intelligenten Antennenmodulen gefertigt werden. Auch Automatisierer Turck hat sein Werk in Coahuila im März 2018 auf fast auf das Doppelte vergrößert.

3. Die offenste Volkswirtschaft

Mexiko bezeichnet sich selbst als offenste Volkswirtschaft der Welt. In Kraft sind derzeit elf Freihandelsabkommen mit 46 Staaten. Das macht es oft einfacher.

2018 unterzeichneten Mexiko und die Europäische Union ein überarbeitetes Handelsabkommen. Diese Überarbeitung hat besonders starke Auswirkungen auf die Fertigung von medizintechnischen Geräten. Ziel ist es, den Handel mit generalüberholten Maschinen zu vereinfachen, weil Mexiko eine wachsende Drehscheibe für die Herstellung von Medizingeräten ist. Allein 2018 wurden medizinische Geräte und Bedarfsgüter im Wert von mehr als neun Milliarden USD importiert, und das Statistikinstitut Inegi sagt vorher, dass dieser Wert bis 2020 auf 15 Mrd. USD ansteigen wird.

4. Der qualifizierte Personalmarkt

Lokale Manager und Arbeitskräfte haben bewiesen, dass sie heimische Qualitätsstandards locker erreichen.

Ob in Deutschland oder in Mexiko hergestellt: letzten Endes enthalten alle Fahrzeuge die gleichen Teile und werden nach den gleichen technischen Standards gefertigt. Wenn die Mitarbeiter die von der Unternehmenszentrale vorgegebenen strengen Qualitätsstandards erfüllen können - wie dies die Belegschaften in Mexiko immer wieder bewiesen haben - dann ist dies für Hersteller ein weiterer Anreiz, nach Mexiko zu expandieren. Audi eröffnete bereits 2016 eine Produktionseinrichtung in Mexiko. Und das im großen Stil: Das Werk war bei seiner Eröffnung eines der modernsten auf dem amerikanischen Kontinent. Interessant dabei: Zusätzlich zur Produktion von 150.000 Audi-Q5-Fahrzeugen pro Jahr implementierte das Unternehmen auch eine umfassende Schulungsinitiative. Bei der Eröffnung des Werks wurden für mehr als 3.300 lokale Belegschaftsmitglieder maßgeschneiderte Schulungen abgehalten. Zusätzlich fanden spezielle Vor-Ort-Schulungen in Deutschland für mehr als 750 Mitarbeiter statt. Unterstützt wurde die Initiative durch Mentorenprogramme, Berufsausbildungsangebote und Stipendien.

Good to know: Kennen Sie das Shelter-Modell?

Es gibt unterschiedliche Modelle, mit denen Unternehmen die Herstellung von Produkten in Angriff nehmen. Dazu gehören das autonome Modell, die Auftragsfertigung, eine Fusion, das Joint-Venture und die möglicherweise unkomplizierteste, komfortabelste Möglichkeit - das Shelter-Modell.

Wer in Mexiko über ein Shelter-Unternehmen operiert, hat vollständiges Eigentum an und vollständige Kontrolle über Anlagen, Prozesse, Engineering, Qualitätskontrolle und Lieferkette. Das Shelter-Unternehmen selbst kümmert sich um sämtliche administrativen und rechtliche Funktionen, die die Fertigung in Mexiko so komplex machen. Die Shelter Services von Tetakawi zum Beispiel verbinden einen rechtlichen Rahmen und umfassende Dienstleistungen, die ausländische Hersteller von allen gesetzlichen und steuerlichen Belastungen befreien. Dies führt letzten Endes zu einer erheblichen Senkung der finanziellen und operativen Risiken des Einstiegs und ist eine hervorragende Möglichkeit, an die Aufgabe der Entwicklung einer geeigneten Strategie für den Einstieg in die Fertigung heranzugehen.

Dieser Bericht entstand in Zusammenarbeit mit dem Offshore-Dienstleister Tetakawi.