Innovation des Monats / März : US-Patent für Gassensor

Gerald Rauecker und Günter Weilguny
© gunytronic

Begonnen hat alles im Rahmen einer Diplomarbeit, die Günter Weilguny, Gründer der gunytronic gasflow sensoric systems GmbH zum Abschluss seines Mechatronik-Wirtschaft-Studiums an der FH Wels verfasste: In dieser Arbeit beleuchtete der Oberösterreicher die Idee einer neuartigen Gasströmungsmessung. Um seine Entwicklung vorantreiben zu können stieg Weilguny beim oberösterreichischen Inkubator für Hightech-Gründungen tech2b ein um sich dann 2006 mit einem eigenen Unternehmen selbständig zu machen. „Wir haben uns der Herausforderung gestellt, einen ganz neuen Sensor zu entwickeln, der den bisherigen Verfahren deutlich überlegen ist", sagt Günter Weilguny. "Unser Anspruch war es, eine Technologie zu entwickeln, die auch den widrigsten Bedingungen stand hält und dabei optimale Messwerte liefert. Die Lösung haben wir in der Ionisierung gefunden."

Erste Tests im Automotivebereich verliefen vielversprechend. Gerald Rauecker, der zu dieser Zeit als kaufmännischer Leiter in das Unternehmen einstieg: „Wir haben allerdings gleichzeitig begonnen, Anwendungen in der Industrie zu suchen um einen größeren Markt abzudecken.“

Einzigartig und unzerstörbar.

Die Entwicklungsarbeit des in St. Valentin und in der Nähe von Altheim im Innviertel beheimateten Unternehmens hat sich bezahlt gemacht: Der GUNYFLOW V10 wurde kürzlich vom US-Patentamt als weltweit einzigartiger Gassensor patentiert und zugelassen.

Der Gassensor misst verzögerungsfrei, extrem schnell, bidirektional und ohne in das Gas hineinzuragen Geschwindigkeit, Richtung und Temperatur von Industriegasen. Ein weiterer Vorteil des Sensors liegt in seiner Fähigkeit auch eine Null-Strömung zu messen.

„Das können andere Sensorsysteme nicht“, betont Rauecker. „Gegen die in Fahrzeugen gängigen – und billigen – Messeverfahren wollen wir mit unserem hochwertigen System jedenfalls nicht antreten. In der Chemischen Industrie, der Petrochemie, bei Biomasse und Gaskraftwerken, kurz überall dort, wo Gas oder auch Luft strömt, sehen wir unseren Markt.“

ATEX-Zertifikat.

Interessant ist auch, dass der GUNYFLOW V10 mit Hochspannung arbeitet, was sich normalerweise mit seinem Einsatzgebiet nicht verträgt. Rauecker: „Wir haben in Kooperation mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig den Sensor so weiter entwickelt, dass wir Anfang Dezember 2010 auch ein ATEX-Zertifikat erhielten. Damit ist unser Gassensor in der Industrie vollflächig einsetzbar.“

Erste Aufträge konnten bereits eingefahren werden. „Wir gehen in die Unternehmen und präsentieren unseren GUNYFLOW V10 vor Ort. Dabei treten wir natürlich auch gegen andere Verfahren an und beweisen, dass unser System mehr kann“, sagt Rauecker.

Nächste Ziele.

In der nächsten Zeit wird konzentriert am Aufbau eines internationalen Händlernetzes gearbeitet. Mit dem Auftritt auf der Hannover Messe und der Oil & Gas im schottischen Aberdeen wollen Gerald Rauecker und Günter Weilguny ihren Sensor international breiter bekannt machen.

Auch hinsichtlich der Technologie gibt es schon einige Ideen, die dem GUNYFLOW V10 noch zu weiteren Fähigkeiten verhelfen werden.