LKW Maut : Tschechien: Mikrowellentechnologie für LKW-Maut

LKW maut
© ARCHIV

Tschechien wird die Lkw-Maut bis 2019 mit Hilfe der von Kapsch TrafficCom erbauten Maut-Tore einheben. Der derzeit bis 2016 laufende Vertrag wird für drei Jahre mit bestehender Mikrowellentechnologie neu ausgeschrieben, hat die Prager Regierung beschlossen. Verkehrsminister Daniel Tok sehe dadurch den bisherigen Betreiber Kapsch TraficCom im Vorteil, berichteten tschechische Medien am Freitag.

Umstieg auf GPS.

Für die Zeit von 2020 bis 2030 wird dann ein ganz neues System ausgeschrieben, das technologisch neutral sein soll. Dann werden sich auch Bewerber mit anderen Systemen als die jetzt genutzte Mikrowellen-Technologie anmelden könnten. Ziel ist eine flächendeckende Lkw-Maut, für die ein Umstieg auf GPS-gestützte Systeme nötig ist.

Tok sieht Kapsch für die aktuelle Verlängerung begünstigt, weil nur für drei Jahre ein Betreiber des Maut-Systems gesucht wird. Es sei fraglich, ob und wie viele Konkurrenten von Kapsch sich melden. Denn diese hätten im Vorfeld eine Frist von fünf bis zehn Jahren für die Betreibung des von Kapsch TrafficCom errichteten Systems gefordert.

Kapsch genießt Vorteil.

"Dass Kapsch einen Vorteil hat, haben wir von Anfang an gesagt. Je länger die Zeit (für den Betrieb des Systems nach 2016, Anm.) sein wird, desto stärker verwischt sich dieser Vorteil. In diesem Fall ist es nicht gelungen", so Tok von der liberalen Protest-Bewegung ANO.

Für eine kürzere Frist setzten sich die Sozialdemokraten (CSSD) des Premiers Bohuslav Sobotka ein. Sie argumentierten, dass dies eine schnellere Einführung der neuen Technologie und damit eine flächendeckende Mautpflicht auch abseits der Autobahnen und Schnellstraßen ermöglichen wird. Dies soll die Frächter daran hindern, die mautpflichtigen Abschnitte auf den Autobahnen und Schnellstraßen zu umfahren.

Das Lkw-Mautsystem von Kapsch TrafficCom hat Tschechien im ersten Halbjahr 2015 Einnahmen von 4,8 Mrd. Kronen (177 Mio. Euro) eingebracht, um 12 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014. (APA)