Markt : Trotz voller Auftragsbücher: SHW Werkzeugmaschinen insolvent

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Die Unternehmenskrise zeichnete sich bereits seit Anfang des Jahres 2017 ab, als sich die Konjunktur für Hersteller von Großbearbeitungszentren abkühlte, heißt in mehreren Medien. In dieser Zeit konnten Großaufträge aus China gewonnen werden, die sich jedoch in Teilen nicht realisierten und darüber hinaus nachteilige Deckungsbeiträge aufwiesen. Wachsende Verluste sowie eine zunehmend angespannte Liquiditätssituation führten ab Herbst 2017 zu einer Zuspitzung der Krise, was auch die zunehmend gute Auftragslage nicht verhindern konnte. Die Umsatzplanung für 2018 war bereits im Januar vollständig mit Aufträgen unterlegt und wies im Vergleich zum Vorjahr ein zweistelliges Umsatzwachstum aus. Das Management um Geschäftsführer Anton Müller initiierte einen Restrukturierungsprozess, der trotz der positiven Aussichten für 2018 und 2019 nicht zu Ende gebracht werden konnte.

Spezialist für Fräsköpfe

Der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Mucha wird wie folgt zitiert: „In einem ersten Schritt muss jetzt zunächst der Geschäftsbetrieb stabilisiert werden. Allerdings sehe ich nach erster kursorischer Prüfung durchaus realistische Chancen, den produktionsseitig gut aufgestellten Betrieb mit seinem attraktiven Maschinenangebot im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens zu sanieren. Die Marke SHW ist im Werkzeugmaschinenmarkt bestens eingeführt, das Unternehmen ist für viele namhafte Kunden ein wichtiger Partner.“ Die SHW Werkzeugmaschinen GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Aalen-Wasseralfingen. Schwerpunkt ist die Entwicklung und Herstellung von spanabhebenden Großbearbeitungszentren mit extrem langen Verfahrwegen. Besonderes Know-how besitzt das Unternehmen in der Entwicklung maßgeschneiderter, hochtechnologischer Fräsköpfe und aufgabenangepasster Maschinenlösungen aus einem standardisierten Baukastensystem.