Fügeverfahren : TOX-Clinchen: immer die richtige Verbindung

Die Technologie des Clinchens oder Druckfügens von kaltumformbaren Blechen sowie von ähnlich gut verformbaren Werkstoffen stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert. Doch erst zig Jahre danach konnte sich das Clinchen an den Märkten durchsetzen, weil sich durch die zunächst angewandten „schneidenden“ Clinchverbindungen ungewünschte Angriffsflächen für Korrosion ergaben. Mit der Entwicklung des TOX-Clinchens im Jahr 1986 war dann erstmals ein Kaltumformverfahren ohne Schneiden und Verschränken, also ohne freiliegende Schneidkanten, möglich.
Keine vorbereitenden Stanz-oder Bohrbearbeitungen.
Mit diesem vom Technologie-Unternehmen TOX PRESSOTECHNIK, entwickelten Verfahren begann der Siegeszug der Blechverbindung durch Clinchen um die Welt. Heute zählt der „TOX-Rund-Punkt“ zu den wichtigsten kalten Fügeverfahren überhaupt, wenn es um das Verbinden von Blechen im Automobil- und Fahrzeugbau, in der Weißwarenindustrie-, im Gehäuse- und Apparatebau sowie im Klima- und Lüftungsbau geht. Die konstruktiv-fertigungstechnischen Vorteile des TOX-Clinchens sind darin zu sehen, dass keine vorbereitenden Stanz-oder Bohrbearbeitungen und auch keine Teilereinigungen erforderlich sind, und dass es sich um ein rein kaltumformendes Verfahren handelt. Folgerichtig gibt es auch keine thermischen Einflüsse auf die zu verbindenden Materialien bzw. auf deren Oberflächen, es werden keine Verbindungselemente und auch keine Zusatzwerkstoffe gebraucht, und die Clinchverbindung kommt mittels Ober- und Unterwerkzeug (Stempel und Matrize) durch eine ganz einfache Pressfunktion zustande.
Diese ist durch einen einfachen und energiesparenden Pressenhub zu bewerkstelligen, kann also sowohl in einer Presse als auch in einer Press-Station einer Transferstraße pneumohydraulisch oder elektromechanisch erfolgen. Weitere Vorteile wie die Möglichkeit, unterschiedliche Blechwerkstoffe in verschiedenen Dicken oder in Verbindung mit Folien-/Dämm-Zwischenlagen zu verbinden und den Clinchvorgang nach Bedarf zu automatisieren, sorgen dafür, dass das TOX-Clinchen heute seinen festen Platz in allen Blech verarbeitenden Industrien hat.
TOX-Clinchen im Automobilbau.
Von diesen Vorteilen ließen sich auch zahlreiche Automobilhersteller und weitergehend deren Automotive- und Gerätetechnik-Zulieferer überzeugen. Zumal die TOX-Rund-Punkt-Verbindungen erst nach bestandener Prüfung und Prozess-Dokumentierung zum Einsatz kommen und demnach vom Hersteller als freigegeben zertifiziert sind. Folgerichtig gilt die Freigabe über den gesamten Lebenszyklus eines Automobils und für die jahrelang garantierte Ersatzteilversorgung. Erhält also ein Zulieferer den Auftrag zur Produktion von Ersatzteilen, überlässt ihm der Hersteller die erforderlichen Einrichtungen. So geschehen im Fall des niederländischen Voestalpine-Gruppenunternehmens Voestalpine Polynorm, das für verschiedene Automobilhersteller Ersatzteile wie Klappen (Motorhaube, Heckklappe) und andere wichtige, auch crashrelevante Komponenten produziert.
Interessant für den Leichtbau.
Wichtig für die Kunden ist auch, dass bei der Anwendung des TOX-Clinchens gegenüber früher genutzten Verbindungsverfahren wie dem Punktschweißen ein Kosten-Vorteil im Bereich von 30 bis 60 Prozent zu verzeichnen ist. „Das macht das TOX-Clinchen als Alternative noch interessanter, zumal sich viele der für den stark wachsenden Leichtbau zu verwendenden Bleche nur noch bedingt oder gar nicht mehr schweißen und auch nicht laserschweißen lassen“, meint Jeroen Wijnbergh von TOX-Pressotechnik abschließend.