Start-up : TeDaLoS: Niederösterreicher automatisieren Bestandsüberwachung
Die Logistik ähnelt einem Bienenhaus: Es geht rein und raus, dabei kann man schnell den Überblick verlieren. Das niederösterreichische Start-up TeDaLoS will Transparenz in die Logistikette bringen. Dafür haben die drei Gründer Thomas Tritremmel, Rudolf Stadler und Jan Röhl eine cloudbasierte Sensorlösung entwickelt, die Informationen über Menge, Zustand und Ort der Ware liefert. Von Diebstahlserkennung über Kühlketten-Überwachung und Transport-Ortung soll alles möglich sein. Ein Logistik-Wunderwuzzi, das den gleichen Namen wie das Unternehmen trägt und als „Gesamtlösung für die Überwachung beweglich bleibender Ware“ beworben wird, könnte tatsächlich zum Pionier einer smarten Logistik werden.
Keine manuellen Eil-Beschaffungen mehr
Möglich ist dies durch Sensorik, die in autonomen und intelligenten Sensorunits untergebracht ist und die Form eines Ladungsträgers annimmt. Aus einer unscheinbaren Palette wird so ein High-Tech-Instrument. Auch kleine Sichtlagerbehälter oder Sonderbauformen können damit ausgestattet werden. Entscheidend bei der Entwicklung war, dass sich kein Mehraufwand für den Anwender ergibt: „Unser System funktioniert ohne besondere Bedienungserfordernisse für Arbeiter, Staplerfahrer, Frächter oder Büroassistent“, so Gründer Jan Röhl. „Es braucht keine externen Ressourcen.“ Kombiniert wird TeDaLoS mit drahtloser Kommunikation und Cloud-Software zur Steuerung der Sensorunits. Die Daten werden wie bei jedem IoT-Projekten an die Cloud geschickt, wo sie gefiltert, analysiert und an die jeweiligen Mitarbeiter oder Systeme weitergeleitet werden. Und die Kunden? Die sind begeistert. Der Wiener Lieferanten für die Lebensmittelproduktion Reichherzer & Co Fleischwarenbedarf spart sich damit Intervallprüfungen der Betriebsmittelbestände und Bedarfsmeldungen. TeDaLoS überwacht seine Lagerplätze und meldet sich nur mehr bei Nachschubbedarf. Manuelle Eil-Beschaffungen gehören der Vergangenheit an.
B2B-Sparte nützt es für neue Dienstleistungen
Auch die B2B-Sparte von Canon hat die Sensorik im Einsatz, nämlich als Teil ihrer Dienstleistung: Den Kunden werden Sensoreinheiten zur Verfügung gestellt, die durch die Autonomie der TeDaLoS-Lösung nicht an die IT- oder Haustechnik angebunden werden müssen. Dieses Geschäftsfeld hat sich für die drei Jungunternehmer bereits in kurzer Zeit zu einem sehr wichtigen entwickelt. „Ein großer Teil unserer Kunden bietet TeDaLoS als Teil einer Gesamtlösung für neue digitale Dienstleistungen an“, so Rudolf Stadler. Etwas wovon namhafte Unternehmen wie die voestalpine, Engel, Miba, Magna und SMC u.v.m. bereits Gebrauch machen. TeDaLoS warnt übrigens auch vor kritischen Ereignissen, wie zu hoher oder niedriger Temperatur, vor Erschütterungen oder anderen Fehlern. So können auch die Schadensmeldungen der Kunden reduziert werden.
Fast keine Konkurrenz
Einen großen Wettbewerbsvorteil haben die Drei schon, denn das „Internet der Dinge“ ist in der Warenwirtschaft noch jung. „Unsere einfache Lösung vermeidet Einstiegshemmungen“, so Tritremmel. Große Angst vor Konkurrenz haben die drei Gründer übrigens nicht. Denn ihr talentiertester Mitbewerb sei der Mensch, der genauso autonom und multisensorisch funktioniert. In vielen Betrieben übernehmen immer noch Menschen den Prozess der Bestandsüberwachung, aber unternehmens- und standortübergreifend ist das aber nicht mehr praktikabel. Eine Chance für TeDaLoS.