Supply Chain : Supply-Chain-Prozesse mobilisieren
Keine Sorge – Covity hat nichts mit Covid-19 zu tun. Covity ist ein Salzburger Unternehmen, dessen Kunden laut eigenen Angaben zu 100 Prozent aus dem produzierenden Gewerbe kommen und SAP verwenden. Prozesse, die normalerweise nicht an dem Ort, wo sie passieren, in SAP eingegeben werden, können durch die Lösungen von Covity auf mobilen Geräten direkt vor Ort abgewickelt werden.
Rund 70 Prozent der Kunden sind deutsche Unternehmen, etwa 30 Prozent sind österreichische Betriebe. Vom Autohersteller und dem Maschinenbauer über den Baustoffprofi bis hin zum Bierproduzenten ist die Kundenpalette bunt. Bei Audi, Knauf, Traibacher und Co. konzentriert sich Covity auf die Supply Chain.
„Vom Moment an, in dem ein Lkw auf das Firmengelände fährt bis zu jenem Zeitpunkt, an dem er es wieder verlässt, machen wir sämtliche Prozesse mobil und transparent“, sagt Leander Peichl, Sales & Project Manager bei Covity. „Das beginnt damit, dass wir mit Yard Management den Lkw tracken können. Lkw wird informiert wo er hinfahren soll, dort wartet schon der Stapler. Dieser weiß genau, was der Lkw liefert. Der Abladeprozess kann beginnen und der Stapler weiß durch die Abbildung der gesamten Lagerverwaltung in SAP auch genau wohin die Lieferung gebracht werden muss.“ Die Produktion wird ebenso versorgt. Dort können die Verbräuche gebucht werden und in welchem Zustand etwas fertiggestellt wurde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Zeiten und Mengen rückmelden. Der Stapler wird auch über Zwischenlagerungsmöglichkeiten informiert. Schlussendlich reicht die Prozessabbildung über den Zusammenbau bis zur Auslieferung des fertigen Produktes.
Wo liegt der Unterschied zu anderen Lösungsanbietern?
„Der große Unterschied zu anderen Produkten ist der, dass all diese Lösungen direkt im SAP arbeiten, direkt ohne Middleware, also ohne eigene Serverlandschaften und Schnittstellen. Dadurch, dass unsere Lösungen direkt im SAP aufsetzen und laufen, werden Schnittstellen und Wartungen vermieden. Dennoch sind die Updatefähigkeit und Kompatibilität des SAP-Systems gegeben“, erklärt Peichl. „Wir behaupten zudem günstiger zu sein als SAP selbst und konzentrieren uns mit unseren Lösungen stark auf mittelständische Betriebe.“
Covitys Lösungsansatz besteht aus zwei Säulen: dem SAP-System selbst und der Abbildung der mobilen Prozesse. „Die zweite Säule benötigt eine spezielle Laufzeitumgebung, die wir zukaufen und die im SAP installiert wird. Diese Laufzeitumgebung bietet einen riesigen Vorteil: Der Kunde kann, wenn er will, selbst Applikationen erstellen“, erklärt Peichl. Die zweite Säule ist also eine „Low-Code-Software“ mit einer Runtime-Umgebung, die speziell für SAP konzipiert ist und laut Peichl weltweit eine der wenigen ist, die direkt im SAP läuft. Durch die Low-Code-Plattform namens „Neptune Software“ werden Schnittstellen vermieden. Covity liefert dazu bei Wunsch Code-Snippets.
Herausforderungen beim Umstieg von SAP alt auf SAP neu
SAP kann ein Segen, aber auch ein Fluch sein – vor allen wenn es um den Wechsel von einem System auf ein anderes geht. Nun stehen viele Unternehmen vor dem Dilemma, dass das alte SAP R/3 ab 2026 nicht mehr supportet wird und sie auf die neue Version, das SAP S/4 umsteigen möchten. Der Umstieg vom alten SAP zum neuen SAP ist auf der mobilen Seite allerdings inkompatibel. „Hat ein Kunde R/3 im Einsatz und will auf S/4 wechseln, muss einiges bedacht werden. Entweder man wählt den Green Field Ansatz und erfindet Vieles neu oder geht nach dem Brown Field Ansatz und zieht die Prozesse im neuen System genauso auf wie im alten System“, erklärt Peichl. Verhindern lässt sich die Inkompatibilität der Systeme mit Middleware. Peichl von Covity spricht sich klar gegen den Einsatz von Middleware aus und sagt: „Wer auf unsere Lösungen setzt, ist immer kompatibel zu SAP, zu 100 Prozent kompatibel. Unsere Lösung kann in R/3 und ebenso in S/4 ohne weitere Kosten genutzt werden.“ Am Ende des vierten Quartals 2020 konnte SAP weltweit rund 16.000 Kunden für die Business-Software-Plattform S/4 verbuchen.