Erweiterung : Steirer M&R Automation baut aus

nton Maierhofer (M&R Automation) Franz Mayr-Melnhof-Saurau (IV Steiermark) Bernd M. Stütz (M&R Automation) Barbara Eibinger-Miedl (Land Steiermark) Johannes Linden (PIA Automation) Karl Mayrhold (Gemeinde Raaba-Grambach) Gerd Holzschlag (SFG) Gernot Pagger (IV Steiermark) [v.l.n.r.]
© M&R AUTOMATION

Gegründet 1989, mit heute weltweit mehr als 400 MitarbeiterInnen, sind technisch hochwertige und kosteneffiziente, automatisierte Lösungen in der Automobilindustrie, der Elektronikindustrie sowie der Konsumgüterindustrie und Medizintechnik die Schwerpunkte von M&R Automation. Bernd M. Stütz, Geschäftsführer der M&R Automation, zum Hallenzubau: „Die Auftragslage der letzten Monate war so gut, dass unsere Produktionshallen an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind. Auch die Anmietung zusätzlicher Flächen in der Nachbarschaft reichte nicht mehr aus.“ Für die Lehrlingsausbildung, die bei M&R Automation einen sehr hohen Stellenwert hat, wurde aufgrund der Raumsituation bereits zu Beginn des Jahres eine eigene „Lehrlingsinsel“ in erhöhter Position zwischen zwei Produktionshallen geschaffen, um eine ungestörte Ausbildung zu ermöglichen. „Um nicht in die Situation zu geraten, Aufträge aufgrund Platzmangels ablehnen zu müssen, wurde rasch der Entschluss gefasst, eine neue Halle zu bauen“, berichtet Stütz. Zusätzlich zu der bestehenden bzw. angemieteten Montage- und Fertigungsfläche von rund 7.300 m² stehen in Zukunft weitere 2.200 m² für die Produktion von hochinnovativen Montage- und Prüfanlagen zur Verfügung. Die Fertigstellung der neuen Halle ist für Dezember 2017 geplant.

Große Anlagen erfordern mehr Platz

Warum diese Erweiterung notwendig wurde, zeigt das Beispiel einer Produktionsanlage für Hinterachsgetriebe: Eine solche Anlage besteht aus über 500.000 Einzelteilen und verfügt über ein Kabelnetz mit einer Gesamtlänge von ca. 115 km. Im Normalfall wird diese Anlage zunächst vollständig aufgebaut und in Betrieb genommen, bevor sie beim Kunden zum Einsatz kommt. Dafür wird eine Aufbaufläche von rund 55 x 30 m (1.650 m²) benötigt, was bei mehreren parallelen Kundenaufträgen rasch zu einem Platzproblem führen kann.

Zahl der Mitarbeiter steigt

Der Zubau trägt auch der positiven Entwicklung der MitarbeiterInnenzahl Rechnung: Während im Geschäftsjahr 2015/16 in Grambach 277 Personen beschäftigt waren, stieg diese Zahl im darauffolgenden Jahr auf 312 (+ 12,7 %). Dass diese Tendenz weiterhin stark nach oben zeigt, verrät der aktuelle MitarbeiterInnenstand von rund 350 Beschäftigten. Um diesen jährlichen Zuwachs fortführen zu können, ist ebenfalls eine räumliche Vergrößerung erforderlich.

Weltweites Wachstum

Der neue Eigentümer der M&R Automation, die PIA Automation Holding, hat bereits bei der Übernahme angekündigt, den Standort Grambach weiter auszubauen. „Durch die Partnerschaft mit der M&R Automation stoßen wir als PIA Automation in eine neue Dimension vor und verstärken uns insbesondere in den Bereichen Powertrain und E-Mobility sowie Industrie 4.0“, erklärt Johannes Linden, Geschäftsführer der PIA Automation Holding. „M&R Automation bietet für uns eine perfekte Ergänzung des PIA-Produkt- und Kundenportfolios und wird unseren dynamischen Wachstumskurs in Nordamerika, Europa und China kräftig befeuern. Daher hat sich die PIA Automation von Beginn an zum weiteren Ausbau der M&R Automation sowohl in Personal als auch in Fläche bekannt.“

Wie das Land Steiermark davon profitiert

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betont die Bedeutung der jüngsten Investition von M&R für die Steiermark: „Die M&R Automation ist ein steirischer Leitbetrieb, der wichtiger Arbeitgeber in der Region ist und weit über die Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf als Automatisierungsspezialist hat. Es freut mich, dass der neue Eigentümer ein klares Bekenntnis zum Standort Steiermark abgibt und hier investiert. Der heutige Spatenstich ist ein wichtiger Schritt für weiteres Wachstum von M&R.“

Die aktuelle F&E-Quote für die Steiermark liegt bei 5,16 Prozent. Von den steiermarkweit 2,23 Milliarden Euro an Innovationsausgaben stammen über 75 % aus der Industrie. „Industriebetriebe sind Treiber der heimischen Forschungslandschaft, wie auch der Output der steirische F&E-Tätigkeit bestätigt. Es sind forschungsintensive Betriebe wie die M&R Automation, die wesentlich zum steirischen F&E-Erfolg beitragen“, so Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Vizepräsident der IV-Steiermark. Karl Mayrhold, Bürgermeister von Raaba-Grambach: „Das Wachstum der M&R Automation ist sehr erfreulich. Es ist auch ein weiterer Beweis dafür, dass Raaba-Grambach ein äußerst fruchtbarer Boden für Firmen ist. Einige davon, wie M&R Automation, sind international erfolgreich. Durch Innovation, Professionalität und Engagement bei M&R Automation entstehen zahlreiche neue Arbeitsplätze in der Marktgemeinde Raaba-Grambach.“