Materialverfügbarkeit : Stahlhändler als Dienstleister in der Krisenzeit
Vor allem in Krisensituationen wie der aktuellen Coronapandemie agieren Systemdienstleister als wichtige Schnittstellen zwischen Werken und Verbrauchern. So auch Günther + Schramm: Seit 90 Jahren unterstützt das Unternehmen seine Kunden durch effiziente Prozesse beim Outsourcing von Materialbeschaffung, -bearbeitung und -logistik. Kunden profitieren von den Kosteneinsparungen.
Das ist insbesondere der strategischen Ausrichtung als Komplettdienstleister im Stahl-, Edelstahl- und Aluminiumhandel zu verdanken: Günther + Schramm agiert als Händler, Bearbeiter und Lieferant von Stahl und Metallen. Dabei steht das Unternehmen seinen Kunden in vielfältigen Arbeitsbereichen zur Seite: Als Instanz zwischen Produktion und Handel sorgt der Systemdienstleister für den zeitlichen Ausgleich zwischen Produktion und Verbrauch von Materialien. Über die Materiallogistik bevorratet der Oberkochener Stahlhändler Material, das eine Werkslieferzeit von bis zu sechs Monaten hätte. „Wissen wir, was der Kunde braucht, stellen wir uns darauf ein und bevorraten die Waren mit entsprechendem Sicherheitsbestand. Darüber hinaus überbrücken wir auch räumliche Entfernungen zwischen Verbraucher und Hersteller“, so Jörg Mayer, Leiter Material- und Prozesslogistik bei Günther + Schramm. „Waren, die wir vorrätig haben, stellen wir unseren rund 1.800 Kunden binnen maximal fünf Tagen oder falls gefordert just in time mit einem Fuhrpark von Lkws zur Verfügung.“
Materialien, bei denen werkseitig eine Mindestabnahmemenge von z. B. fünf Tonnen gefordert ist, liefert Günther + Schramm auch in kleineren Losgrößen an die Verbraucher. Insgesamt 10.000 verschiedene Produkte von ca. 400 verschiedenen Herstellern gehören zum Sortiment des Systemdienstleisters. Darunter befinden sich verschiedenste Warengruppen von Aluminium über Edelstahl bis hin zu Guss, Stahl oder Sonderprodukten. Das umfangreiche Sortiment ermöglicht Kunden, eventuelle Werksengpässe während Betriebsferien oder zeitweiser Werksschließungen zu überbrücken. Zudem ist der Dienstleister mit seinem umfangreichen und hochmodernen Maschinenpark in der Lage, weitere Dienstleistungen wie Sägen, Entgraten/Trowalieren, Anfasen, Zentrieren, Beschriften/Stempeln, Glühen, Waschen, Lasern, Stanzen, Schweißen oder Biegen abzuwickeln.
In Krisenzeiten gegründet
Krisenfest ist das Unternehmen seit seinen Gründungstagen: Die Gründer Erich Günther und Emil Schramm fassen 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den Entschluss, noch einmal von vorn anzufangen. Denn die Lagerhalle auf dem alten Oberkochener Bahnhofsgelände inklusive des innerhalb von 15 Jahren erwirtschafteten Stahlbestands von über 222 Tonnen haben sie durch einen Brand während des Kriegs komplett verloren. Ihr Einsatz trägt bis heute Früchte: Bereits sieben Jahre später errichtet das Unternehmen am heutigen Stammsitz eine neue Blankstahlhalle und das erste eigene Bürogebäude für insgesamt 25 Mitarbeiter. Heute sind rund 180 Mitarbeiter für den Systemdienstleister tätig.