Kon-Cept Academy 2014 : Smart Factory: Theorie versus Praxis

Kon Cept academy
© Kon-Cept

In der Theorie läuft sie schon, die Smart Factory der „Industrie 4.0“: Rundherum und innendrin komplett verdatet und verdrahtet, agieren ihre Menschen, Maschinen und Technologien zusammen als cyberphysisches System. Alle Steuerungsimpulse basieren auf Echtzeit-Inputs, jede Prozess-Entscheidung fällt ergebnis-optimal und ertrags-maximierend.Herkömmliche Diskurse der Automotive-IT-Community enden an dieser Stelle. Bei der Kon-Cept Academy im Juli 2014 hingegen setzte die zwischen rund 50 Teilnehmern aus Automobilindustrie, Wissenschaft und Software-Entwicklung geführte Debatte genau an diesem Punkt an. Konrad Klein, CEO von Kon-Cept: „Theorie bringt noch keinen ROI. Wir fokussieren mit unserem Manufacturing Management System MMS darauf, Technologie-Fortschritt auf wirtschaftlich sinnvolle Weise in die Werke zu bringen.“ Matyas, TU Wien: Instandhaltung 4.0 – Prognose-Logik im Dienst von Zeit, Kosten und Qualität

Für Academy-Redner Kurt Matyas und seinen echtzeitbasierten Instandhaltungs-Leitstand, den er an der Technischen Universität Wien gerade zusammen mit dem Fraunhofer Institut, der Montan-Uni Leoben und Industriepartnern entwickelt, wäre MMS der ideale Shopfloor-Korrespondent: Die Software liefert nicht nur Echtzeit-Daten aus der Produktion, wie sie sein Prognose­modell braucht. Sie ist auch in der Lage, die optimierten Anlagenwartungs-Abläufe voraus­schauend in den Fertigungsprozess einzusteuern. Matyas: „Antizipative Instandhaltungs-Strategien ermöglichen optimale Entscheidungen im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit – sie sparen Zeit und Kosten in der Produktion, gleichzeitig steigt die Qualität des Outputs.“ Kon-Cept CEO Klein: „Big Data“ beherrscht nur, wer Abläufe ganzheitlich versteht

Die aus der Sicht des Forschungsprojektes „Instandhaltung 4.0“ derzeit größte Herausforderung liegt übrigens nur zum kleineren Teil in der Verfügbarkeit von Daten. Information aus der Fahrzeug-Produktion liefern innovative Systeme wie das Kon-Cept MMS, machbar ist auch die Ausstattung von Anlagen mit entsprechender Messtechnik und Sensorik. Die Kunst ist, aus der Fülle von „Big Data“ genau jene Informationen auszufiltern, aus denen tatsächlich ein effektives Regelwerk für zuver­lässige Instandhaltungs-Prognosen entsteht. Dazu Kon-Cept CEO Konrad Klein: „Big Data beherrscht nur, wer Abläufe ganzheitlich versteht. Deshalb beziehen wir bei der MMS-Entwicklung auch die Werker an der Linie mit ein.“ Teichmann, Conti Automotive: IT-Projekte scheitern nicht an Technik-Anforderungen

Matthias Teichmann, Continental AG, befasste sich in seiner Academy-Keynote ganz gezielt mit den Anforderungen ans Projektmanagement in der sensiblen Landschaft der Automotive IT. In seinem Unternehmensbereich der „Advanced Driver Assistance Systems“, also der innovativen, technisch komplexen Fahrer-Assistenzsysteme, steht Paradigmenwechsel bei IT-Projekten auf der Tagesordnung: sowohl hinsichtlich der Funktionalität von Systemen – wenn zum Beispiel Rückspiegel durch Kameratechnik ersetzt werden – als auch in Bezug auf Integration in bestehende Software-Umfelder, sei es in der Fertigung oder im Fahrzeug selbst. Er zitiert eine Studie der deutschen Gesellschaft für Projektmanagement und formuliert auch auf Basis seiner eigenen Erfahrungen sehr deutlich, worauf es wirklich ankommt: „Projekte scheitern nur sehr selten an zu hohen technischen Anforderungen. Viel öfter sind es knappe Ressourcen, die hemmen. Oder Mängel bei den sogenannten Soft Skills“, sagt Teichmann, während auf dem Screen hinter ihm die Begriffe Unternehmenspolitik, Bereichs-Egoismus oder Kompetenzstreit aufscheinen. Kropik, Kon-Cept: Hohe Integrationsfähigkeit zählt – bei der Software und im Team

Markus Kropik, CTO bei Kon-Cept, definiert quasi im Umkehrschluss die Essenz erfolgreicher IT-Projekte und blickt dabei auf 15 Jahre MMS und Zusammenarbeiten mit OEMs wie BMW, Magna, Audi, Daimler, Ford und namhaften Auto-Zulieferern zurück: „Das Zauberwort heißt Integrations­fähigkeit“, sagt Kropik und meint damit zum einen das notwendige Augenmerk auf eine von allen im Projektteam geteilte Vision beziehungsweise gemeinsame Ziele sowie die enge Kooperation mit sämtlichen relevanten Stakeholdern – vom Fachbereich über die unternehmerischen Schnittstellen bis zum Werker an der Linie. „Hinter guter Software stehen motivierte Menschen“, formuliert der CTO das Kon-Cept Credo.

Zum anderen verweist Kropik auf die hohe Integrationsfähigkeit von MMS: Prozess-Verbesserungen und nachweisbare Einsparungen lassen sich schon mit kleinen Modulen auf Shopfloor-Level erzielen, Erweiterungen passieren in verträglich kleinen Schritten und Iterationen, und der hoch kompatible MMS Standard gewährleistet effiziente Abläufe bei Schnittstellen- und Migrations-Management. Dabei wird MMS ständig weiter entwickelt: „Unser Fokus liegt darauf, die Zuverlässigkeit eines etablierten Software-Standards mit der Beweglichkeit kreativer Software-Entwicklung zu verbinden“, erklärt Kon-Cept CEO Konrad Klein. Next Steps: Continuous Delivery und komplette MMS Apps für die CKD-/SKD-Fertigung Apropos Weiterentwicklung: „Continuous Delivery“, also die Abkehr von prozess-bremsenden Release- und Update-Vorgängen zugunsten kontinuierlicher Software-Anpassung, ist für Kon-Cept und die OEM-Vertreter unter den Academy-Gästen eines der heißesten Zukunftsthemen. Das Entwickler-Team in Haag (NÖ) arbeitet bereits an entsprechenden Lösungen. Auf mindestens ebenso großes Interesse trafen die MMS Systempakete für CKD- und SKD-Werke beziehungsweise Kleinserien-Fertigungen: Kosteneffiziente Lösungen für alle wesentlichen Shopfloor-Funktionen, kurze Inbetriebnahme-Zeiten, aktive Fehlervermeidung, Integration von Logistik und Produktion und rascher ROI – die Assets der Kon-Cept Software treffen den Bedarf der Industrie genau. CEO Konrad Klein: „Jeden Autohersteller treibt derzeit der Wunsch nach unendlicher Flexibilität im Fahrzeugbau. Mit MMS wird die Vision machbar.“ Kon-Cept Management Information Services GmbH plant, entwickelt bzw. implementiert Prozess- und Produktions­steuerungs-Systeme für die Automotive-Industrie, das Leistungsportfolio reicht von Beratung bis Rollout. 1999 gegründet, betreut das Wiener Unternehmen mit seiner Kreativ-Zentrale im niederösterrei­chischen Mostviertel sowie Stützpunkten in Deutschland und den USA inzwischen Kunden auf drei Konti­nenten. Das Manufacturing Manage­ment System MMS von Kon-Cept, eingesetzt beispielsweise von Magna Steyr, BMW oder Audi, hat sich als innovativer Industriestandard für hoch-flexible, hoch-integrative und hoch-produktive Automotive-Fertigung etabliert.