Automatisierungstechnik : Siemens rüstet Edelstahlwerke auf

Siemens Metals Technologies hat zwei Langproduktewalzwerke der BGH Edelstahlwerke GmbH mit neuer Antriebs- und Automatisierungstechnik ausgerüstet. Bei der BGH Edelstahl Freital GmbH wurde die Stabstahl-Drahtstraße modernisiert und bei der BGH Polska wurde die Stabstahl-Linie auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Kurze Umbaumaßnahmen.
Damit verfügen nunmehr beide BGH-Werke über eine durchgängige Automatisierungslösung. Dies vereinfacht die Bedienung und Instandhaltung der Anlagen und erhöht deren Verfügbarkeit. Die Modernisierungsprojekte wurden parallel innerhalb von nur zwölf Monaten durchgeführt, die Umbaumaßnahmen dauerten jeweils nur drei Wochen.
Baustelle Deutschland. Die BGH Edelstahlwerke GmbH ist ein mittelständischer Stahlerzeuger mit Sitz in Freital. Zur Holding gehören sieben eigenständige Produktionsstandorte in Deutschland und Polen. Im sächsischen Freital betreibt das Unternehmen ein Lichtbogenofen basiertes Kompaktstahlwerk. Der Flüssigstahl kann wahlweise zu Blöcken oder Knüppeln vergossen werden. Zur Weiterverarbeitung dienen eine Grobblockstraße sowie eine Stabstahl-Drahtlinie. Bei dieser ersetzte Siemens an der Kontiwalzstraße und am Kühlbett die bestehende Automatisierung durch speicherprogrammierbare Steuerungen und implementierte neue Anwendungssoftware.
Baustelle Polen.
Das Walzwerk von BGH in Katowice besteht aus einem Reversierduo, einem 5-gerüstigen Flachwalzblock und einer 16-gerüstigen Kontistraße. Dazu kommen eine Wärmebehandlung und eine Adjustage. In den Walzlinien werden quadratische und flache Stabstähle hergestellt. Die Kontistraße war 1998 von VAI geliefert worden. Die Automatisierung der Walzlinie, des Kühlbetts und des Induktionsofens wurden komplett auf Simatic-S7-Steuerungen umgerüstet. Für eine optimale Walzfolgesteuerung wurde das Siroll-LR-Tool Roll Master auf den neuesten Stand gebracht. Die Steuerungseinheiten des Antriebssystems wurden gegen Sinamics DCM Controle Modules ausgetauscht: Mithilfe dieser Module können die Antriebe unter Beibehaltung der vorhandenen Leistungsteile einfach in die neue Automatisierungsumgebung integriert werden. Dies senkt die Investitionskosten.